Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0392 - Der Rachedolch

0392 - Der Rachedolch

Titel: 0392 - Der Rachedolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aktivierte er den Dhyarra. »Was ist?« flüsterte er.
    Der Sternenstein ermöglichte ihm, daß er mit den Dienern reden konnte. Die Männer in Schwarz verstanden ihn und konnten auch antworten.
    »Teleporter erschien vor der Haustür«, wurde Sigma informiert.
    Teleporter! Jemand, der sich nur durch reine Willenskraft von einem Ort zum anderen bewegen kann! Teleportation… zeitloser Sprung, wie die Druiden es nannten… ein Druide?
    In diesem Fall war es zu riskant, mit Magie nach ihm zu tasten. Abwarten…
    Nach einer Weile empfing Sigma die Meldung, daß der mutmaßliche Druide sich um das Haus bewegte. Sigma nützte die Chance. Er glitt lautlos aus dem Jaguar, drückte die Autotür leise an. Dann verschwand er in der Dunkelheit.
    Nach einer Weile kam der Fremde zurück. Ein blonder junger Mann im Jeansanzug. Einmal sah er kurz in Sigmas Richtung, ohne den hinter dem Jaguar kauernden Ewigen zu entdecken, der seine Bewußtseinsaura streng abgeschirmt hielt. Sigma sah schockgrün funkelnde Augen. Dann wandte der Druide sich wieder dem Haus zu.
    Seine Augen hatten den Verdacht bestätigt.
    Sigma faßte einen Entschluß.
    Er trug immer noch die gestohlene Polizeiuniform. Das mußte den Druiden verblüffen. Sigma ging auf ihn zu und sprach ihn an. Als der Druide mißtrauisch wurde, versetzte Sigma ihn mit dem Dhyarra-Kristall in Schlafstarre. Er gab ein Signal an den hinter dem Haus wartenden Wagen, den der Druide entweder nicht bemerkt hatte oder ignorierte. Der Bentley kam. Sigma sprang mit dem Druiden hinein. Der Wagen rollte sofort wieder los. Unterwegs nahm er die beiden anderen Männer in Schwarz auf.
    Als sie am Ende der Privatstraße abbogen, sah Sigma Licht am Haus. Die Tür wurde geöffnet.
    Aber das half denen, die darin wohnten, auch nicht mehr. Erst recht nicht dem gefangenen Druiden.
    Der Bentley wurde rücksichtslos beschleunigt. Immer noch fuhr er ohne Licht. Daran änderte sich auch nichts, als ihm ein anderer Wagen entgegen kam. Die Straße war schmal. Der andere sah erst im allerletzten Moment, daß eine Kollision unmittelbar bevorstand.
    Und raste in den Graben.
    Die Insassen des Bentley kümmerten sich nicht darum.
    ***
    »Darf denn das wahr sein?« murmelte Profesor Zamorra, als die Türklingel abermals ertönte. »Das ist doch gerade eine Viertelstunde her…«
    Nicole richtete sich neben ihm auf. »Das ist ernst, Chef«, sagte sie. »Wer auch immer es war - er ist zurückgekommen. Das ist etwas, was wir nicht mehr einfach ignorieren können. Der Besucher weiß, daß wir hier sind.«
    Zamorra blieb reglos liegen.
    »Hat man denn nie Ruhe?« murmelte er.
    Nicole glitt aus dem Bett, nachdem sie die Nachttischlampe eingeschaltet hatte. Für ein paar Augenblicke konnte Zamorra noch die Schönheit ihres nackten Körpers bewundern, dann schlüpfte sie erneut in den Bademantel und huschte aus dem Zimmer.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Wenn sie ihn »Chef« nannte, meinte sie es wirklich ernst.
    Aber er brauchte Ruhe. Er fühlte sich erschöpft, und das kam nicht nur vom zärtlich wilden Spiel mit seiner Lebensgefährtin. Es mußte eine andere Ursache haben. Er hatte sich bestimmt zu viel zugemutet. Zu viel Streß in den letzten Tagen und Wochen…
    Er war absolut nicht daran interessiert, schon wieder in irgend eine Aktion hineingezogen zu werden.
    Mit langsamen Bewegung tastete er nach seiner Brust. Von der Schnittwunde war nichts mehr zu spüren. Die Stelle fühlte sich ein wenig hart an, aber das war doch normal.
    Nein! schrie etwas in ihm. Es ist nicht normal! Deine Interesselosigkeit auch nicht! Du bist doch sonst nicht so lahm!
    Er schloß die Augen. Wenn Nicole unbedingt meinte, sie müsse die Tür öffnen und den nächtlichen Besucher hereinlassen, dann sollte sie das eben tun. Er, Zamorra, würde sich aber nicht mehr aus dem Bett rühren.
    Er schlief ein…
    ***
    Nicole war wütend. Einmal über die erneute Störung, zum anderen über Zamorras Phlegma. Gut, er wollte seine Ruhe. Aber länger als eine Viertelstunde war es nun doch her. Nicole hatte nicht auf die Uhr gesehen, aber einige Zeit war nun doch schon wieder vergangen.
    Wenn es derselbe Besucher war, zerfiel ihre Theorie einer Entführung natürlich. Wer mit einem Auto davongebracht wurde, tauchte nicht eine halbe Stunde später wieder auf. So einfach ging das auch nicht…
    Aber was war dann geschehen?
    Gerade, weil sie das wissen wollte, wollte sie diesmal schnell genug öffnen, ehe der Störenfried sich abermals in Nichts

Weitere Kostenlose Bücher