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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingefallenen Wangen wurden noch blasser. Ich hörte, daß sich hinter mir Suko und Watson unterhielten, legte dem Mann die Hand auf die Schulter und zog ihn von den anderen weg.
    »So, mein Lieber, jetzt erklären Sie mir mal genau, was Sie gesehen haben.«
    Er hatte wieder Mut gefaßt und schüttelte den Kopf. »Wie käme ich denn dazu?«
    »Moment.« Ich zeigte ihm meinen Ausweis, stellte mich und meinen Freund Suko vor.
    Da wurde er ruhig, nahezu schüchtern und sagte: »Ich selbst war nicht direkt beteiligt…«
    »Wer denn?« fragte ich sofort.
    »Betty Jordan.«
    Ich war überrascht. »Die Tote?«
    »Ja.«
    Auch Watson und Suko hatten die Antwort vernommen und kamen langsam näher. »Das möchte ich noch mal hören«, sagte der dicke Polizist und fixierte den wesentlich kleineren Mann scharf.
    »Aber ich habe nichts damit zu tun«, jammerte dieser.
    »Trotzdem wirst du uns das erzählen, Mike.«
    Und Mike sprach. Er hatte ein ziemlich gutes Gedächtnis. So erfuhren wir, was sich in der Drogerie ereignet hatte.
    Natürlich warf der Bericht des Mannes neue Fragen auf, die mir Officer Watson beantworten sollte.
    »Sagen Sie mal, ich habe etwas über die Listen Brothers gehört. Was sind das für Typen?«
    Er winkte ab. »Eigentlich sind sie harmlos. Junge Leute um die Zwanzig, die mit ihren Motorrädern herumfahren und…«
    »Harmlos?« schrie eine Frau und begann zu schimpfen. »Diese Hundesöhne sind eine Landplage. Sie haben meinen Garten verwüstet und mir sogar eine Scheibe eingeworfen.«
    »Das hätte ich bei dir auch getan«, erwiderte Watson.
    »Bleiben Sie sachlich«, ermahnte ich ihn.
    Die Frau schimpfte nicht mehr. Sie sprach nur mit den anderen Leuten, und ich kam wieder auf die Brüder zurück. »Die Meinungen scheinen mir geteilt zu sein.«
    Rolly Watson verzog das Gesicht. »Na ja, sie sind etwas rauh, aber keine Verbrecher.«
    »Haben Sie einen Grund, die beiden in Schutz zu nehmen?« meldete sich Suko.
    Watson schwieg jetzt. Dafür ergriff der mickrige Mike das Wort.
    »Unser Dorfbulle ist doch mit den Schlägern verwandt.« Er sagte es voller Häme. Fehlte nur noch, daß er dem Officer die Zunge herausgestreckt hätte.
    Watson ballte die rechte Hand.
    »Stimmt das?«
    »Ja, Sir.« knurrte er mich an.
    »Dann sind Sie voreingenommen, Mr. Watson. Aber kommen wir zurück auf das Zigeunermädchen. Sie haben ja die Aussagen auch gehört. Die Kleine muß demnach entführt worden sein.«
    »Glaube ich nicht. Ein Kidnapping ist was anderes«, versuchte er mich zu belehren. »Die haben uns nur alle einen Gefallen getan und werden das Mädchen wieder in das Camp zurückgeschafft haben.«
    »Und wenn nicht?«
    »Darüber denke ich nicht nach.«
    Ich schaute ihn scharf an. »Okay, Mr. Watson, sehen wir die Sache mal so. Ich habe Ihnen schon einmal in Ihrem Office gesagt, daß wir dem Lager einen Besuch abstatten werden. Damit fangen wir gleich an. Und wehe, wenn wir das Mädchen nicht dort finden. Dann stellen wir den Ort auf den Kopf. Ist das klar?«
    »Natürlich.« Er zeigte sich wieder muckig. »Sonst noch etwas?«
    »Und ob. Hören Sie genau zu, Mr. Watson. Wir haben eine Spur des Teufels gefunden. Genauso, wie sie damals gewesen sein muß. Nur eine Spur, deshalb wissen wir nicht, wie viele es noch gibt. Fahren Sie mit dem Lautsprecherwagen durch den Ort, wenn Sie einen haben, und warnen Sie die Menschen. Wer eine solche Spur entdeckt, soll sofort weglaufen und sich nicht erst in ihren Bann ziehen lassen. Ist das klar?«
    »Verstanden.«
    »Gut, denn diese Spuren sind tödlich, Mr. Watson. Betty Jordan ist das beste Beispiel dafür.«
    »Sie können sich auf mich verlassen!«
    »Das hoffen wir.«
    Es waren vorerst die letzten Worte, die wir mit ihm gewechselt hatten. Für uns wurde es allmählich Zeit, dem Lager oder Camp einen Besuch abzustatten…
    ***
    Auch bei Tageslicht sahen die verfallenen Mauern der abseits stehenden Kirche düster aus.
    Der Zahn der Zeit hatte nicht das gesamte Bauwerk zerstören können. Es gab noch genügend Reste, hinter denen man sich verstecken konnte. In den letzten Jahren hatten sie so manchem Liebespaar als Nest gedient, denn das Unkraut wuchs zwischen den Trümmern meterhoch. Auch jetzt tanzten die Halme im Wind, und die laue Luft streifte auch über das erhitzte Gesicht des Zigeunermädchens Sarita.
    Obwohl es genügend Zeugen gegeben hatte, war es keinem der Dorfbewohner eingefallen, ihr zu helfen, als die beiden brutalen Kerlesie abschleppten.
    Sie hatte sich auf

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