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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Freunde, seit wir sie von den Monsteraffen befreit haben.«
    »Trau nie einem Kannibalen«, meinte Oiziri skeptisch. »Sicher haben sie noch einige Frauen im Dschungel versteckt, und auch sonst verbergen sie so manches – da bin ich sicher.«
    Dorian ging nicht darauf ein. Die Pygmäen konnten ihnen im Dschungel sehr nützlich sein, und mit ihrer Hilfe konnten sie ein gutes Stück abkürzen.
    Im Gänsemarsch marschierte die Expedition durch den Dschungel der grünen Hölle. Das dichte Laubdach verhinderte ein Verdunsten; die Luft war feuchtheiß. Auf den Baumstämmen wuchsen Schmarotzerpflanzen, herrliche Blüten leuchteten im Halbdunkel. Auf den Stämmen umgestürzter und lebender Bäume sah Dorian Überpflanzen. Orchideen, Kakteen, Ananasgewächse, Bromeliazeen und Flechten, die nicht im Boden, sondern in den Rissen und Spalten des Wirtsbaumes wurzelten. An anderen Stellen ließen sich Kletterpflanzen von Bäumen mit hochtragen, dem Licht entgegen. Winzige Kolibris schwirrten wie bunte Farbkleckse so schnell von Blüte zu Blüte, daß man ihren Flügelschlag nicht sehen konnte. Bunte Falter und Libellen schwirrten durch die Luft, und natürlich quälten sie Myriaden von Stechfliegen. Tapire, Gürteltiere und kleine Spießhirsche kreuzten ihren Weg, Affen schwangen sich über ihnen in den Ästen. Einmal folgte eine Horde neugieriger rotgesichtiger und schwarzfelliger Kapuzineraffen den Männern mehrere Kilometer weit.
    Dorian bekam eine faule Feige ins Gesicht. Er schaute nach oben und sah über sich einen Kapuzineraffen an seinem Greifschwanz an einem Ast baumeln. Er drohte dem putzigen Kerl mit dem Finger, und der schnitt ihm eine Grimasse, als verstünde er die Geste.
    Bäche strömten durch den Urwald. Es gab versumpfte Tümpel mit wuchernden Blatt-, Farn- und Schilfpflanzen. Einmal erblickte Dorian einen Panther auf einer der meterhohen Brettwurzeln eines mächtigen Urwaldriesen. Der Panther verschwand mit einem geschmeidigen Sprung im grünen Gewirr, als er die Menschen sah.
    Als die Sonne unterging, gesellten sich fünf weitere Pygmäen aus dem Dschungel zu ihnen. Sie waren sehr aufgeregt, palaverten miteinander und wandten sich endlich an Daponde, der als einziger ihre Sprache verstand.
    »Ein Tropengewitter steht bevor«, sagte Daponde.
    Eine geschützte Stelle aufzusuchen, war es zu spät. Das Lager wurde aufgeschlagen. Nicht nur die Träger, auch Dorian Hunter, Sacheen, die Wissenschaftler und die drei Playboys hatten seit dem Verlassen der Boote einiges zu schleppen gehabt.
    Bald wurde es dunkel. Eine drückende Schwüle und Stille lastete auf dem Dschungel. Über den Kurzwellensender nahm Dorian Verbindung mit dem Stützpunkt am Rio Negro auf. Er gab die übliche Positionsmeldung durch. Mit Hilfe des Kompasses konnte er auf der Karte ungefähr feststellen, wo sie sich befinden mußten. Er sprach mit Doug van der Welten, dem holländischen Arzt, der im Stützpunkt zurückgeblieben war.
    »Mit dem flotten Playboyleben ist es im Stützpunkt vorbei«, hörte er van der Weltens Stimme undeutlich. »Die Indianer und auch meine Kameraden werden immer unzufriedener. Wir hoffen, daß ihr bald Erfolg habt, damit wir aus dieser Gegend weg können.«
    »Wir tun unser möglichstes«, sagte Dorian. »Wir melden uns wieder. Ende.«
    Dorian schaltete das Funkgerät ab. Der Sprechfunk war im Moment ihre einzige Verbindung zum Stützpunkt und zur Zivilisation.
    Als Dorian das Funkgerät wieder in die wasserdichte Hülle verpackt hatte, brach das Tropengewitter los. Es krachte wie am Jüngsten Tag. Der Donner ließ die Erde erbeben, und der Himmel öffnete seine Schleusen. Gießbäche stürzten herab. Das war kein Regen mehr, das war eine Sintflut.
    Von den Blitzen sah man wegen des dichten Blätterdachs wenig, den Regen hielt das Laub aber nur die erste Zeit ab. Der Humusboden sog sich mit Nässe voll wie ein Schwamm. Die Indianer hatten Mühe, das eine Feuer nicht ausgehen zu lassen.
    Eine faustgroße Tropenspinne mit langen, haarigen Beinen lief über Dorians Hosenbein. Er schüttelte sie angewidert ab.
    Alle Expeditionsmitglieder waren klatschnaß. An Schlafen war nicht zu denken. Die Aruakindios kauerten genauso wie die weißen Männer ums Feuer. Die Menschen wärmten sich mit ihren Körpern. Auch die Pygmäen fügten sich in die frierende, durchnäßte Gruppe ein. Die Indios und die kleinen Pygmäen rochen streng und ranzig.
    Plötzlich schrie ein Indio auf. Dorian sah gerade noch, wie eine kleine gefleckte

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