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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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ich vor der Veranda stand, hörte ich ein Rascheln.
    Ich trat rasch zurück und lugte in das Gebüsch im Garten.
    Da! Wieder! Ein Zweig knackte leicht, irgendwo knackte ein Ast. Schritte eilten durch das raschelnde Laub.
    »Halt! Stehen bleiben!«, schrie ich in die Nacht hinaus, aber ich hatte keinen Erfolg. Die Schritte wurden noch schneller.
    Ich stolperte hinterher und rief von Zeit zu Zeit: »Stehen bleiben, FBI!« Aber der Flüchtende kümmerte sich nicht darum. Er erreichte vor mir die Mauer, die das Grundstück einzäunte, und schwang sich geschickt hinüber.
    Jedenfalls hatte ich es mit einem durchtrainierten Gegner zu tun. Ich sprang hinter ihm über die Hecke und die Mauer und sah gerade noch, wie er in einen wartenden Wg sprang, dessen Motor bereits lief und der sofort abbrauste. Ich merkte mir das Kennzeichen, lief zurück und schnappte mir den Streifenwagen. Sven saß zusammengesunken über dem Lenkrad. Ich schob ihn auf die Seite, während ich schon den Starter drückte. Der Kollege war wieder ohnmächtig geworden. Vielleicht hatte jemand nachgeholfen.
    Ich schaltete die Sirene ein und fuhr los.
    Ich erwischte den anderen Wagen schon eine Ecke weiter, aber durch das Sirenengeheul wurde der Fahrer aufmerksam und schoss davon.
    Ich schaltete die Sirene wieder aus und gab eine Durchsage an alle Streifenwagen.
    Einer war unmittelbar in der Nähe, er hatte den Wagen bereits entdeckt, und der Cop sagte mir, dass er den Wagen weiterverfolge. Ich bleib per Funk mit dem anderen Wagen in Verbindung. Ich hörte, dass der Flüchtende in der Lafayette Street anhielt und in einem Haus verschwand. Vier Minuten später war ich da.
    Bei dem Gebäude, in dem der Unbekannte verschwunden war, handelte es sich um eine alte verkommene Sportschule.
    Langsam ging ich den verblichenen weißen Pfeilen nach, die mir den Weg zu den Trainingsräumen zeigten.
    Ich stieß eine Glastür auf und kam in eine große Halle, in der verschiedene junge Leute an Barren und Leitern trainierten. Ich ging auf einen Burschen zu, der einen Punchingball bearbeitete und bei jedem Schlag über das ganze Gesicht strahlte, als hätte er jedes Mal bei Cassius Clay einen Volltreffer gelandet.
    »Ist Morrero schon da?«, fragte ich beiläufig. Der Bursche deutete mit dem Kopf auf eine Tür, ohne sein Training zu unterbrechen.
    Ich ging auf die Tür zu und öffnete sie.
    In der Mitte des kahlen Zimmers saß Morrero auf einen Stuhl, den Kopf zwischen den Händen verborgen, den Mantel noch nass vom Regen.
    Als er die Tür aufgehen hörte, knurrte er zwischen den Zähnen: »Lasst mich doch wenigstens eine Minute in Frieden, ja?«
    »Tut mir leid, Mr. Morrero, ich muss Sie sprechen!«, sagte ich.
    Morrero fuhr hoch, sank aber sofort wieder zusammen. Er stierte auf den Fußboden vor seinen Füßen.
    Dann murmelte der Mann kaum verständlich: »Ich habe es nicht getan, ich habe es nicht getan!«
    »Sie waren immerhin dort!«
    »Aber ich war es nicht!« Seine Stimme hatte einen schrillen Klang. »Ich habe es nicht getan! Ich kam, um sie zu besuchen. Sie hatte mich hier angerufen, sie wollte mich sehen. Ich kam an und sah Licht. Als ich durch das Fenster sah, erkannte ich, was geschehen war. Und ich sah Sie!«
    »Ach, Sie sahen mich? Warum lügen Sie schon wieder?« Er sank in sich zusammen.
    »Also gut. Das ist es ja gerade: Ich war vor Ihnen da. Ich war drin, ich fand sie…«
    Seine Stimme brach ab, und er schluckte krampfhaft. »Ich hörte Sie kommen. Sie leuchteten das Haus ab, nachdem Sie zunächst geläutet hatten. Dann gingen Sie weg, und ich schlüpfte in den Garten. Aber Sie suchten den ganzen Garten ab, und erst, als Sie im Haus waren, wollte ich fliehen. Ich weiß, dass alles gegen mich spricht, aber ich habe es nicht getan. Warum hätte ich es tun sollen?«
    »Und wie steht es mit meinem Kollegen? Haben Sie dem auch nichts getan?«
    »Nein. Ich habe sonst niemanden gesehen!«
    »Auf wen hatte Caroline vor zwei Tagen geschossen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie blieben doch noch bei ihr! Etwas wird sie Ihnen doch erzählt haben!«
    »Ich habe ihr Vorwürfe gemacht, dass sie jemanden deckte, aber sie sagte, sie kenne den Mann nicht, auf den sie geschossen hatte.«
    »Sonderbare Geschichte«, sagte ich.
    »Aber Sie müssen mir glauben!«
    »Kommen Sie mit!«, sagte ich und machte die Tür frei.
    »Wohin? Wollen Sie mich verhaften?«
    »Ich möchte Sie im FBI-Gebäude verhören.«
    Er folgte mir widerstandslos.
    ***
    Als wir über den langen Gang zu

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