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0394 - Die Bestie erwacht

Titel: 0394 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefolgt war, sah, daß im Innern des Behälters ein schlangenähnliches totes Tier von etwa einem halben Meter Länge lag.
    „Was ist das?" erkundigte er sich, als Habylet den Behälter hochhob.
    „Dr. Welsmire hat diesen Tierchen die Bezeichnung Lanzenschlange gegeben", sagte Habylet.
    „Insgesamt vier davon hatten sich im Körper der toten Bestie verbissen." Er drehte das Glas, so daß Rodeger den großen Stachel am Kopf der Lanzenschlange sehen konnte. „Dr. Welsmire sagt, daß diese Schlangen ein ungeheures Sprungvermögen und außerdem einen stahlharten Giftstachel besitzen. Wir nehmen an, daß die Gurrads vier dieser Tiere an Bord des baramoschen Schiffes geschmuggelt und auf die Bestie losgelassen haben."
    Rodeger hob die Augenbrauen.
    „Das würde bedeuten, daß man das Ungeheuer vergiftet hat."
    „Genau", bestätigte Habylet. „Wir können uns jetzt in allen Einzelheiten vorstellen, was sich vor fünfhunderteinundzwanzig Jahren an Bord des großen Diskusschiffs abgespielt hat. Nachdem alle Schlangen im Körper der Bestie saßen, muß diese in panischer Todesangst das gesamte Schiff in Trümmer gelegt haben. Diesem Tobsuchtsanfall fielen auch die Gurrads zum Opfer, die sich vergeblich in einen Laderaum geflüchtet hatten. Als die Bestie wieder halbwegs bei Sinnen war, versuchte sie, das Schiff mit einem Beiboot zu verlassen. Das Gift war jedoch schneller.' „Also ein Kampf ohne Überlebende", sagte Rodeger.
    Habylet hatte das Glas mit der Schlange wieder auf den Kartentisch gestellt, damit jeder, der in die Zentrale kam, das tote Tier betrachten konnte.
    „Es war nicht einfach, die Lanzenschlangen aus dem Körper der Bestie zu entfernen", sagte Habylet.
    „Aber Dr. Welsmire hat es schließlich geschafft. Er untersucht die drei anderen Tiere zur Zeit im Labor."
    Rodeger wußte, daß solche Untersuchungen nötig waren, denn dadurch wurde Zeit gespart. Was die Spezialisten an Bord der SCENDALA herausgefunden hatten, brauchten Perry Rhodan und sein Team erstklassiger Wissenschaftler nicht mehr zu lösen.
    „Ich meine, Welsmire hätte die Schlangen dort lassen sollen, wo sie ursprünglich waren", meinte Rodeger. „Natürlich ist es wichtig, daß wir mit möglichst vielen neuen Erkenntnissen zum Flottentreffpunkt zurückkommen, aber mir gefällt es nicht, wenn ständig an der Bestie herumexperimentiert wird."
    „Sag das um Himmels willen nicht Welsmire", meinte Habylet. „Er ist in dieser Beziehung sehr empfindlich."
    Rodeger enthielt sich einer Antwort. Normalerweise war es Major Habylet, der von unbestimmten Ahnungen heimgesucht wurde. Diesmal war es Rodeger, der ein unbehagliches Gefühl hatte, wenn er an Dr. Welsmires Experimente dachte. Er scheute jedoch davor zurück, sich mit Habylet darüber zu unterhalten, denn er hatte sich schon zu oft über die Ahnungen seines Vorgesetzten lustig gemacht.
    Als er ein paar Stunden später wußte, daß er zu diesem Zeitpunkt das Unheil noch hätte verhindern können, verwünschte er seine Unentschlossenheit.
     
    *
     
    Capricornus gähnte, aber trotz aller Müdigkeit konnte er keinen Schlaf finden. Er stieß eine Verwünschung aus und erhob sich. Hastig zog er sich an und verließ seine Kabine. Tastevin würde ihn für verrückt erklären, wenn er jetzt im Laderaum auftauchte, um nach der Bestie zu sehen, aber das war ihm gleichgültig. Tastevin war noch jung; er mußte sich daran gewöhnen, daß ein alter Waffensergeant sogar toten Fremden gegenüber mißtrauisch war.
    Capricornus war froh, daß er auf dem Weg zum Hangar niemandem begegnete, denn dann hätte er eine Reihe sinnloser Fragen über die Bestie beantworten müssen. Der Besatzung der SCENDALA hatte sich eine starke Erregung bemächtigt, seit das Monstrum an Bord war; jeder wollte den Fremden sehen, obwohl Rodeger befohlen hatte, keinen Raumfahrer in den Laderaum zu lassen. Capricornus hatte Tastevin noch einmal eingeschärft daß dieser Befehl des Ersten Offiziers unter allen Umständen zu befolgen war; niemand außer den Wissenschaftlern durfte den Laderaum betreten.
    Capricornus blickte auf seine Uhr. Inzwischen würden die Spezialisten alle Lanzenschlangen aus dem Körper der Bestie entfernt und sich damit ins Schiffslabor zurückgezogen haben.
    An der Tür zum Laderaum gab Capricornus das mit Tastevin verabredete Klopfsignal, und der junge Raumfahrer öffnete.
    „Hallo, Sarge!'` sagte Tastevin. „Sie sind eine Stunde zu früh."
    „Ja", grollte Capricornus Er atmete auf, als er die Bestie,

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