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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch so, was sich hinter ihr abspielte.
    Vor ihr lag das Lager.
    Düsternis und eine typische Geruchsmischung empfingen sie. Es roch nach zahlreichen Gewürzen, nach Salz, Pfeffer, Aromastoffen und auch nach Seife oder Lauge.
    Licht brannte.
    Eine trübe Notbeleuchtung, deren Schein kaum die aufgestapelten Kartons und Regale erreichte. Wer sich hier zurechtfinden wollte, mußte sich schon gut auskennen.
    Jedes Lager besitzt eine Ausgangstür. Das wußte auch Sarita.
    Diese zweite Tür suchte sie voller Verzweiflung. Zuerst rannte sie geradeaus weiter, stolperte über eine Teppichbodenrolle. Fiel zum Glück nicht hin und wandte sich nach rechts.
    Dort schimmerte ein graues Rechteck zwischen den Regalen.
    Das war die Tür!
    Sie lief darauf zu. Ihre Beine bewegten sich hektisch, die Absätze hämmerten auf den Boden, es gab auch glatte Stellen, und sie erreichte die Tür, ohne daß sie von einem ihrer Verfolger angefaßt worden wäre.
    Die Enttäuschung traf sie wie eine Eisdusche.
    Es war geschlossen!
    Sosehr sie auch an der Metallklinke rüttelte, die Tür ließ sich nicht öffnen.
    In dieses Geräusch hinein klang das Lachen doppelt laut. Zudem häßlich und gemein.
    Sarita fuhr herum.
    Die beiden kamen.
    Sie wirkten siegessicher, denn ihre Arme schwangen weit im Rhythmus der Schritte.
    Aus ihren kalten, düsteren Augen fixierten sie das Mädchen von oben bis unten, einer löste sich, sprang vor, und Sarita schrie auf, aber der Kerl tat ihr nichts.
    Er hatte nur nach ihrem Kopftuch gefaßt und riß es ihr mit einem heftigen Ruck ab.
    Die dunkle Haarflut fiel nach unten wie ein langer Bühnenvorhang. Einige Strähnen rutschten nicht nur bis in ihre Stirn, sie fielen auch vor ihre Augen oder blieben auf den Wangen kleben.
    »Sieh mal an, Ken, wen wir hier haben«, sagte Wade, der mit den schwarzen Haaren. »Ein sagenhaftes Täubchen. Ich weiß überhauptnicht, weshalb die Kleine sich unbedingt das Kopftuch umgebunden hat. Ohne ist sie doch viel schöner. Oder bist du anderer Ansicht?«
    Der Glatzkopf verneinte. Er stand ein wenig im Schatten seines Bruders, weil Wade der intelligentere der beiden war.
    Sarita wußte zwar, daß sie gegen die beiden aufgeputschten Typen keine Chance hatte, sie versuchte es trotzdem und verlegte sich auf das Bitten. »Laßt mich gehen!« flüsterte sie. »Bitte, laßt mich in Ruhe! Ich… ich sage es euch. Es hat keinen Sinn. Ich … ich habe euch nichts getan und den anderen auch nichts.«
    »Die sind uns scheißegal!« erklärte Ken. »Wir wollen dich. So etwas Gutes haben wir lange nicht mehr gehabt. Du kommst mit, wir suchen uns ein Plätzchen und werden eine wunderschöne Party feiern, du kleine Hexe.«
    »Ich bin keine Hexe!«
    Sarita hatte so laut geschrien, daß ihre Stimme auch im Laden zu hören gewesen war, auch von denjenigen, die noch immer eine Mauer aus Menschenleibern in der offenen Tür bildeten.
    »Jetzt wird sie rangenommen!« flüsterte Betty Jordan, die Frau mit der roten Wange. »Das gönne ich ihr. Ich sage es euch, Leute, das Mädchen hat den Satan im Leib.«
    »Woher willst du das wissen, du altes Keifweib?« fragte ein älterer Mann, der später gekommen war.
    »Das spürt man!«
    »Dann bist du auch vom Teufel besessen. Ein Weib, die soviel Gift und Galle spuckt wie du, habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ach, halt den Mund!«
    »Irgendwann holt dich auch der Teufel, Betty Jordan!« Damit war für den Mann die Sache erledigt. Er drehte sich um und verschwand.
    Für Sarita fing es erst an. Sie versuchte es mit dem Mut der Verzweiflung. Zwischen den beiden Rockern befand sich eine Lücke. Genau da wollte sie hineinstoßen.
    Sarita preschte vor. Sie mußte es einfach schaffen, sonst war alles verloren.
    Fast wäre sie durchgekommen, denn sie überraschte Wade Liston mit dem Angriff. Wade taumelte zur Seite. Ken allerdings nicht. Er war kleiner, auch kompakter und stand wie eine Säule, die auch zupacken konnte.
    Sarita war fast an ihm vorbei, als seine Hände vorschnellten und zupackten. Sie schrie auf, konnte sich aber aus den Griff nicht befreien.
    »Jetzt hab’ ich dich!« Mit einem heftigen Ruck holte Ken das Mädchen zu sich heran und preßte es an sich, wobei sein dreckiges Lachen ertönte. Gleichzeitig wanderten seine Hände höher und wuchteten einen Augenblick später das Mädchen auf die Schulter. Aus dieser Lage konnte sich Sarita kaum befreien.
    Sie hörte die Schritte des zweiten. Er kam langsam und ließ

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