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0390 - Ich folgte der Teufelsspur

0390 - Ich folgte der Teufelsspur

Titel: 0390 - Ich folgte der Teufelsspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Safe.
    »Hat den jeder?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Und Sie besitzen den Schlüssel?«, wunderte sich mein Freund und Kollege Suko.
    »Auch das.« Er holte ihn hervor.
    »Wieso?«
    »Der Großvater hat ihn mir, kurz bevor er starb, zu treuen Händen übergeben. Noch nie zuvor habe ich davon Gebrauch gemacht. Das ist das erste Mal.« Er fügte noch etwas hinzu. »Ich bin zudem fest davon überzeugt, auch in Großvaters Sinne zu handeln. Irgendwie fühle ich, daß der Zeitpunkt reif ist.«
    »Befürchten Sie irgend etwas?« fragte ich ihn.
    Sein Blick wurde regelrecht traurig. »Ja«, erwiderte er. »Ich befürchte etwas.«
    »Sie können aber konkret nichts sagen?«
    »Nein, aber es sind schlimme Dinge, die sich entwickelt haben und auf uns zukommen werden. Die Zeit ist reif, mehr möchte ich dazu nicht sagen, bitte…«
    Wir nickten und ließen ihn in Ruhe. Tasso schloß auf. Als er die Tür aufzog, gelang es uns, einen Blick in den offenen Safe zu werfen.
    Der Inhalt war kaum der Rede wert. Dort stand ein kleines Kästchen, etwa halb so groß wie eine Zigarrenkiste, dafür aber höher. Deckel und Unterteil waren durch einen Klappverschluß verbunden. Mit den Fingerspitzen zog er ihn auf, um anschließend den Deckel zu öffnen. Wir schauten ihm über die Schulter, konnten aber noch nichts erkennen. Erst als er den kleinen Kasten ganz aus dem Safe nahm, gelang es uns, einen Blick hineinzuwerfen.
    Der Boden wurde von einem grauen Inhalt bedeckt. Ich wunderte mich darüber und wußte im ersten Augenblick nicht, um was es sich dabei handelte.
    Vorsichtig stellte Tasso den Kasten auf einem Tisch ab. Er schwitzte, auf der Stirn lagen die fast durchsichtigen Tropfen wie kleine Perlen. Wir traten an den Tisch heran und sahen den Blick des Zigeuners auf uns gerichtet.
    »Das ist sie«, sagte Tasso mit leiser Stimme. »Das ist die Asche des Mädchens, dessen Körper vor 150 Jahren in einer beißenden Kälte erfror…«
    ***
    Mit dieser Eröffnung hatten weder Suko noch ich gerechnet.
    Deshalb sagten wir auch nichts, denn wir mußten zunächst die Überraschung verdauen.
    Mein Freund faßte sich als erster. »Und Sie sind sicher, daß es sich dabei um die Asche handelt?« fragte er.
    »Das bin ich.«
    »Wer hat es Ihnen gesagt?«
    »Der alte Rocco, Saritas Großvater.«
    »Irrtum ausgeschlossen?«
    »Er war ein sehr weiser Mensch, Mr. Sinclair. Wenn Sie ihn gekannt hätten, Sie würden sicherlich nicht am Wahrheitsgehalt meiner Wortezweifeln. Wissen Sie, ich bin eigentlich ein Ausrutscher in dieser Sippe. Ich, hatte mich mal für einige Jahre von ihr getrennt, um zu studieren. Das Studium schloß ich ab. Völkerkunde und Soziologie interessierten mich. Ich hatte vor, Lehrer zu werden oder in einem Museum zu arbeiten. Aber der Ruf des eigenen Blutes war eben zu stark. Ich mußte zurück zur Sippe, denn hier sah ich meine eigentliche Aufgabe. Wie es scheint, habe ich mich nicht getäuscht.«
    »Kommen wir auf das tote Mädchen zurück«, sagte ich und deutete auf die Asche. »Wenn Sie darüber Bescheid wissen, könnten Sie auch über das Leben des Mädchens informiert sein.«
    »Das bin ich auch.«
    »Und?«
    »Das Mädchen, es hieß übrigens auch Sarita, muß tatsächlich mit dem Teufel im Bunde gestanden haben, sonst wäre es nicht passiert. Den Überlieferungen zufolge, ist es zu einem Pfarrer gebracht worden, der sich durch den Keim der Hölle infiziert haben muß. Alles andere liegt im Dunkel der Zeiten, und das Gotteshaus, dessen Chef der Pfarrer gewesen war, muß ungefähr um die gleiche Zeit abgebrannt sein. Die Kirche, die Sie jetzt sehen können, ist neu. Aber die Trümmer der alten existieren noch. Sie sind für die Menschen in der Umgebung zu einem Ort der Geister und Dämonen geworden, das haben wir inzwischen herausfinden können.«
    Wir waren schlauer geworden, aber an den Kern der Sache kamen wir noch immer nicht heran.
    Ich faßte das Gehörte in einem Satz zusammen. »Sarita ist für uns der springende Punkt. Wir müssen das Mädchen unter allen Umständen finden.«
    Tasso nickte, während er den Deckel wieder zuklappte. »Fragt sich nur, wo wir anfangen sollen zu suchen? Haben Sie sich in der näheren Umgebung des Dorfes schon einmal umgesehen?«
    »Nein.«
    »Sie werden hier viel Gegend finden, die zahlreiche Versteckmöglichkeiten bietet. Sarita wußte von ihrem Erbe. Sie mußte damit rechnen, irgendwann einmal in die Versuchung zu kommen, es erfüllen zu müssen. Nur habe ich das vermeiden

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