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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Rücksitz der Maschine des Glatzköpfigen setzen müssen. Der andere Kerl war hinter ihnen hergefahren, und sie hatten sich auf Schleichwegen dem Ziel genähert.
    Zwischen den Trümmern herrschte Stille, bis auf das Summen und Surren zahlreicher Insekten.
    Das machte dem Mädchen nichts. Sie war ein Freund der Natur und auch so aufgewachsen. Von ihren Großeltern hatte sie erfahren, daß man alle Tiere achten mußte. Vom kleinen Käfer bis zum Hund.
    Jedes Tier war ein Geschenk Gottes!
    Das taten die beiden Männer nicht.
    Sie achteten kein Menschenleben, und vor allen Dingen nicht das ihrer Gefangenen, denn sie hatten Sarita mit Ketten an ein in guter Deckung stehendes Mauerstück festgebunden.
    Das Mädchen selbst lag im hohem Gras, mit dem Rücken an der Mauer.
    Zwei Ketten hatten den Kerlen gereicht. Sie spannten sich schräg über den Körper des Mädchens und klemmten die Arme zudem noch ein, so daß sich Sarita nicht bewegen konnte.
    Wenn Sarita die Augen verdrehte, schaute sie in den Himmel, wo sich der Sonnenball allmählich verabschiedete und dem westlichen Horizont zuwanderte, wo er bald vollends verschwinden würde.
    Schaute Sarita nach vorn, sah sie die beiden Brüder im Schneidersitz vor sich, Whiskyflaschen in den Händen. Sie tranken, rauchten, tranken wieder und waren ansonsten stumm.
    Aber ihre Blicke sagten genug. Sie glitten mehr als einmal über den Körper des Mädchens, und Sarita kam sich unter ihnen so schrecklich bloß und ausgezogen vor.
    Diese Blicke konnten erniedrigen. Sie machten einen Menschen zu einer Ware.
    Nicht immer gelang es ihr, ihnen standzuhalten. Oft genug wußte sie nicht, wohin sie schauen sollte, und ihr wurde mit aller Deutlichkeit klar, in welch einer Gefahr sie schwebte.
    Diese Kerle würden keine Gnade kennen. Dabei hatte sie ihnen persönlich nichts getan, es war nur die Tatsache, daß sie zu einer Minderheit gehörte und die jungen Leute von den älteren Menschen regelrecht aufgehetzt worden waren.
    Drei Tote hatte es im Dorf gegeben. Drei Leichen, für die Sarita nichts konnte, obwohl es da eine Verbindung zwischen ihrer Sippe, den Toten und einem Vorgang geben mußte, der tief in der Vergangenheit begraben lag. Sarita selbst hatte nie konkret danach gefragt, weil es sich für ein Mädchen nicht schickte, aber ihr war die Nervosität der Leute nicht verborgen geblieben, als sie das Camp nahe der Stadt Devon bezogen hatten. Etwas Entscheidendes sollte da geschehen, das hatte sie zwischen den Zeilen vernommen, und es mußte auch mit dem Teufel zu tun haben, wie sie mittlerweile wußte.
    Mehr war ihr nicht bekannt.
    Wieder schaute der Glatzkopf sie an. Vor seinen Blicken fürchtete sich Sarita am meisten, weil sie so gierig, abwertend und auch lauernd waren. Der Bruder Wade starrte sie zwar auch an, aber er schaute mehr düster und wissend. Manchmal nickte er auch, als wollte er die Worte, die er gedanklich formuliert hatte, bestätigen.
    Ken Liston hob die Whiskyflasche, schaute noch einmal zur Sonne und leerte sie. »Das war’s«, sagte er und schleuderte die Flasche gegen eine Mauer. Sie zersplitterte noch in der Luft. Ken erhob sich schwankend und atmete tief durch. Dann verschwand er hinter den Büschen, um eine natürliche Rührung abzubauen.
    Wades Flasche war noch halbvoll. Wenn er sie bewegte, schwappte der Whisky hin und her. Viel Hoffnung hatte Sarita nicht, aber sie versuchte es trotzdem, Wade Liston zu überzeugen.
    »Hören Sie mich an, bitte!« flehte sie.
    Er schaute hoch und stellte die Flasche neben sich. Dann riß er einen Grashalm ab und spielte damit. Dabei grinste er und sagte:
    »Damit kann man einen umbringen, habe ich gehört. Ehrlich, man braucht nur die nötige Geduld zu haben, und alles ist erledigt. Verstehst du?«
    »Das… das glaube ich, aber ich möchte …«
    Er warf den Halm weg. Sein düsterer Blick pendelte sich auf das Mädchen ein. »Was denn?«
    »Schon gut.«
    Er lachte rauh. »Weshalb sprichst du nicht weiter? Willst du etwas von mir?«
    Sarita faßte sich ein Herz. »Ja, ich will etwas von Ihnen. Sogar etwas Bestimmtes. Ich möchte, daß Sie mich freilassen. Bitte, ich habe Ihnen nichts getan…«
    »Das stimmt.«
    »Und weshalb lassen Sie mich dann nicht frei?«
    »Das kann ich dir sagen. Es hat drei Tote in Devon gegeben. Süße, mein Partner und ich sind keine Heiligen, das weißt du selbst. Wir sind Typen, die sich durchs Leben schlagen. Mehr schlecht als recht. Wir müssen immer zusehen, daß wir rumkommen, aber es

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