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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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Telefon und rief Mr. High an.
    »Besorgen Sie bitte sofort einen Durchsuchungsbefehl für die Privatwohnung von Shore. 28. Straße, Hausnummer 35, 4. Stock, und schicken Sie ein paar Kollegen zur Durchsuchung dorthin«, sagte ich.
    Ich selber warf mich in meinen roten Renner und nahm Kurs auf Manhattan. Große Hoffnung hegte ich allerdings nicht mehr, dass wir Shore antreffen würden.
    Als ich in die Straße einbog, stand ein Streifenwagen vor der Tür. Zwei Cops lehnten in den Polstern.
    »War er noch da?«, fragte ich gespannt.
    »No, ausgeflogen. Die Kollegen suchen gerade einen Hinweis. Aber viel ist da nicht mehr übrig.«
    Ich nahm immer drei Treppen auf einmal und kam in wenigen Sekunden in der Wohnung an.
    Dass Shore endgültig ausgezogen war, konnte man auf den ersten Blick sehen. Er hatte keinerlei persönliche Sachen zurückgelassen. Alle Schubladen und Schranktüren standen offen.
    »Außer einem Stoß Zeitungen haben wir nichts gefunden«, sagte der Sergeant, der die Durchsuchung leitete.
    Alle glatten Flächen waren sorgfältig abgewischt. Shore legte also keinen Wert darauf, dass wir seine Fingerabdrücke fanden.
    Er konnte nicht ahnen, dass unsere Experten schon seit drei Stunden im Besitz von sechs prächtigen Prints waren, die wir auf der Zigarettenpackung gefunden hatten.
    Nach zwanzig Minuten gaben wir die Suche auf. Shore hatte genügend Zeit gehabt, alles sorgfältig zu leeren. Kein Zettelchen war zurückgeblieben.
    Als wir die Straße wieder erreichten, grübelte ich darüber nach, wo wir mit der Suche nach ihm ansetzen sollten.
    »Kommen Sie mit, Agent Cotton?«, fragte der Sergeant und hielt einladend die Tür offen.
    »Danke, nein, ich bin noch nicht fertig«, sagte ich. Eine halbe Sekunde vorher war mir eine neue Idee gekommen.
    Am Ende der Straße hatte ich den Müllwagen um die Ecke biegen sehen. Vielleicht hatte Shore hier einen Fehler gemacht.
    An den Müllschlucker hatte ich noch nicht gedacht. Aber jetzt war ich entschlossen, dem Keller des Hauses noch einen Besuch abzustatten.
    Es kam mir unwahrscheinlich vor, dass Shore den ganzen Abfall mitgenommen haben sollte.
    ***
    Gegen Mittag trafen wir uns bei Mr. High im Büro wieder.
    Triumphierend legte ich einen bunt illustrierten Katalog auf den Tisch, der quer durchgerissen war. Er stammte aus einem bekannten Warenhaus Brooklyns und enthielt ein reiches Angebot an allen möglichen Dingen.
    Mit Tinte war der Artikel Nr. 1937 ängekreuzt. Ein Sonderangebot. 6 Wurfmesser zu drei Dollar.
    »Er muss es sein«, sagte ich.
    »Diese Dinger kann doch jeder kaufen«, wandte Phil ein.
    »Stimmt. Aber Shore hat sie sich nicht an seine Privatadresse, sondern postlagernd schicken lassen. Wozu sonst diese Verschleierungstaktik?«
    »Sie waren in der Versandabteilung, Jerry?«, erkundigte sich Mr. High.
    »Ja. Ich bin alle Bestellungen der letzten vier Wochen durchgegangen. Ein Dutzend kam in die engere Wahl. Die meisten Besteller, die ich auf suchte, konnten mir aber die Dinger vorzeigen. Sie haben nur auf die Zielscheibe damit geworfen.«
    »Woran erkannten Sie, dass Shore dabei war?«, fragte der Chef interessiert.
    »Durch Schriftvergleich. Die Bestellung war mit Druckbuchstaben geschrieben. Mit den gleichen Buchstaben hat Shore seinen Namenszettel an den Stromzähler im Keller gehängt. Und der Zettel hing noch, als ich den Keller durchsuchte.«
    »Also hat er doch einen Fehler gemacht«, sagte Mr. High.
    »Wenn wir jetzt noch wüssten, wo er sich versteckt hat, brauchen wir nur zuzugreifen und können für den Rest der Woche angeln gehen«, sagte Phil seufzend.
    »Ich habe einen vagen Hinweis entdeckt«, erzählte ich vorsichtig weiter, »es kann aber genauso gut ein Blindgänger sein.«
    »Und das ist?«
    »Eine Tankquittung, die ich aus lauter kleinen Einzelteilchen zusammengesetzt habe.«
    »Meinst du, er wohnt in einer Tankstelle?«, fragte Phil und machte ein dummes Gesicht.
    »Ich vermute, es ist der Ortsname, der Sie stutzig gemacht hat«, sagte Mr. High und traf den Nagel damit auf den Kopf.
    »Genau, Die Quittung ist in Las Vegas ausgestellt und erst vier Wochen alt. Ich vermute, Shore ist dort unten gewesen und hat seinen Fluchtweg vorbereitet«, sagte ich.
    »Aber wie wollen Sie Shore in einer wildfremden Stadt finden? Er kann genauso gut weitergereist sein.«
    »Stimmt. Aber es ist eine kleine Chance, und eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    »Wenn es jemand eilig hat, nimmt er meistens das Flugzeug«, überlegte Mr. High.

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