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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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gestern Abend?«
    »Ich war hier im Haus. Der Portier wird es bestätigen.«
    Wir verabschiedeten uns. Von einem Telefonkiosk rief ich einen Kollegen her, der Preston überwachen sollte. Der Kollege im FBI-Gebäude teilte mir mit, dass der Beschatter von Caroline Patomac sich seit drei Stunden nicht mehr gemeldet hatte. Er war auch nicht zu erreichen. Sein Wagen meldete sich nicht auf Anruf.
    Ich beschloss, sofort hinzufahren. Phil sollte in der Harlan Street nach Spuren von Mack und seinen Freunden suchen. Vielleicht konnten wir so etwas über einen möglichen Schlupfwinkel der Vier herausbekommen.
    ***
    Ich fuhr durch den Regen und die Nacht hinaus zum Shore Parkway, wo Caroline den Bungalow hatte. Ich schaltete das Sendegerät ein, um zu hören, ob der Beamte sich bereits gemeldet hatte, aber er gab noch immer keine Antwort.
    Ich hielt vor dem Haus, stieg aus, ging durch den Garten und läutete an einer altmodischen Glocke.
    Niemand öffnete. Das Haus lag still und verlassen da. Trotzdem hatte ich das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden, nicht allein zu sein. Ich läutete wieder und stellte mich mit dem Rücken zur Hauswand. Nichts rührte sich. Ich lauschte, aber ich hörte nur das Trommeln des Regens auf dem Dach. Ich ging um das Haus herum, konnte aber nichts entdecken. Dann lief ich auf die Straße, um mich in der Umgebung umzusehen. In einer Nebenstraße fand ich den Wagen meines Kollegen, er stand einsam und verlassen da. Ich machte die Autotür auf und holte eine starke Stablampe aus dem Handschuhfach. Dann ging ich zurück in den Garten und begann, hinter jeden Busch zu leuchten. Das welke Laub raschelte unter meinen Füßen, ich konnte das Geräusch nicht vermeiden.
    Und noch immer hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Mit meiner hellen Lampe bot ich ein herrliches Ziel.
    Ich wollte gerade umkehren, um einen Haussuchungsbefehl und ein paar Leute zu holen, als ich den Mann sah.
    Er lag zusammengekrümmt unter einem regentriefenden Busch und bewegte sich nicht. Es war Sven Dicken, mein Kollege. Ich bückte mich und sah, dass er gefesselt und geknebelt war. Gott sei Dank lebte er noch. Ich atmete auf.
    Ich band ihn los und massierte seine starren Gelenke. Als er wieder zu sich kam und mich erkannte, quälte er sich ein Lächeln ab. Er war von hinten niedergeschlagen worden und konnte sich an nichts mehr erinnern.
    »Macht nichts, Sven. Hauptsache, du bist wieder wach«, sagte ich. Dann machten wir uns zusammen auf den Weg zu dem Haus. Als wir davor standen, sagte ich zu Sven: »Ruf ein paar Leute her, ich möchte mir das Haus und den Garten näher ansehen. Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    Er verschwand in Richtung Straße, und ich ging wieder langsam auf das dunkle Haus zu.
    Nichts bewegte sich. Meine Lampe leuchtete hell über die feuchten Wände. Dann hatte ich die Verandatür im Blickfeld.
    Plötzlich hörte ich ein leises Quietschen. Ich löschte die Lampe und sprang zur Seite. Aber nichts geschah.
    Aber als ich die Lampe wieder anknipste, sah ich, dass die Verandatür einen Spalt weit offen stand. Ich war mit zwei Sätzen auf dem Vorbau und leuchtete durch die Scheiben in das Haus hinein. Ich bog mich zurück, um nicht selbst gesehen zu werden.
    Aber die Frau, die in der Wohnung war, konnte mich sowieso nicht mehr sehen.
    Sie war tot.
    Ich stieß die Verandatür auf. Als ich den Lichtschalter gefunden hatte und der Raum in hellem Licht vor mir lag, erkannte ich die Frau: Caroline Patomac. Sie lag quer über dem Teppich. Auf ihrem Rücken bildete sich langsam ein breiter dunkelroter Fleck.
    Neben der rechten Hand lag ein Revolver. Es war wieder eine 38er Automatic.
    Ich sah mich um. Neben Carolines Leiche stand ein kleiner Tisch, auf dem ein Zettel lag.
    Mit Kugelschreiber stand dort: »Ich muss Schluss machen. Ich kann nicht mehr, und…«
    Das letzte Wort war so dick durchgestrichen, dass man es beim besten Willen nicht mehr lesen konnte, aber unsere Laborleute würden es schon herausfinden. Ich steckte das Blatt ein.
    Es sah so aus, als hätte Caroline Selbstmord begangen, aber ich glaubte nicht daran.
    Ich nahm den Hörer des Telefonapparates und ließ den Doc und die Mordkommission herkommen.
    Auf wen hatte Caroline neulich geschossen? Oder hatte jemand auf sie geschossen? Aber wie kam der Revolver in ihren Besitz? Stimmte die Version ihres Freundes Morrero, des Rugby-Spielers?
    Plötzlich wurde mir bewusst, dass Sven immer noch nicht zurückkam. Ich wurde unruhig und ging hinaus. Als

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