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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wahrscheinlich bewußt lange Zeit. Jeden Tritt empfand die junge Zigeunerin wie einen Schlag.
    Wenn sie der andere Mann erst erreicht hatte, war es um sie geschehen.
    Sie mobilisierte alle Kräfte, strampelte, konnte sich aber nicht befreien. Der Glatzkopf lachte und jaulte plötzlich auf. Sarita hatte einen Treffer gelandet. Das Schienbein schien in Flammen zu stehen, aber Wade war schon da und schlug zu.
    Er traf Sarita an der Wange.
    Jetzt spürte sie den Schmerz. Ihr Kopf wirbelte zur Seite.
    Mit der nächsten Ohrfeige brach er ihren Widerstand. Sarita sah ein, daß es keinen Sinn hatte, wenn sie sich gegen diese Typen aufbäumte. Sie mußte sich in ihr Schicksal ergeben, dann machten es die beiden vielleicht gnädig. Zwischen ihnen sackte sie zu Boden.
    Wade stand vor ihr. Ken, der Glatzkopf, hielt sich hinter ihr auf.
    Die beiden Männer hatten die junge Zigeunerin in die Zange genommen, und Ken Liston rieb sich das schmerzende Schienbein, wobei sich sein Gesicht wutentbrannt verzog. »Das zahle ich dir heim, du kleine Ratte. Verlaß dich darauf! Ich werde dich fertigmachen! Ich hole dir das Weiße aus den Augen, du miese…«
    »Schon gut!« Wade unterbrach seinen Bruder und schob ihn von Sarita weg.
    Die junge Zigeunerin hockte am Boden. Sie schaute in die Höhe, in ihren Augen lag ein Bitten und Flehen. Ken holte eine Flasche hervor, schraubte sie auf und nahm einen Schluck Whisky. Das Mädchen hörte, wie die Flüssigkeit in die Kehle des Mannes gluckerte. Sie wußte, wieschädlich Alkohol war, daß er aufputschte und die Menschen zu Taten veranlaßte, die sie nüchtern nie getan hätten. Das wußte auch Wade.
    »Hör auf zu saufen!« fuhr er seinen Bruder an. »Verdammt, noch mal, hör endlich auf!«
    Ken ließ die Flasche sinken. »Aber bei unserer Party werde ich sie mir reinziehen.«
    »Das ist mir egal.« Wade bückte sich. Sein Gesicht hatte einen lauernden Ausdruck angenommen. Er freute sich auf die »Party«.
    Das sah auch Sarita. Plötzlich wurde sie cool. Mit völlig veränderter Stimme sprach sie die beiden Schläger an. »Ich gebe euch einen Rat. Laßt mich laufen, tut mir nichts an, es ist allein in eurem Interesse. Wirklich, ich möchte euch warnen.«
    In ihre letzten Worte hinein schallte das Lachen der Brüder. Sie wollten sich köstlich über die Worte des Mädchens amüsieren. Während Ken, der Glatzkopf, weiterlachte, beugte sich sein Bruder vor.
    »Was meinst du, Mädchen, was wir mit dir anstellen werden? Du bist eine Hexe, hat man uns gesagt. Zum erstenmal stehen die Leute hier in diesem Scheißkaff auf unserer Seite. Wir können dich anstecken und verbrennen, denn du bist eine Hexe, wie man uns sagte. Ja, wir verbrennen dich auf dem Scheiterhaufen. So etwas haben wir noch nie gemacht, und keiner wird uns bestrafen, nicht einmal die verfluchten Spießer hier. Sie haben uns erst angeheizt und aufmerksam gemacht. Das wird eine Party…«
    Sarita glaubte diesem Mann jedes Wort. Trotzdem war sie ruhig, und mit der gleichen ruhigen Stimme sprach sie auch ihre Warnungen aus. »Ich würde es mir an eurer Stelle überlegen. Noch habt ihr eine Chance.«
    Wade Liston trat einen Schritt zurück. »Ach, und wieso?«
    Sarita wischte eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. »Wenn ihr mir etwas antut, egal was, wird die Rache meiner Sippe fürchterlich sein. Und sie wird nicht euch treffen, sondern das gesamte Dorf…«
    Die beiden ignorierten die Drohung. Sie waren irgendwie nicht Herr ihrer Sinne. Ihr Handeln schienen sie nicht selbst zu bestimmen, sondern irgendeine fremde Macht.
    ***
    Wir hatten es schon so oft erlebt, daß ich es nicht mehr zählen konnte. Da fuhr man aus London weg, hatte ein bestimmtes Ziel, traf dort auch ein, und man bekam einen ersten Eindruck von dem, was in der neuen Ortschaft los war.
    Dieser Eindruck war mehr ein Aufnehmen, ein Fühlen. Die durch das Beobachten festgestellten Details waren zusammengefaßt zu einer Fülle von Bildern.
    Devon gefiel uns nicht.
    Suko hatte den gleichen Gedanken, sprach ihn auch aus, und ich fügte noch ein »Wieso« hinzu.
    »Das ist die Frage, John.« Er lächelte. »Ich weiß es auch nicht genau. Dabei ist alles normal, so schön, so sauber, ein richtiger Spätnachmittag im August, dessen Stimmung man der Nachwelt in einem Buch überliefern sollte, aber trotzdem gefällt mir die Sache nicht. Die Leute sind zu normal, zu nett, zu spießig. Ich glaube, wenn ich mir die Typen so anschaue, die würden einen Fremden an den höchsten Ast

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