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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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reißen.
    Bruce Ehrlich, der als Nächster mit der Wache an die Reihe kam, löste Arturo Pesce ab. Sacheen legte sich unter ihre Decke. Arturo Pesce suchte gleichfalls sein Lager auf. Er warf einen letzten haßerfüllten Blick auf die hübsche Halbindianerin und wandte ihr dann demonstrativ den Rücken zu.
    Um drei Uhr morgens wurde Dorian von Bruce Ehrlich geweckt. Verschlafen hängte er seinen Simonow-Selbstladekarabiner über die Schulter, schnallte Pistolengurt und Machete um und stapfte ins Unterholz. Er umrundete den Lagerplatz, die Lichtung, auf der niedriges Gestrüpp umgeknickt und Gras niedergetrampelt worden war.
    Gegen Morgen wurde das Tierkonzert immer lauter. Ein paar Brüllaffen schrien ein Stück entfernt wie wild. Sehen konnte man diese scheue Affenart mit der grotesken Menschenfratze und dem kräftigen Backenbart nur selten, hören dafür um so öfter.
    Dorians Sinne waren angespannt. Der Dschungel barg viele Gefahren. Dorian trug aus gutem Grund einen Tropenhelm. Im Geäst der Bäume kletterte und krauchte allerlei Getier umher, und leicht konnte einem eine Schlange oder ein giftiges Insekt auf den Kopf fallen.
    Vor Dorian raschelte es im Unterholz. Sofort nahm er die Stabtaschenlampe aus der Tasche vorn an der Khakijacke und leuchtete in die Richtung. Er sah ein Riesenexemplar einer Hyare – anderthalb Meter lang. Diese Marderart war trotz ihrer Größe für den Menschen ungefährlich, wenn man sie nicht gerade mit bloßen Händen festzuhalten versuchte. Ein farbenprächtiges Tinamu-Steißhuhn mit rot-schwarz-weißer Federzeichnung schaute verschlafen ins Licht der Stablampe und gurrte leise.
    Dorian leuchtete umher. Hinter der Lichtung, in Ufernähe, ragten Bäume auf, vorn die jüngeren, die Höhen bis zu zwanzig Metern erreichten, dahinter die größeren, kräftigeren, die zwanzig bis vierzig Meter hoch waren und deren Kronen das dichte Laubdach bildeten. Und dazwischen die mächtigen Urwaldriesen, die Könige des Dschungels, die sechzig Meter und noch höher werden konnten.
    Die Kronen der Bäume waren voller Blüten, denn sie bekamen die meiste Sonne, während unten auf dem Boden auch am hellen Tag Dämmerlicht herrschte. Lianen, die in den unteren Bereichen einen Umfang von einem halben Meter und mehr erreichten, wanden sich grotesk nach oben, dem Licht zu, Farne und Gestrüpp verfilzten den Boden.
    Dorian hatte es längst aufgegeben, sich die Namen der vielen Bäume zu merken. In einem einzigen Quadratkilometer Dschungel konnte man zwei-, dreihundert verschiedene Arten finden.
    Er sah einen unförmigen Klumpen über sich in dem Geäst eines niedrigen Baumes hängen. Es sah aus wie ein großes Moospolster mit langen Haaren, einer Knopfnase und zwei Augen. Ein Faultier. Stumpf glotzte es Dorian an.
    Ein großer grüner Leguan mit gezacktem Rückenkamm huschte aus dem Lichtschein der Stablampe nach oben.
    Dorian schaltete die Stablampe wieder aus und ging weiter. Er umrundete das Lager und wartete auf den Morgen. Die Tierstimmen verrieten ihm, daß die Dämmerung nicht mehr fern war.
    Als er das erste Grau des neuen Tages sah, schlug er einen anderen Weg ein und näherte sich den höheren Bäumen. Es war pure Langeweile. Er wollte nicht immer die gleiche Route um das Lager patrouillieren. Er schritt unter einem dicken Ast hindurch, und plötzlich wurde der Ast lebendig und umklammerte ihn. Es war eine Boa constrictor, acht Meter lang und an ihrer stärksten Stelle so dick wie der Oberschenkel eines Mannes. Wenn sie ihre mörderischen Ringe schließen konnte, zerquetschte sie den Dämonenkiller glatt. Dorians rechter Arm wurde gegen den Körper gedrückt. Schon verengten sich die Ringe. Dorians Beine wurden zusammengepreßt. Er spürte einen immer stärker werdenden Druck im Unterleib und schrie um Hilfe. Es ging um Sekunden. Mit ein paar wilden Bewegungen riß er die Machete aus der Lederscheide am Gürtel. Er sah den Kopf der Boa constrictor vor sich. Die Schlange zischte ihn an. Ihre gespaltene Zunge zuckte.
    Dorian holte aus und vollführte einen Rundschlag um den Schlangenhals. Er schlug noch einmal zu und noch einmal. Der Kopf der Boa flog weg. Sie zuckte konvulsivisch. Ihre Ringe dehnten sich aus. Dorian schlüpfte aus der Umklammerung.
    Der Schwanz der Boa peitschte den Boden. Dorian bekam einen Schlag gegen ein Bein und knickte weg. Er kroch außer Reichweite der Boa. Es krachte und prasselte im Unterholz, wo die Riesenschlange sich im Todeskampf wand.
    Ein paar Männer kamen vom

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