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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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verließ, folgte ich ihm. Vor der Tür zur Küche holte ich ihn ein. Ich zeigte ihm einen 20-Dollarschein.
    »Ist unser Freund auf getaucht?«, fragte ich ohne Umschweife.
    Der Schein verschwand wie eine Eisblume auf dem heißen Herd.
    »Er kam vor einer halben Stunde und verschwand, kurz bevor Sie gekommen sind«, sagte er. »Wohin weiß ich nicht.«
    Damit ließ er mich stehen und verschwand mit seinem Tablett in der Küche, aus der es durchdringend nach verbranntem Öl roch.
    ***
    Als ich zu Phil zurückkam, empfing er mich mit der Frage: »Fällt dir was auf?« Er öffnete das Jackett.
    Ich kannte den Griff. Irgendeine Gefahr lag in der Luft, und Phil wollte im Notfall schneller an die Waffe kommen, die wir beide im Schulterhalfter tragen.
    Ein Blick in die Runde genügte. Die fünf Gestalten, die sich unauffällig im Raum versammelt hatten, sahen aus wie uniformiert. Die Gesichter waren gleichmäßig brutal und primitiv, die abgetragenen Jeans an der Gesäßtasche ausgebeult.
    So, als stecke dort ein Schlagring.
    »Ich wette, wir schaffen es nicht mehr bis zum Telefon«, murmelte Phil, während seine Augen jeden der Kerle musterten. Ich drehte ihnen den Rücken zu und beobachtete Phil.
    Die Spannung wurde greifbar. Zwei Gäste verließen eilig das Lokal. Von den Kellnern polierte nur noch einer mit Hingabe die Theke. Die anderen hatten die Flucht ergriffen.
    »Gehen wir«, sagte ich so laut, dass die Kerle es hören mussten.
    Ich warf einen Dollar auf den Tisch, dann erhoben wir uns gleichzeitig und steuerten zur Tür.
    In diesem Augenblick traten zwei der Burschen vor uns und verbauten uns den Weg.
    »He, wohin so schnell?«, fragte der Anführer.
    »Mach Platz«, sagte ich freundlich.
    »Langsam. Habe ich deine Visage nicht schon mal gesehen?«, knurrte er provozierend.
    »Möglich, obwohl ich Burschen deines Schlages sonst nur durch die Sonnenbrille betrachte«, sagte ich im gleichen liebenswürdigen Ton.
    Sein Gesicht verzog sich urplötzlich zu einer Grimasse. Gleichzeitig schoss seine Rechte vor wie ein Dampfhammer.
    Den Angriff hatte ich erwartet. Ich wich dem Schlag aus und drehte mich um die eigene Achse. Gleichzeitig griff ich nach seinem ausgestreckten Arm und bückte mich ruckartig.
    Gegen diesen Trick kam er nicht an. Wie ein praller Sack rollte er über meinen Rücken und klatschte dröhnend auf den Bretterfußboden.
    Mit Beginn des Angriffs war Phil zur Seite gesprungen und hatte seine Pistole herausgerissen. Damit hielt er die beiden in Schach, die sich noch in der anderen Ecke des Raumes befanden.
    Ich übernahm die restlichen beiden Figuren, die gemeinsam auf mich losstürmten.
    Sie waren weder im Judo noch im Boxen geübt. Dafür hatten sie die Angriffslust tollwütiger Hunde.
    Während ich rückwärts zur Tür ging, verteilte ich nur noch Abwehrhiebe. Die beiden hatten immer noch nicht erkannt, dass sie es falsch anpackten. Statt nebeneinander von vorn anzugreifen, hätten sie mich in die Zange nehmen müssen.
    Doch mir konnte es nur recht sein.
    Plötzlich spürte ich einen Widerstand hinter mir. Und gleichzeitig blitzte es in den Augen des einen Burschen vor mir auf.
    Er senkte den Kopf und wollte ihn mir in den Magen rammen. Anscheinend dachte er, ich wäre abgelenkt worden.
    Auf dreißig Zentimeter ließ ich ihn kommen. Mit der linken Hand wischte ich die Faust seines Komplizen seitlich weg, ich nutzte den Schwung aus und senkte den Arm.
    Der Schlag auf die Kinnspitze saß. Ich brauchte nur noch die Hüfte um eine Handbreit wegzudrehen, und schon knallte er mit dem Scheitel auf die Tischkante.
    Es gab einen dumpfen Laut, dann fiel er im Zeitlupentempo zu Boden. Verblüfft sah ihm sein Kumpan zu.
    Er ließ von mir ab und machte einen Schritt seitlich. Ich riskierte einen Blick zu Phil, der sich ebenfalls der Tür genähert hatte. Er kam von der anderen Seite.
    Mit einem Blick verständigten wir uns. Er sollte mich decken, während ich im Spurt die Straße gewinnen wollte.
    Doch es kam anders. Als ich ansetzen wollte, riss Phil den Mund auf und starrte an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick in Sekundenschnelle und sah einen Schatten auf mich zufliegen.
    Dem Hocker konnte ich nicht ganz ausweichen. Er streifte mich an der Schulter und warf mich um. Vergebens versuchte ich, die Balance zu halten.
    Der Bursche, den ich nur eine Sekunde aus den Augen gelassen hatte, packte schon ein zweites Wurfgeschoss. Eine fast volle Flasche zielte auf meinen Kopf.
    Phil war noch schneller. Er riss die Waffe

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