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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kühleren Luft die ersten Schwaden durch den Spalt. Das konnte für mich auch von Vorteil sein, dann war ich ebenfalls nicht mehr so gut zu sehen, falls die anderen Augen wie Menschen besaßen.
    Ich duckte mich, bevor ich das Haus verließ. Mein Herz klopfte schon jetzt schneller. Zum Glück befand sich kein hölzerner Stepwalk vor dem Haus, so daß ich auf weichen Boden treten konnte.
    Nur ein paar Schritte entfernt stand der Bentley. Eine wirklich lächerliche Distanz, die ich schnell überwand, so daß ich auch, ohne beschossen zu werden, an den Kofferraum gelangte.
    In der Hocke blieb ich. Der Wagen hatte sich tatsächlich auf die linke Seite gelegt. Auch er wurde von Dunsttüchern umflort. Auf seinem Lack glänzte die Feuchtigkeit. An einigen Stellen hatte sie sich zu Tropfen zusammengeballt.
    Nicht ein Laut drang an meine Ohren. Der nahe Wald lag in einem gespenstisch anmutenden Schweigen. Nur das leise Schaben hörte ich, als der flache Schlüssel in das Schloß fuhr. Ich drehte ihn herum, und mit dem sich lautlosen Heben des Kofferraums kam auch ich hoch.
    Die Lampe leuchtete den ganzen Kofferraum aus. Ich sah meinen dunklen Einsatzkoffer, packte den Griff, zog ihn hoch und wollte die Haube wieder schließen, als ich sicherheitshalber noch einen Blick auf den Waldrand warf.
    Nicht im Wald sah ich das Feuer, sondern dicht über den Bäumen. Aber nicht allein die Pfeile flogen heran, jetzt kamen die unheimlichen Wesen selbst.
    Und sie waren zu dritt!
    ***
    Im Sessel hatte sie sitzenbleiben sollen, aber das wollte Hester Shapiro nicht. Sie besaß nicht die innerliche Ruhe und mußte sich einfach bewegen, bevor sie noch durchdrehte.
    Selbst das Knarren des Korbgeflechts regte sie auf, als sie sich in die Höhe stemmte. John Sinclair mußte bereits an der Haustür sein und somit die Küche durchquert haben. Dennoch ging sie sehr vorsichtig, um nicht von ihm gehört zu werden.
    Auf Zehenspitzen bewegte sie sich und schreckte jedesmal zusammen, wenn eine Bohle knarrte. Dieser Fußboden mochte zwar gemütlich wirken, aber als Schleichpfad war er ungeeignet.
    An der Tür blieb sie stehen, peilte in die Küche und sah sie menschenleer. Auch von der Haustür vernahm sie kein Geräusch, deshalb kehrte sie wieder um, trat an die Bar und griff nach einer Whiskyflasche. Sie goß etwas in das Glas und trank den Doppelten.
    Besser ging es ihr auch nicht, im Gegenteil, der Alkohol zeigte bereits Wirkung, denn die Bewegungen kamen ihr träger vor. Der erste Whisky war wohl zuviel gewesen.
    Mein Gott, dachte sie. Auf was habe ich mich da nur eingelassen?
    Hester schlug die Hände gegen ihr Gesicht und schüttelte den Kopf.
    Das war furchtbar. Dabei hatte sie ihren Mann immer vor gewissen Dingen gewarnt, aber er hatte nicht hören wollen und mußte eben mit dem Kopf durch die Wand. Zum Glück war ihr dieser Sinclair eingefallen. Wenn er die ganze Wahrheit gewußt hätte, nicht auszudenken. Unter Umständen hätte er sie sogar festgenommen.
    Er gehörte zu den Männern, die irgendwie Vertrauen schufen, das hatte auch Hester festgestellt. Sie wollte nicht, daß ihm etwas passierte. Er war mutig, vielleicht sogar zu mutig, denn die Gegner, mit denen sie es zu tun hatten, kannten kein Pardon. Sie hätte ihn vielleicht nicht herlocken sollen, aber sie hatte keine andere Möglichkeit gesehen, ihren Mann zu retten.
    Hester Shapiro befand sich allein im Haus. Aber es war nie ruhig in dem alten Gebäude. Irgend etwas bewegte sich immer. Ob es nun ein altes Bodenbrett war, ein zur Rückseite hin liegender Fensterladen oder ein außen vorstehender Gegenstand, der vom Wind erfaßt und bewegt wurde. Das Haus lebte, es atmete, es hatte ihr aber bis zu dieser Minute nie Furcht eingeflößt oder zumindest in der letzten Zeit.
    Und jetzt hatte sie Hilfe geholt.
    Dieser Gedanke trieb sie wieder voran. Sie brachte das Herzjagen unter Kontrolle und wollte nachschauen, wie es dem Geister Jäger erging.
    Auf leisen Sohlen bewegte sich die Frau zum Fenster. Dicht vor der Scheibe blieb sie stehen. Die Gardine nahm ihr einen großen Teil der Sicht, deshalb schob sie den dünnen Stoff vorsichtig zur Seite, um nach draußen peilen zu können.
    Der Nebel hatte sich verdichtet. Die Wolken waren wallender geworden. Sie trieben gegen das Haus, nur schwach erkannte sie den Wagen und sah plötzlich den hellen Ausschnitt am Heck des Silbergrauen. Das Licht fiel aus dem geöffneten Kofferraum, und Hester sah auch die Umrisse des hockenden Geisterjägers.
    Aber sie

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