0389 - Mond der Rebellen
besetzt. In den neunundvierzig Schiffen herrschte absolute Wachsamkeit.
Ebenso im Flaggschiff ...
*
In lockeren Gruppen, die kleinen tragbaren Translatoren zwischen sich, gingen die einundfünfzig Terraner weiter und weiter in den Mond hinein.
Neben Rhodan ging mit schnellen, trippelnden Schritten MAX-1 und erklärte unaufhörlich.
Die Baramos, denen sie begegneten, grüßten freudig, betrachteten sowohl Kasom als auch die riesige Gestalt Paladins und gingen vorbei. Weitere Korridore, Laufbänder, Treppen und Lifts ... dann kamen die Terraner in eine kleine Rundhalle.
Ein wabenförmig gestaltetes Band lief in halber Höhe rund um die Wände, und der Boden war mit einem schaumstoffähnlichen, gelben Material ausgelegt. Das Licht in diesem Raum war von einer tiefen Gelbtönung und stach nicht in die Augen.
„Dort kommen die vierzehn alten Baramos. Sie bilden den Erhaltungsrat. Sie sind unfruchtbar und können sich daher den Problemen der Politik mit mehr Konzentration widmen", erklärte MAX-1 und deutete nach links.
Dort öffnete sich eine wabenförmige Tür in der Wand.
Nacheinander kamen vierzehn Baramos in den Saal. Sie trugen statt der Raumanzüge oder den overallähnlichen Kleidern der anderen, hier arbeitenden Individuen eine Art Toga aus Metallgewebe, die aber wesentlich kürzer war und in der Körpermitte durch einen blauschimmernden breiten Gürtel gehalten wurde. Die Arme und Beine schienen noch dünner und zerbrechlicher zu sein als die der Raumfahrenden.
Rhodan stellte den Translator vor sich auf den Boden.
„Wir begrüßen euch, Terraner. Wir sind bereits auf euch vorbereitet worden, und unsere Freude ist grenzenlos. Endlich haben wir Verbündete, wenn es auch nur die Rebellen sind, die sich euch anvertrauen und um eure Hilfe nachsuchen."
Etwas feierlich, dachte Rhodan aber recht angenehm.
„Ich danke für den herzlichen Empfang", sagte er und bemerkte, wie sich entlang der Wände andere Baramos aufstellten. Er hatte den Eindruck, daß es nicht einmal die Baramos unter sich schafften, sich unterscheiden zu können; ihm jedenfalls war es vollkommen unmöglich, obwohl er ununterbrochen nach Merkmalen suchte.
„Werdet ihr uns helfen?" fragte einer der Räte.
„Wenn es in unserer Macht steht", entgegnete Rhodan diplomatisch, „dann gern und mit allen Kräften. Was ist vordringlich?"
„Seht!" einer der Baramos kam näher und breitete die Arme aus, als wolle er die Verzweiflung der Rasse mit einer einzigen Geste demonstrieren. „Seit dem Bestehen unserer Untergrundbewegung ist es noch keinem einzigen Forschungskommando gelungen, in Ruhe und ohne Störung auf Baykalob zu arbeiten und zu erforschen, warum nur die Verhältnisse dort die Eier reifen lassen. Vielleicht solltet ihr uns helfen, indem ihr eine große Menge von diesem Sand holt und unbemerkt hierher schafft."
Rhodan sah, daß Kasom sich langsam an ihn heranschob.
„Das könnten wir tun, beispielsweise", sagte Rhodan. „Aber das hat noch etwas Zeit. Wir Terraner sind gründlich, außerdem haben wir nicht vor, uns mit den Furchtbaren auf eine Stufe zu stellen. Ich schlage vor, daß wir zuerst ein Abkommen schließen und es fixieren - schriftlich oder auf einem Dokumentenband. Sind Sie damit einverstanden.?"
Fast alle Räte nickten synchron mit den großen, kahlen Köpfen.
„Dann erledigen wir zuerst diese Formalität", sagte Rhodan. „Ich bin dafür, daß wir einen Text entwerfen und ihn in beiden Sprachen auf zwei Bänder sprechen. Unsere ausgesprochenen Namen und die beiden Daten gelten als Unterschriften.
Klar?"
Einer der Räte winkte einigen Baramos, die sofort den Raum verließen und ihn Minuten später mit den entsprechenden Aufnahmegeräten wieder betraten.
Die zahlreichen Forschungslabors die sie auf dem Weg gesehen und betreten hatten, ließen Rhodan sicherer werden. Etwaige Pseudo-Gurrads würden von einer gewaltigen Menge arbeitender Forscher und Wissenschaftler nicht unentdeckt bleiben.
Gleichzeitig bedeutete der Umstand, daß hier geforscht wurde, folgendes: Brachten die Forschungsergebnisse die Erkenntnis, daß die Eier auch an anderen Stellen ausgebrütet werden konnten, dann waren die Vernichter das Monopol auf Baykalob los! Aber war es ihr Interesse, mußte es ihr Interesse bleiben, daß keine Forschung getrieben wurde. Forschung bedeutete für sie Verlust an Kontrolle.
Es schien sicher, daß hier keine Pseudo-Gurrads waren.
„Sir?"
Rhodan wandte sich um und sah Melbar Kasom neben sich. Der
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