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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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aus der Tasche. Zum Visieren blieb ihm keine Zeit mehr. Er hielt ungefähr auf den messerscharfen Strahl und riss durch.
    Dreimal bellte es auf. Der Strahl erlosch augenblicklich.
    Mit irrem Gelächter robbte der Verbrecher vorwärts. Zwei Meter vor dem Geländer gab er jede Sicherheit auf. Er warf sich vorwärts, rutschte ab und schwebte eine Sekunde über dem Abgrund.
    Dann hatten seine Hände zugepackt. Er fiel auf das rostige Geländer, hing an den Streben und rutschte ein paar Meter tiefer.
    Seine Füße erreichten eine Sprosse, er schwang den Körper herum und hatte es geschafft. Wie ein Wiesel kletterte er die weiteren Sprossen tiefer.
    Auf der Letzten ließ er los und sprang mit einem Satz auf den Boden. Dabei verlor er den Halt und fiel seitlich hin.
    »Ergib dich, Keene, du bist umstellt«, tönte es von der Hausecke her. Gleichzeitig flammte auch die Lampe wieder auf.
    Der Beamte hütete sich jedoch, seinen Kopf um die Ecke zu schieben. Keene heulte wütend auf. Er riss den Colt hoch und drückte wahllos ab. Die Kugeln rissen kleine Stücke aus dem Putz. Querschläger summten wie böse Hornissen durch die Luft.
    Kriechend entfernte sich Burt Keene. Er wusste, dass er keine Chance mehr hatte. Aber aufgeben wollte er nicht.
    Ein Warnschuss peitschte über seinen Kopf. Er beachtete ihn nicht.
    Der Cop, der eben geschossen hatte, zielte auf die Beine des Verbrechers. In diesem Moment legte sich eine Hand auf seinen Arm.
    »Nur im Notfall«, raunte Phil, »ich werde ihm den Weg abschneiden.«
    Damit huschte er davon. Ein paar Meter weiter befand sich ein hölzerner Lattenzaun.
    Mit der unverletzten Linken umklammerte Phil eine Latte und riss sie ruckweisg ab. Als noch zwei gefallen waren, zwängte er sich durch die Lücke.
    Eng an den Schatten des Zaunes gepresst, schlich er schnell weiter.
    Nach zwanzig Metern ging Phil in die Knie. Er hörte das Keuchen des Mannes, der immer noch auf allen Vieren vorwärts kroch. Jetzt hatte er den Zaun erreicht und tauchte im Schatten unter.
    Holz knirschte, ein paar Nägel quietschten, als sie aus den morschen Pfählen gezogen wurden.
    Dann war Keene durch. Ihn störte die unheimliche Ruhe nicht, die greifbar schwer in der Nacht hing. Er schien die Hoffnung zu hegen, dem Polizeiaufgebot doch noch zu entwischen.
    Nach zwei Schritten stand er auf einem vom Mondlicht hell beschienenen Stück Rasen.
    Lautlos erhob sich Phil hinter ihm. Er hielt einen Holzstab schlagbereit und kam einen Schritt näher.
    Keene witterte wie ein verfolgter Hase in die Gegend. Lauernd hielt er den Colt leicht angewinkelt.
    Blitzartig fuhr er herum. Vor ihm stand der verhasste G-man.
    Ein wütender Schrei löste sich von Burts Lippen. Während Phil den Holzstab sausen ließ, riss Burt Keene den Colt hoch und wich aus.
    Phil traf ihn nur an der Schulter. Der Stock rutschte ab. Keene taumelte etwas, und das rettete Phil das Leben.
    Die Kugel pfiff haarscharf an seinem Hals vorbei. Deutlich spürte Phil den Luftzug.
    Zu einem weiteren Angriff kam der Verbrecher nicht mehr. Ein halbes Dutzend Cops war herangepirscht, und bevor Keene anlegen konnte, hatte ein Beamter den Kerl herumgerissen.
    Noch einmal wehrte er sich wütend und verzweifelt, dann klickten die Handschellen um die Gelenke des Verbrechers.
    ***
    Ich hatte meine Sachen aus dem Motel geholt. Bis zum Abflug des Helikopters blieben nur noch anderthalb Stunden.
    Als ich ins Präsidium zurückkam, sah ich schon von Weitem eine ungewöhnliche Geschäftigkeit. Die Beamten, die das Viertel abgesperrt hatten, strömten zurück.
    Es war ein Betrieb wie in einem Ameisenhaufen.
    Ich parkte den Nash gegenüber dem Eingang.
    »Ist etwas passiert?«, hielt ich den ersten Beamten an, der meinen Weg kreuzte.
    Er erzählte mir, was mit Keene los war.
    Sofort stürmte ich in das Zimmer, in dem sie Keene verhörten. Der Kerl saß da, mit wutverzerrtem Gesicht und schaute mich hasserfüllt an, als ich die Tür hinter mir schloss.
    Phil und Dunhill waren noch im Zimmer.
    »Es hat keinen Zweck, Jerry, der Kerl sagt nichts. Vielleicht überlegt er sich’s in der Zelle.«
    Ich machte noch einen Versuch, Keene zum Reden zu animieren, aber auch der scheiterte. Wir ließen Keene abführen.
    »Der Fall ist auch so klar«, sagte Phil. »Burt Keene hat die Morde auf dem Gewissen. Er war es, der Shed Cockey umbrachte und von dir dabei überrascht wurde.«
    »Wieso war er dann hinter Shore her?«, fragte ich. »Shore war doch der Auftraggeber.«
    »Oder Keene hatte noch

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