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0395 - Luzifers Paradies

0395 - Luzifers Paradies

Titel: 0395 - Luzifers Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nun waren sie unterwegs.
    Der dunkelblaue Scirocco fegte über die Autostrada in Richtung Norden. Allmählich begann auch Zamorra sich auf den Besuch einzustimmen. Vielleicht fand er da auch ein wenig Ruhe, um zu entspannen und sich um sein Amulett zu kümmern, das eine eigene Intelligenz zu entwickeln schien und das er außerdem noch von einer tödlichen Beeinflussung befreien mußte. Immerhin war Caldaro Urlaubsgebiet, und am Kälterer See hatte er schon immer einen Schoppen Wein trinken wollen.
    Was ihn sonst noch da in Bozens Umgebung erwartete, konnte er nicht einmal ahnen…
    ***
    Wieder beobachtete der Unsichtbare das Mädchen mit dem goldenen Haar, das an den Karer Paß zurückgekehrt war, um dem Geheimnis des Rosengartens nachzuspüren. Und diesmal fand Laurin bestätigt, was er bei dem ersten Anblick nur geahnt hatte.
    Er wußte jetzt, warum er das Mädchen besitzen mußte.
    Es konnte seine Rettung werden! Es besaß zauberische Kräfte! Die hatte es verraten, als es für Sekundenbruchteile die Tarnung durchschaute und Laurins Nähe gespürt hatte! Und dann war sie gedankenschnell herangetragen worden von der Kraft ihrer Gedanken, aber diese Kraft hatte dann nicht mehr ausgereicht, die Tarnung endgültig zu durchschauen und den Weg zu finden.
    Oh, wie er es verwünschte, damals vor Jahrhunderten den Garten verflucht zu haben! In der Welt der Menschen ließ sich das nicht mehr zurücknehmen. Sie glaubten nicht mehr an einen Zauber, der so gewaltig war, und hinderten ihn dadurch, noch einmal in umgekehrter Form wirksam zu werden.
    Aber hätte es etwas geändert?
    Konnte er nicht froh sein, in einer Zeit so abgeschieden zu existieren, in der die wenigsten Menschen noch ihren Glauben an das Wundersame bewahrt hatten, die meisten aber mit ihrem kalten Technikglauben dieses Wundersame in sich selbst zerstörten? Hätten sie nicht auch versucht, ihm ihre Technik in sein Reich zu tragen und es damit endgültig zu vernichten?
    Schon Wittich hatte damals das Schwert gegen die Rose gesetzt, die Technik gegen den Zauber, den Tod gegen das Leben! Das waren doch schon die Anfänge gewesen!
    Aus der Höhe heraus beobachtete er die Goldhaarige weiter, die um so viel schöner war als Kühnhilde, und die darüber hinaus auch noch Zauberkraft besaß. Diese Zauberkraft mußte er sich zunutze machen, um sie zu seiner Rettung zu gebrauchen.
    Aber die Goldhaarige hatte den Weg in Laurins Reich im ersten Anlauf nicht gefunden.
    Laurin würde ihr diesen Weg ebnen müssen…
    Denn es ging nicht nur um ihn allein…
    ***
    Teri Rheken war zurück nach Vigo und zur Leitner-Hofstätte gefahren. Immer wieder sah sie sich um, ob nicht über ihr Raben flogen, konnte die schwarzen Vögel aber nirgends entdecken.
    Nur Sibylle Leitner befand sich auf der Hofstätte und wunderte sich, daß Teri so früh zurückkam. »Sie sind ja nur eine Stunde weg gewesen! Dabei gibt’s so viel in der Umgebung zu sehen… oder sind Sie plötzlich nur noch an dem Rosengarten interessiert? Den anzuschauen lohnt sich aber nür in der Abenddämmerung…«
    »Das ist mir heute auch klar geworden«, nickte Teri. Sie überlegte, ob sie Sibylle von ihrer eigenartigen Beobachtung erzählen sollte. Dann aber müßte sie dem Mädchen auch erklären, was sie für eigenartige Fähigkeiten besaß. Sie wunderte sich schon, daß Sibylle sie nie danach gefragt hatte, warum ihre Augen so schockgrün aussahen wie bei keinem normalen Menschen.
    »Sibylle, dieser Rosengarten… kann es sein, daß da Bergsteiger herumklettern?«
    »Bergsteiger? Kann ich mir nicht vorstellen, daß da oben jemand kraxelt«, wunderte sich Sibylle. »Haben Sie denn welche gesehen?«
    »Ich glaubte es… vom Karer Paß aus.«
    »Oh, entschuldigen Sie.« Sibylle lachte leise. »Aber doch nicht mit dem bloßen Auge, Teri. Das können Sie mir nicht erzählen. Vielleicht haben Sie einen Hubschrauber der Bergwacht gesehen, der als kleiner Punkt dicht vor den Felsen flog…«
    Daran hätte Teri glauben können, wenn sie nicht nach ihrem ersten zeitlosen Sprung in jener fantastischen, blühenden Landschaft angekommen wäre.
    »Vielleicht habe ich nur besonders gute Augen… aber gestern, als ich die Felsen im Alpenglühen sah, hatte ich das Gefühl, von jemandem beobachtet zu werden. Aber es war niemand in der Nähe. Ich war allein.«
    »Seltsam…«
    »Ja?« hakte Teri nach, weil sie sicher war, daß Sibylle gerade mehr hatte sagen wollen als dieses eine Wort. »Ja, Sibylle…?«
    Das Mädchen gab sich einen

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