0389 - Mond der Rebellen
starten und ein bestimmtes Ziel anfliegen?"
„Nein", erwiderte der Baramo schnell. „Das wäre voreilig. Sie wissen noch nicht, ob sich unser Ziel auch für Sie als richtig und erwünscht herausstellen wird."
Rhodan nickte und sagte ironisch: „Sie haben recht. Ihr Ziel wird vielleicht nicht unser Ziel sein."
„Aber wir sind sicher", fuhr Atlan fort, „daß wir gemeinsame Ziele finden werden."
Der Baramo nickte höflich und sagte: „Wären wir davon nicht von allem Anfang an überzeugt gewesen, hätten wir nicht um Kontakt nachgesucht und ein halbes Jahr nach Ihrer Rechnung gewartet."
„Wofür wir Ihnen jetzt noch einmal danken", erwiderte Rhodan. „Darf ich Ihnen etwas anbieten?
Alkoholische Getränke, Essen oder Genußmittel?
Wir sind inzwischen ziemlich gut eingerichtet."
„Danke - später vielleicht. Wenn wir wissen, wieweit Ihr Metabolismus unserem gleicht."
„Sehr klug, gehen wir."
Mit gewissem Erstaunen hatte Atlan den Dialog mitangehört. Die Unbefangenheit, mit der MAX-1 sprach, beeindruckte ihn. Ferner schienen sich die Baramos glühend für die hier angewendeten Techniken zu interessieren, denn sie blieben ständig stehen und betrachteten dieses oder jenes.
Und - vier der Fremden trugen schmale, runde Koffer, in denen vermutlich Dokumente oder Karten enthalten waren. Oder Bilder, die zur gegenseitigen Information dienen konnten. „Hier entlang, bitte."
Die Übersetzung blieb aus, aber die Geste wurde klar verstanden. In der Mitte des Schiffes befand sich eine Anzahl von Räumen, die vielen Zwecken dienen konnte, je nachdem, wie man sie einrichtete oder umbaute. Der kleine Sitzungssaal, der mit sämtlichen Geräten zur Nachrichtenübermittlung und zum Kartenlesen, Kursberechnen, Projizieren und so weiter eingerichtet war, befand sich schon seit einer halben Stunde im Bereich der Translatoren. Die wertvolle technische Einrichtung brachte es mit sich, daß die Schirme und Mikrophone an jeden Schirm des ganzen Schiffes angeschlossen werden konnten.
Jetzt würden sämtliche Besatzungsmitglieder die ersten persönlichen Kontakte miterleben können.
Die Gruppe wurde bereits erwartet.
Es war ein runder Raum mit einem halbkreisförmig angeordneten Auditorium. An sämtlichen Wänden sah man die verschiedenen technischen Einrichtungen; es wimmelte von Mikrophonen und Lautsprechern, von Schirmen und Abspielgeräten sämtlicher Systeme.
Mehrere Gruppen von Wissenschaftlern und Spezialisten standen bereits umher und drehten sich wie auf Kommando um, als die zwanzig Baramos mit Rhodan und den anderen Männern hereinkamen.
„Meine Herren", sagte Rhodan laut. „Das sind unsere neuen Freunde. Wenigstens hoffen wir es alle."
Er bot den Baramos Plätze an, und die Türen schlossen sich.
Zahllose Mikrophone sorgten dafür, daß es keinerlei Verständigungsprobleme gab.
Auch die anderen Baramos legten die Raumhelme ab und setzten sich. Sie wurden sofort umringt und mit Fragen überschüttet. Gucky spazierte mit wichtigtuerischer Miene herum und begutachtete die Insektenabkömmlinge und gab wenig geistvolle Kommentare von sich. Perry Rhodan blieb neben Atlan stehen, betrachtete die heftig diskutierenden Gruppen und grinste breit.
„Offensichtlich kommen unsere Männer gut mit den Baramos aus. Sieh dir das an!"
„Du hast recht. Aber wir müssen etwas System in die Sache bringen."
Rhodan ging bis hinter einen Tisch der voller Analysegeräte stand und hob eine Hand.
„Ich bitte um einen Augenblick Aufmerksamkeit, meine Herren!"
Einige Sekunden später verstummten die Gespräche.
„Bevor wir beginnen, einzelne Gespräche anzufangen, sollten wir unsere Gäste mit einigen grundsätzlichen Dingen bekannt machen. Zuerst also der Grund, der uns hierher geführt hat."
Rhodan begann zu sprechen.
Die Baramos hörten konzentriert zu. Während er sprach, übergab MAX-1 den Kosmonauten des Flaggschiffes die Unterlagen aus einem der Behälter.
Die Männer, die den Weg der CREST hierher kannten, stürzten sich auf die Sternkarten. Sie schienen mehr als ausgezeichnet zu sein, so daß nach einiger Zeit einer der Offiziere die Hand hob und Perry Rhodan unterbrach.
„Sir!"
Rhodan war über die Störung keineswegs ärgerlich; er schätzte es, wenn seine Männer selbständig dachten und handelten.
„Ja?"
„Mit diesen Unterlagen haben wir, was wir lange suchten. Die Sternkarten sind hervorragend. Wenn es gelingt, sie in unsere Bezugssysteme zu übertragen, können wir in dieser Kleingalaxis
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