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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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Hays.
    Im Schutz einer offenen Einfahrtstür schlich ich mich näher.
    »Geben Sie das Geld endlich her und verschwinden Sie!«, sagte der Blonde. Hays erwiderte mit jämmerlicher Stimme: »Ich sagte Ihnen doch, dass ich es nicht habe, ich kann jetzt nicht…« Er wurde grob unterbrochen.
    »Reden Sie nicht, ich will das Geld sehen.« Dann wandte sich der Blonde an Mack: »Wie lange hat euch euer Boss schon nicht mehr bezahlt?«
    »Einen halben Monat mindestens!«, sagte Mack und lachte dabei höhnisch.
    »Wenn ich euch Geld gebe, kommt ihr dann mit?«
    »Auch ohne Geld! Uns ist der Boden hier zu heiß, Hays ist kein Chef, der uns schützen kann.«
    »Nein!«, schrie Hays plötzlich auf, »das könnt ihr doch nicht machen, ihr…«
    »Halt’s Maul!«, unterbrach ihn Mack. »Wir haben gut für dich gearbeitet. Die ganze Harlan Street hat nach unserer Pfeife getanzt, und wo ist das ganze Geld geblieben? Wir haben schon lange nichts mehr davon gesehen!«
    »Ihr hättet den Mann nicht töten sollen, das hat das FBI hellhörig gemacht.«
    »Wir haben ihn nicht umgebracht. Er hat noch gelebt und war munter, als wir gingen.«
    Hays wollte etwas sagen, aber der Blonde schnitt ihm das Wort ab.
    »Halten Sie endlich den Mund. Ich will mein Geld haben, sonst nichts!«
    »Na gut, Sie haben mir Geld geliehen«, sagte Hays, »warten Sie noch einen Monat…«
    »Geld her, habe ich gesagt!«
    »Eine Woche, ich gewinne bestimmt!«
    »Das letzte Derby ist vorbei. Sie haben nicht gewonnen. Geben Sie mir das Geld, das Sie noch haben!«
    »Aber ich brauche doch auch etwas, ich kann doch nicht…« Hays’ Stimme begann zu zittern.
    »Er hat eine teure Puppe!«, lachte Mack höhnisch.
    Mir wurde einiges klar.
    Hays war der Boss des Harlan-Street-Terrors. Er hatte die vier Gangster bezahlt, um die kleinen Geschäftsleute in ständiger Angst zu halten. Aber er war ein Spieler und das Geld floss ihm durch die Hände. Der Blonde betätigte sich als Geldverleiher, doch hatte er durch den Tod von Jeff MacKeever kalte Füße bekommen. Hinter mir gab es ein Geräusch, ich fuhr herum - und stand Sal gegenüber. Hinter ihm kamen Holly und der kauende Chew.
    »Schnüffler sind hier!«, schrie Holly. Die Männer vorn am Pier fuhren herum.
    Ich konnte noch erkennen, wie der blonde Mann Hays packte und ihm die Brieftasche entriss, dann machte er zwei lange Sätze und sprang in ein Ruderboot. Mack folgte ihm.
    Holly schrie auf, Chew machte eine Bewegung, aber Phil war schneller. Er entwaffnete ihn.
    »Haltet die Drei fest!«, schrie ich, dann rannte Ich los. Hays sah mich und rannte auf das Boot zu, das gerade an der Jacht festmachte.
    »Wartet!«, brüllte er und stürzte sich ins Wasser.
    Ich ließ mein Jackett am Ufer und hechtete hinterher.
    Aber Hays wurde von Todesangst getrieben, er schwamm wie wohl nie in seinem Leben.
    Ich kraulte näher an ihn heran.
    Die lauten Motoren der Jacht donnerten auf.
    Hays brüllte etwas, aber seine Stimme ging in den Geräuschen unter. Ich merkte, dass mein Körper die letzten Tauchversuche vom Nachmittag noch nicht ganz verkraftet hatte, ich war nicht in bester Form.
    Aber ich musste Hays erreichen.
    Die Jacht begann, sich zu drehen, und ein heller Scheinwerfer tastete über die Wasseroberfläche. Ich konnte Hays Kopf vor mir im Wasser sehen.
    Die Jacht drehte nicht hinaus aufs Meer, sie schob sich auf uns zu.
    Ich hörte Hays schreien, dann war er verschwunden. Plötzlich war mein Kopf in grelles weißes Licht getaucht. Die Jacht hielt auf mich zu.
    Die mahlenden Schrauben des Bootes kamen näher und näher. Ich wollte zum Ufer zurückschwimmen, um in seichteres Wasser zu kommen, wohin mir das Schiff nicht folgen konnte, aber ich war zu langsam.
    Schon erreichten mich die Scheinwerfer nicht mehr, ich war im Schatten des flachen Kiels. Ich musste tauchen.
    Ich wusste nicht, ob ich es noch einmal äushalten würde. Meine Beine wurden steif und gefühllos.
    Ich pumpte meine Lungen mit Sauerstoff voll und ließ mich sinken.
    Der Sog des über mich hingleitenden Bootes streifte meinen Rücken.
    Ich wartete unten, konnte aber nicht erkennen, ob das Boot schon über mich hinweggeglitten war. Ich musste unten bleiben, solange meine Luft reichte. Ich hatte immer noch das Gefühl, den schwarzen klobigen Schiffskörper über mir zu sehen, aber ich musste wieder hinauf. Ich stieß mich ab und erreichte die Oberfläche, als meine Lungen schon zu platzen drohten.
    Ich tauchte mitten in einen hellen Scheinwerferkegel hinein.

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