0393 - Diablitas Mörder-Gnome
fliegen und sich anschließend einen Leihwagen nehmen, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Wo es allerdings genau lag, wußte keiner von ihnen. Da hatte sich Hester Shapiro leider nicht genau auslassen wollen oder können.
Suko hörte Glenda sprechen. Die Tür zum Vorzimmer hatte er nicht geschlossen, und auch Sir James’ Organ war zu vernehmen.
»Ja, Sir, Suko ist im Büro.«
»Danke.«
Sir James trat ein. Er blieb dicht hinter der Tür stehen und schaute sich um. »Haben Sie schon einen Erfolg erzielen können?« fragte er den Inspektor.
»Noch nicht, Sir. Aber ich habe die Tickets bestellt.«
»Wann wollen Sie fliegen?«
»Morgen nehmen wir die Frühmaschine nach Paris. Von dort aus fahren wir mit dem Wagen weiter.«
Der Superintendent war einverstanden. Er schränkte jedoch ein.
»Vorausgesetzt, Sie finden den genauen Ort, an dem sich Mr. Shapiro herumgetrieben hat.«
»Das müßte doch herauszubekommen sein. Jedenfalls haben wir uns vorgenommen, noch einmal das Haus der Shapiros zu durchstöbern. Irgendwelche Aufzeichnungen muß er ja hinterlassen haben.«
»Wirklich?«
»Sie glauben es nicht?«
»Nein. Denken Sie nach. Er hat seine Frau auch nicht eingeweiht. Ich bin mir fast sicher, daß es über alles Wichtige keine Aufzeichnungen gibt. Dieser Mensch war bis zu seinem Tod ein Einzelgänger.«
Suko lächelte. »Ich will ja nichts sagen, aber es gibt eben Männer, die ihren Frauen nicht alles auf die Nase binden. Und das aus gutem Grund, wie man sich vorstellen kann.«
»Wir werden sehen, wer recht behält.« Sir James wechselte das Thema. »John Sinclair ist noch unten?«
»Ja.«
»Dann gehe ich mit Ihnen.«
Suko hatte nichts dagegen. Er hoffte stark, daß sein Freund durch die magische Wirkung des Kreuzes einen so großen Erfolg erzielen konnte, daß die Statue zu »reden« anfing. Die Verbindung zwischen ihr und dem Phantom-Kommando durfte einfach nicht gerissen sein. Zudem hatte Hester noch von einem geheimnisvollen Volk in den Bergen gesprochen, und dieser Begriff war ebenfalls noch nicht aufgeklärt worden.
Die beiden Männer nahmen den Lift. Sir James, der es im Laufe der Zeit gelernt hatte, auf innere Stimmen zu achten, wandte sich an den Inspektor. »Was haben Sie für ein Gefühl, Suko?«
»Kein gutes.«
»Wieso?«
»Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube fest daran, daß hinter dem Fall mehr steckt, als wir bisher angenommen haben. Bisher haben wir nur den Stein ins Wasser geworfen. Welche Kreise er noch ziehen wird, können wir nicht überblicken.«
Das Thema war zwischen den beiden Männern gestorben, als der Lift hielt und sich die beiden Türhälften nach verschiedenen Seiten auseinanderschoben.
Sie betraten den kahlen Gang. Hier unten war nichts freundlich.
Die Atmosphäre konnte man als eisig bezeichnen. So ähnlich sah es auch in den Geheimdienstzentralen der großen Staaten aus. Die Echos ihrer Schritte hallten an den kahlen Wänden wider. Vor einer bestimmten Eisentür stoppten sie. Suko drückte eine Klingel, danach wurde er eingelassen. Eine optische Kontrolle hatten beide Männer über sich ergehen lassen müssen, denn dem gläsernen Auge über der Tür entging nichts von dem, was sich auf dem Gang abspielte.
Der Mann im Vorraum hinter der starken Tür nahm Haltung an, als er den Superintendenten erkannte.
»Wir gehen durch«, sagte Sir James.
»Sehr wohl, Sir.«
Es gab mehrere Türen. Alle bestanden aus einem feuerfesten Material. Wer hier unten einbrechen wollte, um die Panzerschränke des Yard zu plündern, stand vor einer unlösbaren Aufgabe.
Obwohl diese Dinge oftmals für dämonische Wesen kaum Hindernisse darstellten, aber damit mußte man leben. Einen besseren Schutz hatte man noch nicht gefunden.
Suko öffnete die Tür zu dem Raum, in dem sich John Sinclair befand. Zuvor hatte er am Schloß eine Kombination einstellen müssen. Dann war der Weg frei, Sir James stand hinter dem Inspektor und wunderte sich darüber, daß Suko stehenblieb. Ein wenig unwirsch fragte er: »Was ist geschehen? Weshalb gehen Sie nicht weiter?«
Suko gab den Weg und den Blick frei. »Sehen Sie selbst, Sir.«
»Das werde ich…« Der Superintendent schüttelte den Kopf.
»Verflixt, das Zimmer ist leer.«
»Sicher, Sir. Und ich frage mich, wie so etwas kommen kann.«
Der Superintendent ging einen Schritt vor, schaute nach rechts, dann nach links, drehte sich um und sagte: »Warten Sie einen Augenblick. Das werden wir gleich haben.«
Suko trat vor bis an den Tisch
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