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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vernichtung des Mädchens Sarita hatte er fröhliche Urstand feiern können und Sarita mit in seine Magie hineingezogen.
    Tasso war fest davon überzeugt, daß er alles irgendwie als Schicksal bezeichnen konnte. Auch die Geburt und die Veränderung des Mädchens Sarita. Er erinnerte sich genau an den Tag.
    Es war Abend gewesen, ein Gewitter hatte getobt, als wollte der Donner eine Geburt verhindern. Schon damals hatten einige der Alten vor Sarita gewarnt und auch davor, ihr den fluchbeladenen Namen zu geben. Doch die Mutter hatte es so gewollt, sie war respektiert worden, bevor sie starb. Es war so gelaufen, wie die andere Kraft es sich vorgestellt hatte. Das menschliche Leben wurde auf die Schiene schwarzmagischer Mächte gelenkt und wartete nun auf seine Erfüllung, die dicht bevorstand.
    Tasso nahm nicht die Hauptstraße. Er ging parallel dazu. Es war eine Dorfgasse, die, bevor sie eine Linkskurve beschrieb, einen Weg als Ableger auf die Hauptstraße schickte.
    Der Zigeuner tauchte in die Düsternis. Er wich einem mit der Deichsel hochkant gestellten Leiterwagen aus, schlich an düsteren Fenstern vorbei, hörte aus einer Nische das Miauen einer Katze, aber einen Menschen sah er nicht.
    Dafür leuchtete an einer Querwand ein flammender Teufelsabdruck. Ein Zeichen, daß der Satan auch dort in die Höhe geklettert war.
    Tasso ging langsam. Äußerlich zeigte er eine gewisse Ruhe, aber innerlich war er nervös.
    Manchmal mußte er sich über die Augen wischen, weil Schattenbilder erschienen waren, die er durch seine beeinflußten Gedanken produzierte.
    Er konnte auch die Angst vor dem Kommenden als Erklärung einsetzen. Als er die Einmündung der Gasse in die Hauptstraße erreichte, blieb er dicht an der Hauswand stehen und schaute sich zunächst einmal vorsichtig um. Ein Blick auf die Straße bewies ihm, daß es dort nicht anders aussah als überall im Dorf.
    Auch auf der Straße und den Gehsteigen leuchteten die Teufelsspuren, die vom Besuch des Leibhaftigen erzählten.
    Tasso schob sich vor.
    Rechts von ihm standen die Menschen. Und über ihnen schwebte der gefährliche Schädel mit seinen lackroten Lippen, die leicht geöffnet und in die Breite gezogen waren.
    Etwas ungemein Drohendes strömte er ab. Eine furchtbare Magie, gleichzeitig ein schreckliches Wissen um Dinge, die nur ihm selbst bekannt waren.
    Der Schädel sprach und richtete.
    Seine Worte waren nicht allein im Kopf des Zigeuners zu hören, auch die Menschen vernahmen sie als laut gesprochene Worte, denn jeder sollte erfahren, was sie erwartete.
    Tasso wäre am liebsten auf seinem Beobachtungsposten stehengeblieben, aber er faßte sich ein Herz und ging dorthin, wo der Schädel über den versammelten Menschen stand und zu ihnen sprach.
    Auf den Zigeuner achtete niemand. Jeder schaute den blaugrauen Totenkopf an, hinter dessen dunklem Gebein das Gesicht der Zigeunerin Sarita deutlich zu erkennen war.
    Der Leibhaftige selbst hatte seine Zickzackspur auf dem Boden hinterlassen. Er war gekommen und dabei gegangen wie ein Betrunkener, so daß die Abdrücke immer versetzt auftraten.
    Um sie kümmerte sich keiner mehr, ihre Magie war zwar nach wie vor vorhanden, aber sie wurde durch eine andere überlagert.
    Er ging auf den Schädel zu.
    Manchmal hatte der Mann mit den grauen, lockigen Haaren das Gefühl, eine Brille zu benötigen, weil vor seinen Augen die Szeneverschwamm, dann sah er sie wieder klar und überdeutlich.
    Die Dorfbewohner waren ihm nicht einmal vom Ansehen bekannt. Männer, Frauen, auch einige Kinder hatten sich versammelt.
    Besonders die jüngeren Personen unter ihnen trugen schon die Nachtkleidung.
    Auf den Gesichtern lag eine gespannte Erwartung, in den Augen schimmerte die Furcht. Zwei Gefühle einer breiten Skala, die diese Menschen beherrschten.
    Um Tasso kümmerte sich niemand. Er konnte unbeobachtet weitergehen, und plötzlich runzelte er die Stirn, weil er jemand erkannt hatte, der unter den Zuschauern stand.
    Es war der Chinese.
    Tasso wunderte sich nicht. So hatten sie es eigentlich abgesprochen. John Sinclair konnte er nirgendwo entdecken. Er war ziemlich groß und hätte auch die meisten überragt.
    Dafür sah er noch einen Bekannten.
    Nicht allein wegen seiner Uniform fiel Rolly Watson auf, auch wegen seines Körperumfanges. Dieser Polizist wirkte wie ein Faß auf zwei Beinen, und er wurde von dem Schädel – oder war es Sarita? angesprochen.
    Das wiederum wunderte Tasso. Er tat auch nichts, um zu widersprechen und zog sich in

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