Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hängen.«
    Ich lachte. »Das von dir zu hören, wundert mich, Suko. Wirklich, es wundert mich.«
    »Ich kann mir nicht helfen. So fühle ich einfach.«
    »Und dein Fazit?«
    »John, hier können wir Ärger kriegen.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Devon war tatsächlich kein Dorf. Es stand praktisch auf der Grenze zwischen einer Kleinstadt und einem Dorf. Man hatte schmucke Wohnhäuser gebaut, sogar kleine Parks angelegt. Wir fuhren über eine Hauptstraße, ich sah Schulgebäude, auch das Amt des Bürgermeisters, das Rathaus, und entdeckte die Polizeistation.
    Da wollten wir hin.
    Den letzten Rest der Strecke war ich gefahren. Den Silbergrauen mußte ich in einen Kreis lenken, der uns um eine mit schlanken Bäumen bewachsene und Parkbänken bestückte bunte Insel herumführte. Auf den weiß gestrichenen Bänken saßen ältere Leute und schauten auf den fremden Wagen, der vor dem Polizeigebäude auf einem reservierten Parkstreifen anhielt.
    Wir stiegen aus.
    Die Luft war herrlich. Nicht so ein Mief wie in London. Tief atmeten wir durch. Zwar schwebten Wolken über den Himmel, aber sie standen hoch und waren weiß. Schönwetterwolken. Vielleicht wollte der Sommer doch noch mal zurückkehren.
    In dem vor uns stehenden Haus war nicht nur die Polizei untergebracht, auch noch zwei andere Ämter, für die im wohl zu kleinen Rathaus kein Platz mehr gewesen war. Da wir erwartet wurden, gingen wir ziemlich forsch die Treppe hoch, stießen die Tür auf, betraten einen nach Bohnerwachs riechenden Flur und mußten uns nach rechts wenden, weil dort das Büro der Polizisten lag.
    Da auf unser Klopfen niemand antwortete, öffneten wir die Tür und betraten einen Raum, in dem zwar einiges an Möbelstücken herumstand, aber kein Mensch zu sehen.
    Dafür hörten wir aus dem Nebenzimmer das Lachen einer Frau und auch die tiefe Stimme eines Mannes.
    »Scheint ne lustige Station zu sein«, bemerkte Suko.
    »Ja, Police academy auf dem Land.«
    »Der dritte Teil wird hier bestimmt nicht gedreht«, meinte Suko und ging zur Tür, wobei er gegen den rechten Pfosten klopfte.
    Das Lachen verstummte. Ich wartete im Hintergrund, sah, daß Suko einem Mann Platz schuf und hörte schwere Schritte.
    Das mußte ein Koloß sein.
    Es war ein Koloß!
    Ein gewaltiger Kerl, ein Berg aus Fleisch, Knochen. Die Haare aufseiner Schädelplatte wirkten wie gewalzt. Daß dieser Mann überhaupt in eine Uniformjacke hineinpaßte, kam mir schon wie ein kleines Wunder vor. Gegen diesen Kerl war Bud Spencer ein Hering. Unter den Achselhöhlen zeigte sein Hemd große Schweißflecken, und auf dem Speckgesicht glänzte die Nässe.
    Er musterte uns aus seinen kleinen Augen und ziemlich ärgerlich, wie mir schien. Wahrscheinlich hatten wir ihn gestört. Ich sah für einen Moment das schmale Gesicht einer Frau, die durch die Zweittür schaute und sich hastig wieder zurückzog.
    Der Polizist blieb stehen und öffnete seine rechte Hand. Erst sah ich die Bierdose, die er vorsichtig abstellte, zuerst Suko anschaute und seine dicken Lippen verzog. Wahrscheinlich mochte er keine Ausländer.
    Die Frage bekam ich gestellt. »Was wollt ihr?« Er hatte eine knarrende Stimme, die zudem sehr aggressiv klang.
    »Mit Ihnen reden, Officer.«
    »Ich habe bald Dienstschluß.«
    So etwas hatte ich auch noch nicht gehört. Dieser Dicke schien mir das richtige Früchtchen zu sein. Seinen Namen wußte ich aus den Akten und fragte deshalb. »Sie sind doch Rolly Watson?«
    »Ja, und Sie?«
    Ich stellte uns vor.
    »Verdammt, was wollen Sie? Haben Sie etwas zu melden oder…«
    Er hatte die Hand erhoben, um sie flach nach unten sausen zu lassen. Plötzlich kam ihm die Erleuchtung. »Moment mal, da sind mir zwei Yard-Leute aus London avisiert worden…«
    »Das sind wir«, sagte Suko.
    »Ha, ha.« Rolly Watson lachte. Dann noch lauter. »Ein Chinese als Bulle? Das gibt’s nicht.« Wieder begann er zu lachen, nur änderte er dabei seinen Tonfall, so daß diese Lache laut und irgendwie weibisch wirkte.
    Ich schaute Suko an, er mich ebenfalls. Dieser Kerl war uns beiden unsympathisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß eine Zusammenarbeit mit ihm klappte.
    »Dafür, daß in Devon drei Menschen gestorben sind, haben Sie noch recht gute Laune, Officer.« Als er meine Bemerkung hörte, brach sein Lachen ab. »Was soll das heißen?«
    »So wie ich es Ihnen gesagt habe.« Obwohl Plätze genug vorhanden waren, bot er uns keinen an. Dafür hob er die Schultern.
    »Ich habe damit nichts zu tun, außerdem geht

Weitere Kostenlose Bücher