0394 - Die Bestie erwacht
untersuchen."
Rodeger ging um die Leiche des riesigen Fremden herum und trat vor Habylet.
„Ich bitte dich darum, Kommandant", sagte er eindringlich. „Es ist eine Arbeit von wenigen Minuten."
„Warum nicht?" meinte Habylet nach wenigen Augenblicken angestrengten Nachdenkens. „Tut, was der Captain sagt."
Rodeger lächelte dankbar und half Penslander und Dr. Welsmire das Oberteil des Kampfanzugs zu öffnen. Die drei Männer stülpten den biegsamen Kunststoff nach oben.
Auf der Brust des Monstrums glänzten drei blaue Steine, die mit dem Körper verwachsen waren.
„Zentrumssteine!" stieß Rodeger hervor. „Die gleichen Steine, wie sie auch von den Zentrumsingenieuren von M-Siebenundachtzig getragen werden."
Habylet trat vor, um die Steine aus unmittelbarer Nähe zu betrachten.
„Du hast gewußt, daß wir so etwas finden würden", sagte er zu Rodeger.
Der Captain nickte. „Ich bin sicher daß dieses tote Ungeheuer eine jene, sagenhaften Bestien ist, die als Produkt hyperbiologischer Versuche aus den Retorten der Okefenokees gekommen sind. Das ist eines der geheimnisvollen Wesen, die vor siebzigtausend Jahren mit Dimetransraumschiffen M-Siebenundachtzig verließen, die beiden Magellanschen Wolken anflogen und von dort aus einen fürchterlichen Vernichtungskrieg gegen ihre Erzeuger entfesselten."
„Bist du sicher?" fragte Habylet.
„Ich war an Bord der CREST IV in M-Siebenundachtzig", sagte Rodeger.
Habylet deutete auf das tote Monstrum.
„Vielleicht haben wir das Rätsel der Ersten Schwingungsmacht bereits gelost", sagte er.
„Ich weiß es nicht", gestand der Erste Offizier der SCENDALA. „Wir wissen nur, daß vor uns eine Bestie liegt, die von den Okefenokees geschaffen wurde und dann in die Magellanschen Wolken floh.
Wie sehr diese und andere Bestien in die Ereignisse der letzten Monate verwickelt sind, wissen wir jedoch nicht."
Habylet gab sich einen Ruck.
„Perry Rhodan muß auf dem schnellsten Weg von unserer Entdeckung unterrichtet werden", sagte er.
„Wir machen an Bord des Wracks ein paar Filmaufnahmen von den toten Gurrads und der Besatzung.
Inzwischen bringen wir die Bestie an Bord der SCENDALA."
Rodeger erhielt den Auftrag, sich um die Bestie zu kümmern, während Penslander und Dr. Welsmire alle wichtigen Räume des Wracks filmen mußten. Obwohl von dem toten Giganten keine Gefahr drohte, hatte Rodeger ein ungutes Gefühl, als er zusammen mit zwei Helfern die Bestie aus der Schleuse schob. Da die Schleuse der Space-Jet nicht groß genug war, um das Ungeheuer ins Innere des kleinen Schiffes zu bringen verankerten die drei Männer die riesige Leiche auf der Außenfläche des Beibootes.
Inzwischen hatten Penslander und Dr. Welsmire die Filmaufnahmen abgeschlossen und alle Männer verließen das Wrack, um mit den Beibooten zur SCENDALA zurückzufliegen.
Major Habylet war längst wieder in der Zentrale des von ihm befehligten Schiffes, als die Space-Jet mit der toten Bestie auf der Außenfläche erst langsam in die Hangarschleuse einflog.
„Wohin mit der Bestie?" fragte Rodeger den Kommandanten über Funk. „Ich schlage vor, daß wir sie in den freistehenden Laderaum neben dem Hangar bringen, damit nicht jeder, der den Hangar betritt, über sie stolpert."
„Einverstanden", sagte Habylet. Er zögerte. „Syn ..."
„Ja?" fragte Rodeger.
Ich möchte, daß du zwei Männer als Wache bestimmst, die auf das Monstrum aufpassen", sagte Habylet.
„Aber die Bestie ist tot", sagte Rodeger. „Daran gibt es keinen Zweifel."
„Führe meinen Befehl aus!" knurrte Habylet unfreundlich.
Rodeger zuckte mit den Schultern.
An Bord der SCENDALA herrschte normale Schwerkraft, so daß die Männer die fünfzig Zentner schwere Bestie nur mit Hilfe von Antigravprojektoren von der Außenfläche des Diskusschiffs lösen und in den Laderaum bringen konnten. Sie wurde auf dem Boden abgelegt.
Rodeger starrte den toten Riesen an, der vor 521 Jahren gestorben war. Welches Geheimnis hatte er mit in den Tod genommen? Rodeger hoffte daß die an Bord weilenden Spezialisten unter der Führung von Dr. Welsmire mit Hilfe der Bordpositronik einige der wichtigsten Fragen beantworten konnten.
„Sergeant Capricornus!" rief Rodeger.
„Hier, Sir!" Der Waffensergeant erschien im Eingang des Laderaums.
Rodeger deutete auf den toten Giganten.
„Der Kommandant möchte, daß die Leiche bewacht wird", sagte Rodeger. „Sie können sich mit einem Mann aus der Besatzung in der Bewachung
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