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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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angesiedelt…
    Heute weiß niemand mehr, mit welchen Mitteln sie und ihre Kinder und Kindeskinder die Eisige Zeit, die Automaten und die Menschenfresser überstanden haben…
    Entspricht unsere orale Historie den Tatsachen, waren sie nie mehr als vierzig, fünfzig Köpfe…
    ***
    Als der Morgen graute und Matthew Drax den Kopf hob, schnarchte Orville neben dem erloschenen Feuer. Aruula kniete zehn Meter weiter auf dem Boden und betrachtete etwas, das er aus der Entfernung nicht erkannte. Laara stand neben ihr und redete mit leiser Stimme auf sie ein.
    Fost und Swafhard waren weg. Matt richtete sich auf, und jeder Knochen schmerzte ihm im Leibe. Unter seinem Rücken fand er drei Eicheln und einen kleinen Kieselstein. Auf sein Ächzen hin hob Orville den Kopf. Er schaute sich um und errötete wie ein Kind, das die Mutter mit der Hand im Honigtopf erwischt hat.
    »Ich… ahm… muss wohl eingeschlafen sein.«
    Aruula und Laara drehten sich um.
    »Deine Helfer sind weg«, sagte Aruula und deutete in Richtung Fluss. »Den Spuren nach sind sie dorthin gegangen.«
    »Fost und Swafhard sind desertiert?!« Orville sprang auf. Seine Augen sprühten Blitze. »Das glaube ich nicht!« Er schüttelte so heftig den Kopf, dass der Zipfel seiner roten Mütze hin und her wippte.
    »Es gibt aber keinen Zweifel«, sagte Laara. Ihre Augen funkelten. »Vermutlich stecken sie mit den Flusspiraten unter einer Decke und schließen sich ihnen an.«
    »Niemals«, sagte Orville aufgeregt. »Sie können das Floß gar nicht einholen. Außerdem sind sie viel zu feige, um sich mit solchen Kerlen abzugeben. Meiner Meinung nach sind sie entführt worden…« Er sprang auf. »Ja! Jemand hat von meinem Schatz Wind bekommen und sie als Geiseln genommen, um Lösegeld zu erpressen!«
    »Von welchem Schatz redest du?«, fragte Laara.
    »Erzähl ich dir später«, sagte Orville. Er schulterte seinen Knüppel und deutete in Richtung Roanoke. »Beeilt euch! Vielleicht können wir sie einholen! Wir müssen sie retten!«
    »Retten?«, sagte Aruula. »Vor wem?«
    »Vor den Entführern!« Orville zog los. Die Anderen ergaben sich gottergeben ihrem Schicksal.
    Dass Fost und Swafhard echte Großstadtkinder waren, bewies schon ihre Spur. Sie waren wie zwei Elefanten durch den Busch getrampelt. Ein Kind hätte sie verfolgen können. Überall dort, wo sie lang gegangen waren, wiesen abgeknickte Zweige und zu Boden gefallene Blätter den Verfolgern den Weg. Fost hatte wohl eine neue Keule gefunden und sie als Machete eingesetzt. Der Kurs der beiden war abenteuerlich, denn er führte zuerst eine Weile im Kreise herum und dann exakt dorthin, wo Orville bei dem Suche nach dem Schatz ohnehin hätte hingehen wollen. Bald stand fest, dass die beiden ihr Voraustrupp waren, ohne es zu ahnen.
    Nach einer halben Stunde hörten sie aus der Ferne Geschrei, zweifellos verursacht von Fost und Swafhard. Die Gruppe stürmte durch das dornige Buschwerk, bis sich vor ihnen eine von der vormittäglichen Sonne beschienene Lichtung auftat. Dort erspähten sie die Gesuchten. Sie rauften sich mit einem Dutzend Gestalten, die in helles Leder gekleidet waren und Stulpenstiefel trugen. Das Merkwürdigste an ihnen waren jedoch die Masken, die ihre Gesichter verhüllten: Sie sahen aus wie die borstigen Köpfe wilder Eber.
    Schweinebacken!
    »Halt!« Matt blieb stehen. Orville knallte gegen seinen Rücken und setzte sich prompt nieder. Auch Matt, Aruula und Laara gingen rasch auf Bodenniveau. Keine Sekunde zu früh. Die Maskierten erhielten Verstärkung durch drei Neuankömmlinge, die gegenüber durch das Dickicht brachen. Die erste Gestalt -eine rothaarige Walküre - schrie einen schrillen Befehl. Die Maskierten brachten Abstand zwischen sich und Orvilles verwirrte Helfer.
    Die Begleiter der Frau hoben Blasrohre an ihre Lippen.
    Flopp! Plopp!
    Fost und Swafhard reagierten auf merkwürdige Weise. Erst sprangen sie wie ein Gummibälle in die Luft, dann gingen sie auf alle Viere und spuckten den Inhalt ihres Magens aus, bevor sie sich wild hustend am Boden wälzten und sich kratzten, als hätte man sie mit Juckpulver überschüttet.
    Die Maskierten lachten hämisch. Die Begleiter der Frau steckten die Blasrohre in ihren Gurt und standen stramm.
    »Schweinebacken«, murmelte Matt. »Im wahrsten Sinne des Wortes…«
    Fost und Swafhard waren kampfunfähig. Die Frau trat vor und befahl: »Fesselt sie!«
    »Yesmam Elys!«, brüllten die Maskierten.
    Elys?
    Sie stürzten sich auf ihre hilflosen Opfer,

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