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0394 - Wir stellten den Messermörder

0394 - Wir stellten den Messermörder

Titel: 0394 - Wir stellten den Messermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stellten den Messermörder
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eine eigene Rechnung zu begleichen. Er verfolgte Shore unabhängig von uns. Dich wollte er ebenfalls im Fortune Inn beseitigen.«
    »Ich glaube, wir sind auf einen großen Bluff hereingefallen«, sagte ich langsam. »Weder Shore, noch Keene sind die eigentlichen Drahtzieher. Sie spielten eine Rolle, die ihnen genau zugeteilt worden war. Beide merkten gar nicht, wie sie eingespannt wurden.«
    »Und wer soll dahinterstecken?«
    »Der Mann, der sich wie kein Zweiter im Hintergrund hält. Es war weder Shore noch Keene, der die Schläger auf uns ansetzte. Es gibt noch eine Persönlichkeit, die hier mitmischt. Er verließ heute Las Vegas mit einem Lancia.«
    »Ich glaube, du rennst einem Phantom nach«, sagte Phil.
    »Das Phantom ist greifbar. Erinnerst du dich an die Nummernschilder, die wir in Shores Hauptquartier in North Bergen fanden?«, fragte ich.
    »Ja, sie stammten aus allen möglichen Bundesstaaten«, bestätigte mir Phil.
    »Und an dem Lancia hängt zufällig eine der Nummern, die ich mir damals notiert habe«, sagte ich bescheiden.
    »Hast du das gesehen?«, fragte mein Freund ungläubig.
    »Nein. Aber der Knabe, der mir die bildhübsche Zeichnung von dem Wagen anfertigte, hatte die Nummer im Kopf. Er schrieb sie mir mit auf. Es mag Zufall gewesen sein, dass ich sie verglich. Aber sie stimmte.«
    »Dann muss aber Shore dahinterstecken, oder einer seiner beiden Gorillas.«
    »Von Fred und Bob haben wir nichts weiter gehört«, sagte ich und zündete mir eine Zigarette an.
    In diesem Augenblick begann der Fernschreiber zu ticken. Die Nachricht war eigentlich für Dunhill bestimmt.
    Doch als wir sahen, woher sie kam, studierten auch wir aufmerksam jedes Wort.
    Es war ein langer Bericht aus New York. Absender war Mr. High, unser Chef.
    ***
    Es war eine leicht vom Alkohol benebelte Gesellschaft, die aus dem kasinoeigenen Omnibus kletterte und die paar Schritte zum Hubschrauber ging.
    Obwohl die meisten von ihnen etliche Dollar beim Spiel verloren hatten, waren sie bester Laune. Geldverlust war für sie kein Grund, traurig zu sein, solange sie noch genug Dollars besaßen.
    Zwischen den weißen Smokings und den teuren Abendroben kam ich mir wie ein armer Verwandter vor, den man großzügigerweise übersieht.
    Der Pilot des schweren Sikorsky hatte seine Anweisungen. Er gab mir den besten Platz, schräg hinter seiner Kanzel.
    Brummend erhob sich der stählerne Vogel und zog durch die sternenklare Nacht. Las Vegas mit seinen tausend Lichtern blieb schnell hinter uns.
    Nach knapp zwei Stunden landeten wir in Los Angeles. Hier warteten zwei Kollegen vom FBI auf mich.
    Sie hatten mir einen frisierten Thunderbird mitgebracht, der mühelos seine 180 Meilen in der Stunde schaffte. Damit konnte ich auch dem schnellsten Sportwagen am Auspuff kleben.
    Wir genehmigten uns einen Kaffee zusammen. Dann ließ ich mir noch eine Routenkarte geben und machte mich auf den Weg nach Monterey.
    Es wurde schnell hell. Ich raste mit Vollgas über die schnurgerade Autobahn, auf der nur ein paar Lastwagen müde zockelten.
    Kurz vor sechs Uhr hatte ich die Abzweigung erreicht. Ein mächtiges Kleeblatt verband hier die drei Autobahnen nach San Francisco, Los Angeles und Las Vegas.
    Durch eine Abfahrt zu erreichen lag die Überlandstation der Highway Patrol, eine Polizeistation.
    Ich meldete mich bei dem diensthabenden Lieutenant.
    »Bis jetzt haben wir noch keinen Lancia gesehen, Agent Cotton«, sagte er freundlich, »Ich habe auf Ihren Anruf hin einen Beobachtungsposten drei Meilen vor der Kreuzung stationiert und einen Zweiten an der Abfahrt nach Frisco. Sie geben sofort durch, wenn sich der Wagen nähert.«
    »Okay, dann warte ich solange hier«, brummte ich.
    Es dauerte noch dreißig Minuten, dann kam die Vorwarnung. Der Lancia fegte heran.
    Ich warf mich in meinen Thunderbird, während der Lieutenant am Funkgerät blieb.
    Es kam jetzt darauf an, möglichst schnell zu erfahren, in welche Richtung der Wagen abbog. Nach ein paar Minuten meldete sich der zweite Streifenwagen.
    Der Lancia hatte den Weg nach Frisco eingeschlagen.
    »Sollen wir ihn stoppen?«, rief mir der Lieutenant noch zu.
    »Nein, danke, ich bleibe hinter ihm«, rief ich und gab Gas.
    Ich durfte jetzt den Lancia nicht mehr aus den Augen verlieren. Er sollte mich direkt dahin bringen, wo ich das Haupt der Verbrechergang vermutete.
    Dabei durfte der Verfolgte keinen Verdacht schöpfen. Der Fahrer schien mit allen Wassern gewaschen zu sein.
    Ich ließ genügend Abstand und trat

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