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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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hatte, jagte die Kugel vorbei und ließ die Fensterscheibe zerbersten.
    Im Fallen schoss ich zurück. Der Schütze musste seitlich hinter der Tür im dunklen Flur stehen.
    Da ich keinen Schalldämpfer aufgesetzt hatte, waren die Schüsse meilenweit zu hören. Nach dem dritten Schuss hielt ich ein, drehte mich um meine eigene Achse und fand Schutz hinter einem massiven Schreibtisch.
    In die kurze, lähmende Stille hinein hörte ich ein paar leichte Schritte, dann klappte eine Tür.
    Der Mörder wandte sich zur Flucht. Er hatte keine Zeit mehr, mich ebenfalls zu töten, denn jeden Augenblick konnte die Funkstreife eintreffen.
    Die Waffe noch in der Faust, jagte ich in den Flur. Ich riss die gegenüberliegende Tür auf und stand im Badezimmer. Das Fenster war offen und bewegte sich noch leicht im Wind.
    Vom Fensterbrett konnte man bequem den Hof erreichen. Es waren höchstens zwei Meter.
    Aber weit und breit war von dem flüchtenden Mörder nichts mehr zu sehen.
    Dafür heulten Polizeisirenen durch die Nacht, die rasch näher kamen. Dann hatte ich eine Idee. Ich rief Mr. High an, der auf meine Nachricht wartete.
    »Haben Sie die Nummer von Shore festgestellt?«, fragte ich.
    »Wenn er sich keine andere zugelegt hat, ja. Es muss eigentlich dieselbe sein wie die des wirklichen Anschlussinhabers.«
    Ich ließ mir die Nummer durchgeben und legte sofort auf. Es blieben vielleicht noch eine oder zwei Minuten.
    Hastig wählte ich durch. Einmal, zweimal läutete das Telefon in der Garage von North Bergen. Endlich wurde abgehoben.
    »Hallo«, brummte eine tiefe Stimme. Es war mein spezieller Freund Bob.
    »Los, Buddy, gib mir mal schnell den Boss«, sagte ich.
    »Bist du es, Jerry?«, erkundigte er sich.
    »Dachtest du vielleicht, der Polizeipräsident ruft an?«, schnaubte ich.
    Draußen quietschten schon die Bremsen.
    »Boss, komm mal rüber«, hörte ich Bob rufen.
    Undeutlich hörte ich einen Fluch, dann polterte etwas.
    Die Flurtür wurde aufgerissen, schwere Schritte polterten herein.
    Nachdenklich legte ich den Hörer auf die Gabel. Wenn Shore in North Bergen war, konnte er logischerweise den Mord nicht ausgeführt haben.
    Wer hatte dann Shed Cockey ermordet? Wer war der wirkliche Messermörder?
    »Hände hoch«, brüllte mich ein mächtiges Organ an. Gleichzeitig richtete sich der scharfe Strahl eines Handscheinwerfers auf mein Gesicht.
    Höflich, wie ich nun einmal bin, kam ich der Aufforderung sofort nach.
    ***
    Der Irrtum klärte sich bald auf. Phil war zusammen mit den Cops ins Zimmer gestürzt, zeigte seinen Ausweis und bürgte für mich. Endlich beruhigten sich die Männer der Funkstreife.
    »Wir haben vor drei Minuten einen Anruf im Centre erhalten«, erzählte der Streifenführer, »jemand erzählte uns, dass Mr. Cockey ermordet worden sei und dass sich der Mörder noch am Tatort aufhalte.«
    »Das wird wohl auf mich gemünzt sein«, sagte ich grimmig.
    Shed konnte nur wenige Minuten vor meinem Eintreffen ermordet worden sein. Seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen und dann tot gefunden hatte, waren höchstens 15 Minuten vergangen.
    Außer dem blonden Gift hinter der Theke hatte niemand gewusst, dass ich ihn sprechen wollte. War es Zufall, dass der Mörder ein paar Minuten vor mir da war? Gab es denn außer Shore und seinen Komplizen noch jemand, der hinter Cockey her war?
    Das Rätsel wurde noch komplizierter, als wir Shed Cockeys Brieftasche untersuchten.
    Der Briefbogen mit dem eingeritzten Messer fiel mir sofort auf. Also handelte es sich um denselben Mörder wie bei Camden alias Redwood und den beiden anderen Opfern.
    Das blonde Gift hieß Britt und war Sheds Freundin. Als sie Shed sah, klappte sie zusammen. Mit feuchten Umschlägen holten wir sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Erzählen Sie mir genau, was Sie mit dem Zettel machten, den ich Ihnen gab«, forderte ich sie auf.
    »Ich traf Shed in der Küche«, schluchzte sie, »und gab ihm den Zettel. Er wirkte sonderbar nervös und verschwand sofort, nachdem er mir gesagt hatte, Sie könnten kommen. Ich hörte noch, wie er den Telefonhörer abnahm, dann ging ich zu Ihnen zurück.«
    Ihre Tränen waren echt. Ich glaubte auch nicht, dass sie irgendein Interesse am Tod ihres Freundes haben könnte.
    »Sie wissen nicht, wen er angerufen hat?«, bohrte Phil weiter.
    »Keine Ahnung.«
    »War sonst noch jemand bei ihm?«
    »Ich weiß es nicht. Wir haben noch eine Küchenhilfe, aber sie verließ die Küche die ganze Zeit nicht.«
    »Der Mörder

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