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039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sam Taylor in seinem Büro. Er hatte seinen Männern aufgetragen, die drei Personen, die er während einer schlaflosen Nacht ausgemustert hatte, noch einmal zu überprüfen.
    Es würde geschehen; der Inspektor brauchte sich nicht weiter darum zu kümmern.
    Plötzlich schlug jemand an die Tür, die im nächsten Augenblick aufgestoßen wurde. Sergeant John Dahl trat aufgeregt ein. »Inspektor!«
    »Was gibt’s, Sergeant!«
    »Ich habe einen Mann am Apparat, der mit Ihnen sprechen möchte, mit dem Mann, der den Wolf jagt!«
    »Stellen Sie durch!« verlangte Sam Taylor, von der Erregung des Sergeants angesteckt. War das ein Hoffnungsschimmer? Es riefen immer wieder Personen an, die meinten, der Polizei einen brauchbaren Hinweis auf das Monster geben zu können.
    Taylor und seine Leute gingen jedem Tip nach, wenn die Hoffnung auch noch so gering war, daß dabei etwas herauskam.
    Sie hatten nur diese eine Chance, das mordlüsterne Scheusal zur Strecke zu bringen. Viele Hinweise… Kein Erfolg … Dennoch schärfte der Inspektor seinen Leuten ein, auch jeden weiteren Tip mit der gleichen Akribie zu behandeln.
    Dahl stellte das Gespräch in sein Büro durch. Als das Telefon anschlug, griff Taylor blitzschnell nach dem Hörer und meldete sich.
    »Sind Sie der Mann, der den Wolf jagt, Sir?« fragte der Anrufer.
    »Ja, was kann ich für Sie tun?«
    »Oh, es ist eher umgekehrt. Ich kann etwas für Sie tun, Inspektor.«
    »Und zwar was?« erkundigte sich Taylor.
    »Ich glaube, ich weiß, wer der Werwolf ist.«
    Der Mann war nicht der erste, der so etwas sagte, dennoch war Sam Taylor wie elektrisiert. »Ich höre«, sagte er, und er spürte, wie ihm warm wurde. Wenn er endlich den richtigen Namen bekommen würde… Himmel, wäre das schön.
    »Er heißt Steve Hodiak, Sir«, sagte der Anrufer, und dann nannte er all die Gründe, die ihn veranlaßten, in Hodiak den gesuchten Killer zu sehen…
    ***
    Auf mein Läuten öffnete Roxane. Schwarzhaarig, grünäugig und schlank war sie, eine echte Schönheit, klug und vorsichtig. Sie war aus meinem Freundeskreis nicht mehr wegzudenken, eine große Hilfe im Kampf gegen finstere Mächte, selbst aber nicht ganz ungefährdet, denn Mago würde wohl niemals aufhören, sie und Oda zu verfolgen. Der Schwarzmagier konnte jederzeit wieder auftauchen, deshalb versuchte Roxane immer auf der Hut zu, sein.
    Zur Zeit war sie das ganz besonders, denn sie nahm die Aufgabe, die ich ihr übertrug, sehr ernst.
    Ihr war es zu verdanken, daß sich Tucker Peckinpah nach wie vor bester Gesundheit erfreute, daß Professor Kuli sein Ziel nicht erreicht hatte, und daß sein Wurmkiller zu Hause in magischem Tiefschlaf lag.
    »Vladek«, rief sie erfreut aus, als sie den Mann an meiner Seite sah.
    »Nett, dich wiederzusehen. Was tut sich in der Walzerstadt?«
    »Nichts«, erwiderte Vladek Rodensky. »Absolut nichts.«
    »Die Wiener sind zu beneiden. Hier war die Hölle los.«
    Vladek nickte. »Ich habe davon gehört.«
    »Moment, ich bin auch noch da!« meldete sich Cruv hinter uns, stieß uns beiseite und trat energisch vor.
    »Guten Tag, Kleiner«, sagte die Hexe aus dem Jenseits amüsiert.
    »Ich begrüße dich, mein Augenstern«, erwiderte der Gnom und lüftete seine Melone. Er trug einen Ebenholzstock mit Silberknauf.
    In ihm befanden sich die Spitzen des Dreizacks. Es genügte, den Knauf zu drehen, und schon schnellten die magisch geladenen Spitzen unten heraus.
    Roxane führte uns zu Tucker Peckinpah. Sechzig Jahre, rundlich, gelichtetes Haar und die unvermeidliche Zigarre im Mund – das war er, wie er leibte und lebte.
    Auch er begrüßte Vladek Rodensky sehr herzlich.
    »Was Neues von Professor Kull, Partner?« fragte ich ihn.
    Der Industrielle schüttelte den Kopf. »Sowie ich etwas in Erfahrung bringe, sind Sie der erste, dem ich es mitteile, Tony.«
    Wir setzten uns. Es blieb nicht aus, daß Peckinpah und Rodensky über Geschäfte sprachen. Der Industrielle hatte dem Brillenfabrikanten aus Wien schon so manchen Weg geebnet, und der Fusionierungsvorschlag, den Vladek mit Begeisterung aufgegriffen hatte, war auch von Peckinpah gekommen.
    Als das Finanzpalaver zu lange dauerte, warf ich ein: »Interessiert es Sie nicht, weshalb wir hier sind, Partner? Wir haben Sie nicht aufgesucht, um zu sehen, daß es Ihnen gutgeht und Sie immer noch die Tapeten mit Ihren Stinkbolzen gelb qualmen…«
    »Sondern?« fragte der Industrielle.
    »Ich möchte Ihnen einen neuen Schatten anhängen«, sagte ich.
    »Roxane wird

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