Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
grauenerregende Erscheinung war er.
    Ein blutrünstiges Höllenwesen, das nur ein Ziel kannte: Töten!
    Schwarzes Blut tropfte auf den frisch geschrubbten Boden. Der Wolf stand unter Hochspannung, spürte keinen Schmerz mehr.
    Ein nervöses Zittern durchlief die Bestie.
    Lautlos glitt das Scheusal über die Fensterbank… Ein Bein, das andere … Dann befand sich der Werwolf mit seinem Opfer im selben Raum. Ein Entkommen war für die Rothaarige undenkbar.
    Immer noch wußte sie nicht, was für ein schreckliches Schicksal ihr blühte. Als sie den Schrubber in den Eimer tauchte, nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr.
    Sie war kein ängstlicher Typ. Es kam hin und wieder vor, daß die Jungs, deren zweites Zuhause der Sportplatz war, sie erschrecken wollten. Keinem von ihnen war es bisher gelungen.
    Das Mädchen rechnete auch diesmal wieder mit einem Streich und wandte sich lächelnd um, aber im selben Moment gefror das Lächeln in ihrem Gesicht, und helle Panik trat in ihre Augen.
    Der verletzte Wolf näherte sich ihr.
    Sie riß den Schrubber mit beiden Händen hoch, und als das Scheusal sie angriff, verteidigte sie sich damit. In namenlosem Entsetzen schlug sie auf das Untier ein. So lange, bis der Stiel des Schrubbers brach.
    Und sie schrie grell um Hilfe, doch niemand hörte sie.
    Der Werwolf riß sie zu Boden.
    Leben, Kraft, Energie… Die Bestie bekam alles …
    ***
    Der Vorschlag kam von Mr. Silver, und er gefiel mir auf Anhieb. Tucker Peckinpah brauchte einen ständigen Bewacher, denn nicht nur Professor Kull hatte es auf den reichen Industriellen, der mir so oft schon die Wege geebnet hatte, abgesehen, sondern natürlich auch die schwarze Macht. Schließlich bekämpfte er sie mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln seit vielen Jahren.
    Für dauerhaften Schutz konnte aber Roxane nicht sorgen. Erstens gehörte sie an Mr. Silvers Seite, und zweitens sollte sie, die die Fähigkeit hatte, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, sich wieder aktiv an der Suche nach Cuca und in der weiteren Folge nach Silver II beteiligen.
    Ein unscheinbarer, aber wirksamer Schutz für Tucker Peckinpah!
    Dafür kam nur einer in Frage: Cruv, der häßliche, liebenswerte Gnom aus der Prä-Welt Coor, den wir hierher mitgebracht hatten, weil ein Gnom auf Coor kaum Existenzchancen vorfand.
    Cruv hatte sich dem »Weißen Kreis« angeschlossen und kämpfte seither mit Daryl Crenna alias Pakka-dee, dem Hexenhenker Anthony Ballard – meinem Vorfahren – und mit Brian Colley alias Thar-pex gegen die schwarze Macht.
    »Du hast recht, Silver«, sagte ich zu dem Hünen mit den Silberhaaren. »Es sollte bei Tucker Peckinpah eine Wachablösung geben. Ich werde das sofort in die Wege leiten.«
    »Ich komme mit dir, Tony«, sagte Vladek Rodensky spontan.
    »Okay.«
    Vicky Bonney zog sich mit den silbernen Wurfsternen, die nun geweiht waren, in den Keller zurück. Ich hatte mir dort unten einen Schießstand eingerichtet, um mit dem Colt Diamondback so oft wie möglich trainieren zu können, und auch Vicky versuchte laufend, dort unten ihre Treffsicherheit zu vervollkommnen.
    Diesmal wollte sie mit den Sternen üben, um herauszukriegen, wie man sie handhaben mußte. Sie war ein sehr ehrgeiziges Mädchen, und wenn ich mich nicht ranhielt, würde sie die Silbersterne bald besser werfen als ich.
    Vladek setzte sich zu mir in den Peugeot. Wir fuhren zu Daryl Crennas Haus. Als der Mann aus der Welt des Guten mich sah, war er ehrlich begeistert. Er schlug mir so fest auf die Schulter, daß ich – bei etwas weniger robusten Knochen – mit einem Schlüsselbeinbruch hätte rechnen müssen, und Vladek Rodensky nahm er mit der gleichen Herzlichkeit auf.
    Man sah Pakka-dee nicht an, was in ihm steckte, wozu er in der Lage war. Äußerlich wirkte er wie ein Mensch wie du und ich. Aber er war kein Mensch, sondern ein Wesen aus einer anderen Welt, dessen Arme sich bei Gefahr in geschuppte schwarze Tentakel verwandelten, die feuerrote Saugnäpfe mit messerscharfen Zähnen aufwiesen. Diese Fangarme endeten in spitzen, harten, gelben Hornstacheln.
    Ich hatte ihn damit schon kämpfen sehen – gegen gefährliche Pavian-Dämonen. [5]
    Sie hatten gegen ihn keine Chance gehabt.
    »Ist die gesamte Mannschaft zu Hause?« erkundigte ich mich.
    Pakka-dee schüttelte den Kopf. »Thar-pex und Anthony Ballard befinden sich im Einsatz. Sie sind hinter gefährlichen Hexenzwillingen her.«
    »Wie geht es Fystanat?« wollte ich wissen.
    Daryl Crennas Blick

Weitere Kostenlose Bücher