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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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meinem Büro gingen, trafen wir auf eine Beamtin, die gerade mit Susan Spencer in einen der Räume ging.
    Susan und Morrero blieben stehen und starrten sich an. Ich merkte, dass Morrero Susan etwas zuflüstern wollte, aber als er einen Blick auf mich geworfen hatte, schwieg er.
    Ich brachte ihn in den Warteraum und machte mich über die Sachen her, die auf meinem Schreibtisch lagen. Zuerst las ich den Bericht des Sprachwissenschaftlers.
    Es handelt sich bei dem Anrufer in MacKeevers Laden vermutlich um einen Mann in mittleren Jahren, der normalerweise sehr gepflegt spricht und seine Stimme nur auf rau verstellt hatte. Mehr ließ sich nicht feststellen.
    Ballistisches Ergebnis: Die 38er Automatic, die ich bei Caroline Patomac fand, als ich sie das erste Mal besuchte, ist auch die Waffe, mit der Brentwood erschossen wurde. Sie ist auf den Namen Allan D. Morrero zugelassen.
    Wenig später wurde festgestellt, dass die Waffe, mit der Caroline selbst ermordet wurde, in einem Waffengeschäft in Los Angeles gestohlen worden war.
    Ich blieb eine Zeit lang vor den Meldungen sitzen und kaute auf meinen Lippen.
    Los Angeles.
    Das Telefon läutete. Ich hob ab. Es war der Mann, der den blonden Freund von Hays beschatten sollte, jener Mann, den Hays beim Pferderennen getroffen hatte.
    »Was gibt’s?«, fragte ich.
    »Der Mann befindet sich hier in einer Bruchbude am East River, an der Atlantic Avenue. Sieht mir sehr komisch aus. Vielleicht wollen Sie sich die Sache selbst ansehen!«
    »Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?«
    »Ja. Das Gebäude gehört einer Textilgroßhandlung, die mit japanischen Waren handelt, aber sie ist vor zwei Monaten eingegangen. Trotzdem liegt an dem halbverfallenen Landungssteg eine elegante Motorjacht.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Dann ließ ich mir die Adresse geben und bat ihn, auf mich zu warten. Ich hatte noch nicht richtig aufgelegt, als es schon wieder läutete.
    Diesmal war es Phil: »Ich habe leider nichts rausgekriegt, was von Belang ist.«
    »Und was ist nicht von Belang?«
    »Die Burschen sind hier nicht besonders beliebt, kein Mensch in der ganzen Harlan Street kannte sie besser als nur vom Sehen. Jetzt habe ich gerade ein Mädchen aufgegabelt, mit dem dieser Mack einmal herumgezogen ist und das er dann sitzen ließ. Sie war bereit, über ihn auszupacken.«
    »Ja?«, fragte ich gespannt.
    »Aber sie wusste nichts, nur dass er ein Angeber war und angeblich einen tollen Freund hatte, der ihn mit einer Jacht fahren lassen würde. Sie faselte noch etwas von dem Freund, wusste aber weder seinen Namen, noch wie er aussieht.«
    »Mensch, Phil, ich glaube, ich weiß, wer das ist!«
    »Wer, der Freund?«
    »Ja. Warte auf mich in der Harlan Street, ich hole dich dort ab.«
    Wir hängten ein.
    Ich rief die Wasserschutzpolizei an und redete kurz mit dem diensthabenden Officer, dann gab ich unseren Kollegen Bescheid, sprang in den Jaguar und preschte los.
    In der Harlan Street winkte Phil. Er sprang in den Wagen, und wir brausten davon.
    Als der Wagen in die stille Uferstraße einbog, hörte es endlich auf zu regnen.
    Vor uns öffnete sich der East River zu einer breiten Bucht, die in den Atlantik mündete.
    Eine Reihe von verfallenen Hotels und alten Lagerhäusern erinnerte an die Zeit, als das Wasser hier noch für Schiffe mit größerem Tiefgang befahrbar war. Jetzt konnte diese Seite des Ufers nur noch von kleineren Booten, deren Kiel nicht bis zum Schlick hinunterreichte, befahren werden.
    Unter einer trüben Lampe stand ein Mann neben einem Auto, dass offensichtlich eine Panne hatte. Der Mann hatte die Motorhaube geöffnet und bastelte an dem Motor herum.
    Ich bremste und fragte leise: »Alles Okay?«
    »Ja«, sagte mein Kollege. »Die Jacht kann man von hier aus nicht sehen, sie ist auf der anderen Seite.«
    Wir parkten den Wagen und gingen langsam zu dritt weiter. Der Schuppen, der einmal der Textilhandlung gehört hatte, lag vor uns. Auf dem Fluss kam ein Motorboot an, drosselte die Geschwindigkeit und stoppte.
    Vorsichtig gingen wir um das Gebäude herum. Wir kamen zu der Uferseite und sahen im fahlen Gegenlicht des grünlichen Flusses drei Männer.
    Der eine war breit und groß, der andere kleiner und schmal, der dritte ein Koloss - es war Mack.
    Vorsichtig pirschten wir uns näher. Die Wellen des East River schlugen gegen die Kais und übertönten unsere Schritte. Leider aber auch die Worte der Männer. Ich hatte sie jetzt erkannt: den gelbblonden Mann vom Turfplatz, Mack und - Howard

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