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0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächste Raum, den die drei Männer erreichten, gehörte zur Triebwerksanlage des Schiffes. Auch hier deutete alles auf heftige Kämpfe hin. Ein Teil der Triebwerke war explodiert, und die Arbeitsmedien waren in glühendem Zustand in den Maschinenraum gelaufen. Zwischen den Trümmern fremdartiger Konverter sah Rodeger die Ausläufer der inzwischen erstarrten Masse. Er warf einen Blick auf die Meßgeräte an seinem Handgelenk. Das erkaltete Plasma strahlte kaum noch. Entweder war die Halbwertzeit des verwendeten Materials ungewöhnlich kurz oder das Schiff trieb schon viele Jahre in diesem Zustand durch den Weltraum. Das Plasma sah aus wie Quarz und war von dunklen Adern durchzogen. Als es ausgelaufen war, mußte es große Hitze entwickelt haben, denn überall, wo es vorbeigekommen war, sah man nur nacktes Metall, von dem die Farbe abgebrannt war.
    Das Oberteil eines der halbkugelförmigen Konverter war explodiert, so daß es einer grotesken Blüte ähnelte. Zwischen den metallenen Blütenblättern ragten spiralenförmig ein paar dicke Drähte hervor.
    Der Konverter hatte einen Teil seines Inhalts gegen die Decke geschleudert und sie zerstört. Rodeger legte den Kopf in den Nacken und leuchtete die Decke ab, die wie die Innenseite einer mit Ornamenten verzierten Kuppel aussah.
    Ein zweiter Konverter war an der Seite aufgerissen; mit ungeheurem Druck war das Plasma herausgepreßt worden und hatte als breiter Strahl die Kontrollanlagen an der gegenüberliegenden Wand getroffen und fast vollkommen aufgelöst.
    „Hier werden wir nichts finden", bemerkte Capricornus, der es offenbar eilig hatte, diesen Raum zu verlassen.
    Rodeger zögerte. Er hatte ursprünglich vorgehabt, den Maschinenraum gründlich zu untersuchen weil er hier Hinweise auf die Ereignisse zu finden hoffte, die sich in diesem Schiff zugetragen hatten.
    In diesem Augenblick meldete sich Penslander.
    „Captain, Morano hat einen großen Laderaum entdeckt, in dem ein paar hundert tote Gurrads liegen!"
    klang die Stimme des jungen Sergeanten aus dem Helmlautsprecher.
    „Was?" rief er. „Was sagen Sie da?"
    Es muß sich um Pseudo-Gurrads handeln! schoß es durch seine Gedanken.
    „Das müssen Sie sich ansehen" sagte Penslander. „Es ist... fürchterlich."
    „Wir kommen", sagte Rodeger grimmig. „Rühren Sie nichts an, Sergeant."
    Er gab Benter und Capricornus ein Zeichen. Sie verließen den Maschinenraum. Rücksichtslos zerstrahlten sie alle Trümmer, die sie am Weiterkommen hinderten. Kurz darauf stießen sie mit den anderen Männern zusammen.
    Penslander deutete auf das zerstörte Schott des Laderaums.
    „Da drinnen sind sie", sagte er erregt. „Ein entsetzlicher Anblick."
    Rodeger nickte nur und schob sich an den Männern vorbei. Überall leuchteten Scheinwerfer auf. In ihrem Licht sah Rodeger die toten Gurrads. Man hatte sie offenbar in diesem Laderaum zusammengepfercht, denn sie lagen dicht neben und auch übereinander.
    Die toten Gurrads bildeten ein noch größeres Rätsel als die toten Baramos. Warum hatten sie sich alle in diesem Raum aufgehalten? Rodeger glaubte nicht daran, daß man sie erst nach ihrem Tod hierher gebracht hatte. War es möglich, daß Baramos und Gurrads dem gleichen unheimlichen Gegner zum Opfer gefallen waren?
    Rodeger unterdrückte Furcht und Widerwillen und betrat den großen Raum. Er bückte sich und hob den unmittelbar vor ihm liegenden Gurrad auf.
    „Das sind keine Pseudo-Gurrads", sagte er. „Diese Wesen haben ihr normales Körpergewicht. Das kann man selbst bei der geringen Schwerkraft feststellen. Wir haben es mit echten Bewohnern der Großen Magellanschen Wolke zu tun."
    „Wie kommen sie an Bord dieses Schiffes?" fragte Capricornus.
    „Ich habe einen bestimmten Verdacht, den ich jedoch erst aussprechen will, wenn ich weitere Hinweise bekomme, die mich darin bestätigen", sagte Rodeger. Er schritt vorsichtig über die toten Gurrads hinweg.
    „Sehen Sie doch, wie die Körper der Löwenköpfe zugerichtet sind", sagte Penslander, der an Rodegers Seite geblieben war.
    Rodeger bückte sich erneut, um eine der Leichen zu untersuchen. Sie war durch die Kälte hartgefroren wie ein Brett.
    „Sehen Sie sich diese Wunden an" ,sagte Rodeger und deutete auf Brust und Kopf des toten Gurrads.
    „Das sind nicht die Spuren, die Energiewaffen hinterlassen", sagte Penslander bedrückt.
    „Etwas hat den Gurrad förmlich zerquetscht", sagte Rodeger. „Man könnte glauben, er sei zwischen zwei Metallfäuste

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