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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aus, als hätte überhaupt keiner von der Expedition etwas abbekommen, aber dann brach Roman Lipwitz plötzlich zusammen. Für ihn gab es keine Hilfe mehr. Drei Blasrohrgeschosse hatten ihn getroffen. Dagegen half auch der Zucker nicht mehr, den ihn James Rogard sofort in den Mund steckte.
    Arturo Pesce schwenkte triumphierend sein M16-Gewehr. »Ich habe allein ein Dutzend umgelegt«, prahlte er. »Die Knarre ist toll. Selbst ein Schuß in den Arm oder ins Bein legt einen Menschen um.«
    Einige der Pygmäen waren nur verwundet. Arturo Pesce wollte sie erschießen. Sein Gesicht mit dem gerade verheilten Peitschenstriemen auf der linken Wange war eine verzerrte Fratze.
    Dorian richtete den Simonow-Karabiner auf Pesce. »Das läßt du sein, Arturo. Es ist genug Blut vergossen worden. Wir wollen die Pygmäen nicht noch mehr aufbringen, indem wir Verwundete erschießen. Los, in die große Hütte, bevor sie uns ihre Blasrohrpfeile nachschicken!«
    Dorians Sorge war unnötig. Das Massaker, das weniger als eine Minute gedauert hatte, hatte den Pygmäen einen derartigen Horror eingejagt, daß sie nicht einmal mehr aus dem Hinterhalt zu schießen wagten. James Rogard und Jean Daponde schleppten Roman Lipwitz in die große Hütte. Sie bemühten sich um ihn, versuchten es mit künstlicher Beatmung und Herzmassage, aber es hatte keinen Zweck.
    In der Hütte hockten Jeff Parker, Jörn Geeregaad, Elmar Freytag, Fernando Parras und die drei Wissenschaftler Abraham Coe, David Astor, der auch Missionar war, und James Wood gefesselt am Boden. Es war ihnen anzusehen, daß sie allerhand mitgemacht hatten.
    Ihre Stricke wurden durchschnitten.
    »Wie kommt ihr hierher?« fragte Dorian Hunter Jeff Parker. »Wir suchen euch schon seit Wochen verzweifelt.«
    »Wir suchten etwa zwei Tagesmärsche entfernt von hier das sagenhafte El Dorado«, erzählte Jeff Parker.
    Der vierzigjährige, drahtige Millionär, der mit seinem Jungengesicht sonst viel jünger aussah, als er tatsächlich war, schien um fünfzehn, zwanzig Jahre gealtert. »Wir hatten keinen Erfolg. Unsere Träger meuterten, und unser Funkgerät war defekt. Vor drei Wochen verschwanden die Träger eines Nachts. Sie nahmen den größten Teil unserer Ausrüstung mit. Hauptsächlich wegen meiner Dickköpfigkeit suchten wir fünf weitere Tage. Aber dieses verdammte El Dorado oder Manoa war einfach nicht zu finden.«
    »Ihr habt an der falschen Stelle gesucht«, sagte Dorian. »Und dann sind da noch ein paar andere Dinge. Aber erzähle erst einmal weiter!«
    »Wir kehrten um. Ein Jaguar erwischte Bruce Marshall. Abu ed Narudin, der Playboysohn des Ölscheichs von Oman, wurde von Eingeborenen getötet. Wir erreichten nach schlimmen Strapazen den Rio Negro, aber unsere Boote waren verschwunden. So marschierten wir am Ufer entlang und kamen bis in die Nähe des Stützpunkts. Wir waren nur noch einen Tagesmarsch davon entfernt.«
    »Und da überfielen euch die Pygmäen?«
    Dorian fragte sich, wie das zugegangen sein sollte. Immerhin mußte Jeff Parkers Expedition doch bewaffnet gewesen sein.
    Parker senkte den Kopf. »Diese verdammten Pygmäen!« sagte er verbittert. »Sie haben uns auf ganz raffinierte Art gekriegt. Sie müssen uns beobachtet haben. Wir kamen zu einer Quelle im Dschungel. Sie müssen sich wohl ausgerechnet haben, daß wir dort lagern würden. Sie haben etwas ins Wasser der Quelle getan, den Saft einer bestimmten Lianenart oder einer Pflanze. Er wirkte wie ein sehr starkes Schlafmittel. Wir tranken von dem Wasser und kochten ein Gemüse aus jungen Pflanzenschößlingen damit. Wir wurden alle todmüde und schliefen wie Murmeltiere. Auch die beiden Wachen schliefen ein. Die Pygmäen brauchten uns nur einzusammeln. Als wir wieder zu uns kamen, waren wir gefesselt und befanden uns in ihrer Gewalt. Wilbur haben sie getötet und gefressen, seinen Kopf abgeschnitten und der Schrumpfbehandlung unterzogen. Weshalb sie uns verschont haben, weiß ich nicht. Sie haben uns durch den Dschungel mitgeschleppt, den Weg zurück, den wir mühsam zum Stützpunkt hinmarschiert waren.«
    Dorian Hunter wußte jetzt Bescheid. Die Pygmäen hatten die Weißen zunächst alle töten wollen, doch nach dem Tod von Wilbur Cricket hatten Dorian und drei andere weiße Männer ihnen gegen die Monsteraffen geholfen. Einerseits sahen die Pygmäen die Weißen als ihre Erzfeinde an, andererseits aber hatten sie die große Gefahr von ihrem Stamm genommen. Die Pygmäen wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten.

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