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0391 - Susans Knochenmann

0391 - Susans Knochenmann

Titel: 0391 - Susans Knochenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kraftanstrengung in Zeitstarre versetzt worden, um nicht noch mehr Unheil anrichten zu können. Es war nicht zu töten gewesen, unbesiegbar durch die gewaltige Macht der Hölle, in vielen Jahren vorbereitet. Und dieses unbesiegbare Ungeheuer hatte für Merlin und seine Druiden einen gewaltigen Schock bedeutet.
    Nach zweitausend Jahren war es aus seiner Erstarrung wieder erwacht, als Merlins Zauberbann nachließ, und es hatte wieder begonnen, Silbermond-Druiden zu jagen, wie es damals seine Bestimmung gewesen war. Diesmal stand Merlin nicht zur Verfügung, um den Zauber zu erneuern, denn er befand sich selbst in der Kältestarre. Es war Zamorra und seinen druidischen Freunden nichts anderes übriggeblieben, als Sid Amos aufzufordern, seinen Fluch von damals zurückzunehmen. Denn längst hatte Amos der Hölle den Rücken gekehrt und die Seiten gewechselt. Er war jetzt Merlins unfreiwilliger Nachfolger…
    Es war nicht ganz einfach gewesen, diesen Fluch zurückzunehmen und das Ungeheuer damit auszuschalten. Aber schließlich war es gelungen. Und Sid Amos kehrte von Florida nach Wales, England, zurück. Dort war sein Platz, in Caermardhin, Merlins unsichtbarer Burg. Er durfte sie immer nur für einen nicht langen Zeitraum verlassen. Das war einer der Gründe, weshalb er gar nicht mit seiner neuen Aufgabe einverstanden war. Sie beschränkte seine Freiheit zu sehr. Er konnte sich nicht mehr nach eigenem Entscheid bewegen und anderswo längere Zeit agieren. Er mußte immer wieder auf den Platz des Wächters zurück.
    Es fiel ihm leicht, sich über größere Distanzen zu bewegen.
    So, wie es den Silbermond-Druiden möglich war, sich durch Gedankenkraft ohne meßbaren Zeitverlust von einem Ort an den anderen zu versetzen, konnte er es ebenfalls. Nur verwendete er dabei eine etwas andere Art von Magie als die Druiden. Das Resultat war in beiden Fällen gleich; der Unterschied der Magie lag nur im Unterschied ihrer Herkunft begründet. Die Silbermond-Druiden stammten aus dem System der Wunderwelten, und Sid Amos als Asmodis aus den Abgründen der Hölle.
    Er hatte zwar die Seiten gewechselt, aber über den größten Teil seines magischen Könnens von einst verfügte er immer noch.
    Deshalb bestürzte es ihn, daß ihm jemand eine Falle hatte stellen können. Eine Falle, die ihn bei seiner Rückkehr in Merlins Burg, die jetzt seine Burg war, abfing. Er hatte Caermardhin nicht mehr erreicht.
    Jetzt befand er sich an einem unbekannten Ort in undurchdringlicher Dunkelheit.
    Er spannte Daumen, Zeige- und Mittelfinger seiner linken Hand so auf, daß die Kuppen die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bildeten. Dann versuchte er mittels Konzentration auf seine magischen Fähigkeiten und mit einer Beschwörung, in diesem Dreieck ein klares Abbild seiner Umgebung entstehen zu lassen.
    Aber wieder fühlte er, wie seine magische Kraft nicht wirksam wurde und gleichsam abgesaugt wurde.
    Das bestürzte ihn. Er hatte es sich nie zuvor vorstellen können, daß es jemanden geben konnte, der stärker war als er und ihn und seine Magie manipulieren konnte. Aber hier geschah es.
    Was bedeutete das…?
    Abwarten, befahl er sich. Irgendwann muß sich der Gegner ja zeigen. Und dann werden wir nicht nur sehen, wer er ist, sondern auch, wie stark…
    Sid Amos übte sich in seinem Gefängnis, eingebunden von dem magischen Netz, in Geduld.
    Das war ihm nie schwer gefallen.
    Und er bereitete sich darauf vor, im entscheidenden Moment einen Trumpf auszuspielen, den keiner seiner Gegner kennen konnte…
    Die rechte Hand des Teufels…
    ***
    »Wenn du jenen suchst, der die Schuld daran trägt, daß man dich in eine Falle lockte, so findest du ihn in jenem, der einst den Namen Asmodis trug und der jetzt in Caerdmardhin herrscht.«
    Das hatte Lucifuge Rofocale, der Heimgekehrte, Astardis übermittelt. Damit hatte Satans Ministerpräsident den Verdacht bestätigt, den Astardis bereits hegte - nur einer von den ganz alten, ganz mächtigen Dämonen war in der Lage gewesen, ihn zu verraten.
    Astardis hatte den Verrat und die Falle überlebt - aber er fühlte sich gedemütigt und in seiner Existenz bedroht.
    Jahrtausendelang hatte er sich aus allen Intrigenspielen der Hölle herausgehalten. Er hatte selbst nach den Begriffen der Dämonen äußerst zurückgezogen gelebt, und manche wußten nicht einmal, daß er überhaupt existierte. Niemand kannte sein Versteck in den Schwefelklüften, in denen er sich verbarg. Er brauchte dieses Versteck auch nicht selbst zu

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