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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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dann kurz durch. Der schwere Motor sang wie ein Düsenjäger im Tiefflug. Zitternd blieb die Nadel bei 180 Meilen stehen.
    Nach acht Minuten sah ich ihn. Langsam kam ich näher.
    Ich fiel nach einer Weile wieder zurück. Die Generalprobe hatte mir genügt.
    Eintönig zog sich das graue Band der Autobahn hin. Übernächtig, aber voller Konzentration saß ich am Steuer und kaute Pfefferminzbonbons, die ich im Handschuhfach gefunden hatte.
    Der Fahrer des Lancia schien das Gaspedal bis zur Stoßstange durchgetreten zu haben. Als ich die gleiche Geschwindigkeit erreicht hatte, blieb die Tachonadel auf 145 Meilen stehen.
    ***
    Endlich tauchten die ersten Häuser von San Francisco auf, das sich auf hügeligem Gelände erstreckt. Wir mussten beide mit der Geschwindigkeit herunter.
    Ich ließ ihn erst durch die Kontrolle am Ende des Turnpike, dann holte ich wieder auf.
    Der Verkehr wurde dichter. Wir befanden uns jetzt auf der Stadtautobahn, die quer durchs Zentrum führte.
    Unbeirrt zog der Lancia weiter. Er hielt sich auf der linken Fahrbahn. Der Fahrer hütete sich, die vorgeschriebenen 40 Meilen zu überschreiten.
    Ais wir fast durch waren, bog er links ab. Über eine gewaltige Brückenkonstruktion führte die Straße in Richtung Küste.
    Nach vier Minuten verließ er die Autobahn. Ich hatte den Abstand auf etwa 100 Yards verringert. Zwischen uns befanden sich noch ein halbes Dutzend Wagen.
    Zwei bogen ebenfalls ab. Ich hielt mich in ihrer Deckung.
    Wir kurvten jetzt auf die Plum Street, die sich an dieser Stelle steil nach oben zieht.
    Am Scheitelpunkt des Hügels verlor ich den Lancia für Minuten aus dem Gesichtsfeld. Dann schob sich die Schnauze meines Ford über die Kuppe.
    Ich trat hart auf die Bremse, um den Lancia nicht zu rammen. Er stand wenige Meter vor mir, und der Fahrer wartete, bis rechts ein Wagen aus der Reihe der parkenden Autos herausrangiert wurde.
    Zum Glück hatte ich die Sonnenblende heruntergeklappt. Der Lancia fuhr in die Lücke, ich rollte weiter. Es war mir nicht gelungen, einen Blick in das Gesicht des Fahrers zu werfen, weil ich mit dem Bremsmanöver zu tun hatte.
    Im Rückspiegel konnte ich beobachten, wie eine Gestalt im dunklen Mantel ausstieg und in das Gebäude lief, das sich neben dem Wagen achtstöckig erhob.
    Ich stellte den Ford Thunderbird neben den parkenden Wagen ab und hetzte zurück. Es war ein Postbüro, vor dem der Lancia stand.
    Als ich mich durch die Menge der Passanten in den Eingang drängte, sah ich den Rücken des Mannes in einer Telefonzelle. Er warf gerade einen Nickel in den Schlitz. Ich drängte mich zwischen die Postbesucher und ließ den Mann nicht aus den Augen.
    Dann verließ er die Zelle, und er drehte sich so, dass ich sein Gesicht immer noch nicht erkennen konnte. Ich brannte fast vor Ungeduld. Ich wartete, bis der Fahrer wieder einstieg und sich in den Verkehr fädelte. Dann rannte ich gebückt, in Deckung der Wagen, zum Ford.
    Nur mit gewagten Überholmanövern konnte ich etwas aufholen. Solange er nicht abbog, bestand keine Gefahr, ihn zu verlieren.
    Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass ihm ein Wagen auf den Fersen war. Er hielt jetzt die Richtung zum Hauptbahnhof. Dort brauchte er ziemlich lange, um einen Parkplatz zu finden.
    Die Zeit genügte mir, um dicht aufzuschließen. Ich beobachtete mit Argusaugen, wie er sich zum Eingang mit dem Schild Gepäckaufbewahrung drängte.
    Diesmal brauchte ich nicht zu folgen. Ich ahnte, was er suchte.
    Nach ein paar Minuten kam er mit einem großen Koffer wieder. Das Ungetüm verstaute er auf dem Rücksitz, dann fuhr er weiter.
    ***
    Der Lancia erreichte die Küstenstraße. Gespannt beobachtete ich den Sportwagen.
    Bog er nach rechts ein, dann stimmte meine Theorie. Dann verhielt er sich genauso, wie ich vermutet hatte.
    Nahm er den linken Weg, dann wurde es kritischer.
    Ich atmete hörbar auf, als der rechte Blinker aufleuchtete. Der Wagen fuhr in weitem Bogen auf die Küstenstraße, den Weg nach Norden nehmend.
    Ich nahm den Hörer des Funkgerätes ab. Die Frequenz hatte ich beim letzten Parken eingestellt.
    »Hier Wetterfrosch«, meldete ich mich. »Das Tiefdruckgebiet nähert sich Planquadrat A 1. Ich wiederhole, Planquadrat A 1. Erreicht in wenigen Minuten Zielgebiet. Ende.«
    Grinsend hängte ich den Hörer an das Armaturenbrett. Ich war sicher, in dem Lancia war ein Abhörgerät. Er sollte aus dem Gequatsche keine Schlüsse ziehen können, dass es sich um ihn handelte.
    »Hallo, Wetterfrosch, hier

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