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0395 - Luzifers Paradies

0395 - Luzifers Paradies

Titel: 0395 - Luzifers Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kann man den Garten manchmal in der Dämmerung sehen!«
    Jetzt sah sie ihn wieder.
    Sie trat von der Straße zurück, als ein Auto sich zum Paß heraufquälte, an ihr vorbeirollte und in der Ferne wieder verschwand. Anschließend war sie hier oben wieder allein.
    Aber Raben, die Unheil verkündeten, sah sie nicht und hatte auch nicht das Gefühl, von einem Unsichtbaren angestarrt zu werden.
    Aber plötzlich sah sie wieder Laurin vor sich!
    Sie sah ihn, wie sie ihn im Traum vor sich gesehen hatte, kaum einen Meter groß, kostbar gekleidet und mit einer seidenen Schärpe gegürtet, eine rubinbesetzte Helmkrone auf dem Kopf, in deren filigraner Zier der Wind eine einschmeichelnde Molodie sang. Bitterkeit lag in seinen Augen, als er jetzt Teri ansah - und im nächsten Moment verschwunden war!
    Sie hatte eine Illusion gesehen!
    Laurin war nicht wirklich hier gewesen. Sie hätte seine Gedanken spüren müssen. Er war nicht mit seiner Tarnkappe hier erschienen, um sich ihr für ein paar Sekunden zu zeigen. Was sie gesehen hatte, war keine Realität gewesen, sondern ein Trugbild.
    Eine Traum-Erscheinung!
    »Laurin«, murmelte sie. »Warum zeigst du dich mir in dieser Form? Gibt es dich wirklich noch? Oder schickt dein Regent Sintram mir dein Bild, um mich in eine Falle zu locken?«
    Ein anderer Gedanke blitzte in ihr auf: Hatte sie vielleicht nicht Laurin gesehen, sondern diesen Sintram, der sich als Zwergenkönig Laurin ausgab und dessen Kleidung trug? Wer hatte denn jemals Laurins Gesicht gesehen, um ihn genauer beschreiben zu können?
    Und hieß es nicht, daß er verbittert gestorben sie, nachdem er seinen Rosengarten verfluchte? Von Sintrams Tod berichtete die Sage aber nichts. Der war wohl für die Geschichte zu unwichtig gwesen, als daß er mehr als unbedingt nötig Erwähnung fand! -Oder Sibylle hatte bei ihrer Wiedergabe der Sage etwas vergessen. Auch das war möglich… Noch während die Druidin überlegte, glaubte sie oben im blühenden Rosengarten in den Felsen wieder die Bewegung zu sehen, die ihr auch am Mittag schon aufgefallen war.
    Und wieder tat sie den zeitlosen Sprung !
    Sie wollte wissen, ob sich wieder dasselbe ereignete wie am Mittag, oder ob die Illusion der grünen Landschaft eine Illusion geblieben war.
    Aber dann stand sie wieder in dieser prächtigen Gegend, in der sie einen friedlichen schwarzen Panther mit goldenem Halsband gesehen hatte!
    War das zu glauben?
    Sie war wieder hier, auf einer Wiese, auf der Blumen aller Art blühten, und sie sah einen Bach, der kristallklares Wasser führte und leise plätscherte, wandte sich um und erkannte im Hintergrund auf einem Hügel die Ruinen eines weißen, tempelartigen Gebäudes!
    Aber niemand befand sich in der Nähe, kein Panther, kein Mensch und kein Zwerg.
    Sie war allein in dieser wunderbaren Landschaft!
    Diesmal sprang sie nicht sofort wieder zurück. Diesmal wollte sie ergründen, was das für eine Gegend war, in die sie geraten war, als sie der Bewegung im Fels folgte. Sie machte ein paar Schritte auf den Bach zu und blieb an seinem Ufer stehen.
    Sie konnte den Grund des ungefähr zwei Meter tief reichenden Baches sehen. Fische tummelten sich darin. Teri kauerte sich nieder, streckte die Hand aus und tauchte sie in das klare Naß. Sie war überrascht. Das Wasser war angenehm warm. Trotzdem fühlten die Fische sich darin wohl!
    Und daß es Menschen gab, die Fische angelten und verspeisten, schienen sie auch nicht zu wissen. Drpi, vier schwammen mit flinken Bewegungen heran und berührten mit ihren Mäulern und Flanken Teris ins Wasser getauchte Hand. Sie hätte nur zuzugreifen brauchen, um die Fische zu schnappen und aus dem Bach zu holen.
    Aber das brachte sie nicht einmal aus Spaß fertig. Sie konnte diese Tiere doch nicht aus ihrem Element holen und in der Luft qualvoller Atemnot aussetzen, selbst wenn sie sie Sekunden später doch wieder ins Wasser zurück ließ.
    Alles war so friedlich, so paradiesisch schön…
    Sie richtete sich wieder auf. War das etwa Laurins Rosengarten in seiner unverfälschten, unversteinerten Form? Diese herrliche Landschaft mit Blumen aller Art und Dutzenden verschiedener Sorten von Rosenstöcken zwischen den anderen Gewächsen? Fast hätte sie es glauben können.
    Aber so groß…?
    Der Sage nach war der Garten doch überschaubar gewesen, in einem Wald gelegen und mit einem seidenen Faden umspannt. Das hier wirkte viel größer!
    Unwillkürlich wartete sie darauf, daß der Panther wieder erschien.
    Aber von dem Tier

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