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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewesen, daß nicht allen Polizisten Silberkugeln zur Verfügung standen, sonst hätten sie ihn so schwer zusammengeschossen, daß er verendet wäre.
    Die Verletzungen machten ihn rasend und versetzten ihn in Panik, deshalb durchbrach er die Polizeisperre wie ein Panzer. Man konnte ihn nicht aufhalten.
    Jetzt tobte sicherlich Inspektor Taylor, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, die Bestie zur Strecke zu bringen, aber alles Toben würde ihm nichts nützen, das Monster hatte es wieder einmal geschafft.
    Der Werwolf blieb kurz stehen. Ein Laut drang aus seiner Kehle, der Ähnlichkeit mit einem boshaften Lachen hatte. Dem Inspektor sollte auch in Zukunft Erfolglosigkeit beschieden bleiben.
    Am Straßenende tauchte ein Polizeifahrzeug auf. Der Werwolf reagierte darauf mit einem zornigen Knurren. Sie suchten ihn, wollten ihn jagen und noch einmal stellen, aber das würde ihnen nicht gelingen.
    Die Bestie verschwand zwischen eng beisammen stehenden Häusern, erreichte einen finsteren Sportplatz und überkletterte die Absperrung. Mit langen Sätzen lief das Ungeheuer die Aschenbahn entlang.
    Es würde einige Zeit dauern, bis sich der Wolf von den Verletzungen erholt hatte. Wunden, die ihm gewöhnliche Kugeln in den Körper hieben, schlossen sich sofort wieder.
    Das geweihte Silber verzögerte jedoch den Heilungsprozeß sehr, so daß die Verletzungen dem Scheusal lange zu schaffen machen würden. Aber er würde wieder genesen.
    Und er würde sein blutiges Treiben fortsetzen…
    Licht!
    Der Werwolf zuckte wie unter einem Stromstoß zusammen. Es brannte noch Licht in der Sportplatzkantine. Sofort erwachte die Mordlust wieder in dem Ungeheuer. Das Herz der Bestie begann wie eine Dampframme zu schlagen.
    Licht! Leben! Ein Mensch! Fleisch! Warmes Blut!
    Sofort waren die quälenden Schmerzen nicht mehr so schlimm.
    Der Wolf war plötzlich von dem Wunsch beseelt, sich zu beweisen, daß er immer noch kräftig genug war, um einen Menschen zu töten.
    Außerdem würde es ihn stärken, wenn er wieder tötete, denn die Energie seiner Opfer ging auf ihn über.
    Sogleich stand sein Entschluß fest. Er lief über den weichen, kurzgeschorenen Rasen, an einem Fußballtor vorbei, auf das erhellte Fenster zu. Eine erschreckende Gier funkelte in seinen Augen.
    Aus einem Radioapparat drang die Stimme des Nachrichtensprechers. Der Name des Premierministers Eden fiel, und es war von einer Freigabe des Sudan die Rede…
    Kurz vor dem Fenster duckte sich der Wolf. Er drängte die Schmerzen jetzt vollends zurück. In ihm regierte der eiskalte Jagdtrieb. Vorsichtig pirschte er sich an das Fenster heran.
    Auf allen vieren bewegte er sich – schnell und geschmeidig. Das Fenster war halb offen, und der Geruch nach Alkohol und Rauch schwebte heraus. Aber es befand sich nur noch eine Person in der Kantine.
    Alle anderen waren bereits nach Hause gegangen.
    Nur noch eine Person, die Ordnung machte… Ein rothaariges Mädchen, schlank, nicht besonders hübsch, aber arbeitsam und zuverlässig. Sie stellte die Stühle auf die Tische und schrubbte den Boden.
    Der Werwolf beobachtete sie dabei. Gierig leckte er sich die Lefzen. Kraft, Leben, Energie… Er wollte sie sich holen.
    Das Mädchen kehrte ihm den Rücken zu, summte leise einen Schlager. Sie sah nicht, wie sich zum Fenster eine Pranke hereinstreckte, häßlich behaart, noch vom Blut des Nachtwächters besudelt.
    Bisher hatte die Bestie immer nur einmal in einer Nacht zugeschlagen und war dann gleich wieder untergetaucht. Doch wenn der Werwolf dieses Mädchen tötete, würde er die Verletzungen schneller überwinden, und Mädchen… sie waren immer eine leichte Beute für ihn.
    Männer waren kräftiger und wehrten sich in ihrer Verzweiflung manchmal so heftig, daß der Wolf sie nicht im ersten Anlauf töten konnte. Mädchen hatten das noch nie geschafft.
    Er würde auch mit dieser Rothaarigen keine Schwierigkeiten haben. Vielleicht kam sie noch dazu, zu schreien, aber wer sollte sie hier hören? Weit und breit war niemand.
    Das Opfer und die Bestie befanden sich allein auf diesem großen, finsteren Sportplatz.
    Behutsam drückte der Wolf gegen das Fensterglas. Der Flügel schwang zur Seite – ganz langsam, und ohne ein Geräusch zu verursachen. Die Rothaarige bückte sich, nahm den Eimer und trug ihn ein paar Schritte weiter.
    Tanzmusik kam jetzt aus dem Radioapparat, und das Mädchen schrubbte im Takt mit, während sich der Werwolf zu seiner ganzen beängstigenden Größe aufrichtete.
    Eine

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