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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verdüsterte sich. »Unverändert. Mich überkommt manchmal das heulende Elend, wenn ich ihn so hilflos daliegen sehe.«
    »Eines Tages werden wir ihm helfen können. Ich gebe die Hoffnung nicht auf«, sagte ich. »Ist Cruv da?«
    »Ja, er leistet Fystanat Gesellschaft. Es ist rührend, zu sehen, wie er sich um ihn kümmert. Innerhalb kürzester Zeit wurden die beiden die dicksten Freunde. Unzertrennlich sind sie.«
    »Das höre ich gern und nicht gern«, sagte ich. »Denn mein Besuch hat einen ganz bestimmten Grund.«
    »Laß hören, Tony.«
    »Gehen wir zu Fystanat und Cruv, damit ich meine Geschichte nicht zweimal erzählen muß.«
    Wir betraten den Raum, in dem Fystanat auf einer Ledercouch lag, ein ernster, netter Mann, dem wir alle helfen wollten, dazu aber allesamt nicht in der Lage waren.
    Cruv saß in einem Sessel, den Daryl Crenna eigens für den Gnom hatte anfertigen lassen. Als wir eintraten, stand er auf. Sein Gesicht war unansehnlich, häßlich, aber sein gewinnendes Wesen machte das mehrfach wett. Es gab niemand in meinem Freundeskreis, der den Gnom nicht in sein Herz geschlossen hätte.
    Auf Coor wäre er nicht alt geworden. Es gab keinen Gnom, oder fast keinen, der dort eines natürlichen Todes starb. Die Gnome wurden auf Coor gejagt, waren das Minderwertigste, das es auf dieser Prä-Welt gab, waren zum Verlieren verurteilt, ein Spielball der Launen, Futter für fleischfressende Pflanzen, Riesenkäfer, Schlangen und so weiter…
    Ich beugte mich über Mason Marchand alias Fystanat. Ein lästiges Würgen entstand in meinem Hals. Was sagt man jemandem, der sich nicht bewegen kann und bei dem die Gefahr besteht, daß er für immer und ewig gelähmt bleiben wird?
    »Na, Fystanat.«
    »Tony! Freut mich, dich wiederzusehen!«
    Ich reichte Cruv die Hand. »Sag mal, bist du gewachsen? Du reichst mir ja schon bis zum Gürtel.«
    Solche Bemerkungen kränkten Cruv nicht. Er wußte, daß sie nicht böse gemeint waren, und ein Gnom ist nun mal klein, sonst wäre er kein Gnom. Es machte ihm nichts aus, klein zu sein. »Dafür bin ich innerlich größer als ihr!« hatte er schon mal behauptet.
    Tipptopp war der liebenswerte Knirps angezogen. Alles, was er trug, war nach Maß geschneidert. Der Kleine sah aus, als wäre er soeben aus einem Herrenjournal für Gnome gestiegen.
    Wir setzten uns, und ich kam ohne Umschweife zum Thema. Als Fystanat erfuhr, daß Lance Selby sich in einer ähnlichen Lage wie er befand, sagte er, wie leid ihm das tue.
    Verdammt, das war Größe. Obwohl es ihm selbst kaum noch schlechter gehen konnte, hatte er Mitleid mit Lance.
    Ich erzählte von Professor Kull und seinen Untaten und kam dann auf Tucker Peckinpah zu sprechen, der nicht nur mich, sondern auch den »Weißen Kreis« finanziell äußerst großzügig unterstützte.
    Peckinpah setzte Geld und Macht ein, wir Kampfkraft, Mut und Erfahrung…
    Pakka-dee warf ein, daß auch er schon daran gedacht habe, einen ständigen Leibwächter für den Industriellen abzustellen. »Einen, der immer und überall bei ihm ist, der ihn auf Schritt und Tritt begleitet, der alle Reisen mitmacht und ihn nie aus den Augen läßt«, sagte er.
    »Roxane ist eine Übergangslösung«, meinte ich. »Ihr fallen andere Aufgaben zu, die sie nicht vernachlässigen darf.«
    Daryl Crenna nickte. »Das verstehe ich.«
    »Wen könntest du entbehren?« wollte ich wissen.
    »Wenn du mich so fragst – keinen, Tony. Anthony Ballard ist für den ›Weißen Kreis‹ ebenso wertvoll wie Thar-pex oder Cruv…«
    »Wertlos bin nur ich«, sagte Fystanat gallig.
    »Laß nur«, entgegnete ich. »Deine Zeit kommt noch.«
    »Manchmal kann ich es kaum noch glauben«, sagte der Mann aus der Welt des Guten deprimiert.
    »Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, Fystanat«, sagte Cruv.
    »Hast du die vielen Gemeinheiten vergessen, die ich dir an den Kopf geworfen habe? Du hast gedroht, mir an die Kehle zu gehen, sobald du dich wieder bewegen kannst. Das müßte dich innerlich doch aufrechthalten.«
    »Ja, das ist der einzige Grund, weshalb ich noch nicht völlig resigniert habe. Es wäre mein schönster Tag, dich für deine Frechheiten mal beim Kragen packen und kräftig schütteln zu können.«
    »Ich werde mich von dir mit Vergnügen schütteln lassen«, behauptete Cruv.
    »Schweift nicht ab«, sagte Pakka-dee. »Wir wollten über eine Ablösung von Roxane sprechen.«
    »Es ist doch wohl klar, daß sich da nur einer anbietet, und das bin ich«, tönte der Gnom. »Ich bin unscheinbar,

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