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0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht

Titel: 0393 - Staatsfeind nur für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsfeind nur für eine Nacht
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ihnen, dass wir uns vielleicht noch heute Abend Wiedersehen, und dass es mir hier zu langweilig geworden ist. Bestell deinen Kollegen schöne Grüße. Sie sollen es sich schnell überlegen, ob sie mit mir Zusammenarbeiten wollen.«
    Ich ging rückwärts zur Tür, zog den Schlüssel ab, der von innen steckte, und schloss von außen ab.
    Ich konnte mir die Gesichter der Gangster ausmalen, wenn sie zurückkamen und Long Duck allein vorfanden. Das üppige Girl drehte mir gerade den Rücken zu. Ich durchquerte die Kneipe und hastete zum Ausgang.
    ***
    In diesem Viertel waren Taxis selten anzutreffen. Deshalb stiefelte ich los. An der nächsten Straßenecke erwischte ich ein Taxi, ließ mich in die Polster fallen und gab mein Reiseziel an.
    Der Fahrer starrte in den Panorama-Rückspiegel und musterte mich kritisch. Ich konnte ihn gut verstehen. Die Sandsack-Behandlung der Gangster hatte Spuren in meinem Gesicht und an meiner Kleidung hinterlassen.
    Zehn Minuten später betrat ich das Hotel Beekman. In der riesigen Halle standen einige Gäste, die mich verwundert anstarrten.
    Sie hatten allen Grund dazu. Ein Blick in einen mannshohen Kristallspiegel jagte mir selbst einen Schrecken ein.
    Mein rechtes Auge war stark angeschwollen. Die beiden Hotelboys warfen mir misstrauische Blicke zu, und der grauhaarige Empfangschef stutzte und schob die Brille auf die gerötete Nase, um mich genau zu mustern.
    »Sie sind Mister Bromfield?«, fragte er ungläubig.
    »Genau. Stören Sie sich nicht an meinem leicht veränderten Aussehen«, entgegnete ich, »geben Sie mir bitte Schlüssel 1613.«
    Nur zögernd kam der Grauhaarige meiner Bitte nach.
    »Wenn jemand sich nach mir erkundigen sollte, schicken Sie ihn ruhig auf mein Zimmer«, sagte ich noch.
    Ich erhielt den Schlüssel und trabte zum Aufzug.
    Ehe ich Phil und Garney unter die Augen trat, wollte ich mich ein klein wenig zivilisieren. Deshalb verließ ich den Lift im 16. Stockwerk.
    Im Hotelflur brannte die Notbeleuchtung. Draußen war es bereits stark dämmrig. Deshalb fiel mir der Lichtschimmer auf, der durch das Schlüsselloch von Appartement 1613 fiel. Er stammte von einer wandernden Lichtquelle.
    Phil schob in Garneys Chefoffice Telefonwache. Mein Freund würde auch die Deckenbeleuchtung eingeschaltet haben, wenn er im Zimmer gewesen wäre.
    Mit zwei Riesensätzen stand ich vor der Tür, riss sie auf und sprang in den engen Vorraum. Ich prallte mit einem Mann zusammen, dessen Taschenlampe zu Boden krachte. Der Besucher empfing mich mit einem Schlag, der gegen meinen Hals gezielt war, aber nur den linken Oberarm erwischte. Der Mann musste eine Eisenhand besitzen. Mit Lichtgeschwindigkeit jagte der Schmerz durch meinen Körper, vom Scheitel bis in die Zehenspitzen und wieder zurück.
    Meine rechte Faust schnellte vor, fuhr aber ins Leere. Der Bursche duckte nach unten weg und versuchte mich zu unterlaufen. Soviel konnte ich im Halbdunkel erkennen, das im Raum herrschte. Ich sprang schnell nach links und stoppte den Kerl mit einem Aufwärtshaken. Der Bursche wurde wie eine federleichte Puppe hochgeworfen, krachte gegen den Kleiderschrank und sackte zu Boden.
    Ich nutzte die kurze Pause, um das Licht einzuschalten.
    ***
    Mein Besucher war der Asiat aus dem Devils Stamp. Ich hatte seine Nehmerqualitäten unterschätzt. Er sprang auf die Beine, obwohl sein Gehirn noch nicht wieder funktionierte.
    »Hände hoch, sonst sehe ich mich gezwungen, dir Benimmregeln im erstklassigen Hotel beizubringen«, fauchte ich ihn an. Aber der Bursche schien plötzlich kein Englisch mehr zu verstehen. Er stürzte sich auf mich. Ich konterte mit einigen harten Schlägen und trieb ihn in den Salon. Für Sekundenbruchteile drehte mir der Asiat den Rücken zu. Seine Hand tauchte im Jackenausschnitt unter. Als er sich umdrehte, blitzte der Colt in seiner Faust. Mit einem Satz warf ich mich aus der Schusslinie.
    Klatschend fuhr die Kugel über mir in die Wand. Im Fallen zauberte ich meinen Browning in die Hand. Ich platzierte eine Kugel in seine rechte Schulter. Er schrie auf, der Colt polterte zu Boden.
    Mein Fuß angelte seinen Colt aus dem Aktionsbereich. Der Bursche hielt seine Schulter und starrte mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
    »Du hast nicht geglaubt, mich so schnell wiederzusehen?«, erkundigte ich mich höflich.
    Er bedachte mich mit einer Reihe von Flüchen in fremder Sprache. Nur am Tonfall erriet ich, dass es sich nicht um freundliche Empfehlungen handelte.
    Ich verfrachtete den Burschen

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