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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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Ausnahme…«
    »Was sind das für besondere Fälle?«, fragte ich scharf. Er fuhr erschrocken zusammen.
    »Bitte… ich meine… wenn eine besondere Empfehlung vorliegt.«
    »Und was für eine Empfehlung liegt in diesem Fall vor?«
    »Nun, wir haben Comala von der O. I. A. empfohlen bekommen, und damit haben wir immer die besten Erfahrungen gemacht. Die Leute, die uns von der O. I. A. geschickt werden, machen nie Schwierigkeiten, sie bleiben an ihrem Arbeitsplatz und sind sehr willig.«
    Er wurde plötzlich sehr lebhaft und munter.
    »Haben Sie mehrere Leute vermittelt, die Sie von O. I. A. hatten?«
    »Ja, ja, sicher…«
    »Gut, stellen Sie uns doch bitte eine Liste zusammen.«
    »Jetzt?« Mr. Newton starrte uns an, als hätten wir verlangt, er solle in Unterhosen über den Broadway laufen.
    »Fünf Namen und Adressen genügen schon«, milderte ich ab.
    »Ja, natürlich, Sir«, sagte er und machte eine Art Verbeugung. Er kramte in seinen Papieren herum.
    Als wir eine halbe Stunde gewartet hatten, brachte er uns eine Liste mit fünf Namen.
    »Die wohnen alle in der gleichen Gegend«, stellte ich fest.
    »Natürlich«, sagte er, »es sind alles Puerto Ricaner, jedenfalls fast alle, und die wohnen gern nahe beieinander.«
    Nachdem wir ihn noch gewarnt hatten, mit der Vermittlung vorsichtiger zu sein, weil es in der letzten Zeit eine Menge illegale Einwanderer gebe, verabschiedeten wir uns.
    Als wir auf dem dunklen Gang vor seiner Tür waren, hörten wir, wie in dein Büro der Telefonhörer abgenommen wurde. Wir blieben stehen: »Hallo«, sagte Newtons Stimme. »Hier spricht Newton, Arbeitsvermittlung.«
    Ich sah Phil an. Wen würde Newton jetzt anrufen?
    »Ja, geben Sie mir Dave!«, rief er jetzt in seinen Hörer. Dann, nach ein paar Augenblicken: »Hallo, Dave? Hier Newton, ich habe hier noch zu tun, könnt ihr mir ein Tablett mit heißen Würstchen und einen großen Topf Kaffee raufschicken?«
    »Fein, danke.«
    Wir gingen zum Lift zurück.
    »Wir sind zu misstrauisch geworden, Jerry«, grinste Phil.
    Wir stiegen in den Wagen und fuhren zur Nummer 1073,124. East, dem Sitz der O. I. A.
    »Hoffentlich sind die Leute hier auch so fleißig, sonst müssen wir morgen wiederkommen.«
    Um diese Tageszeit war die Straße ziemlich leer, und wir fanden leicht einen Parkplatz.
    Wir gingen diesmal nicht durch den »vornehmen« Eingang, sondern durch den Hof.
    Jetzt war hier alles still und verlassen. Hinter den Fenstern brannte Licht. Die Leute saßen gerade beim Abendbrot.
    Die Treppe, die zu dem kleinen Vorraum mit den Aufzügen führte, war frisch gescheuert worden und roch nach Chlor. Wir stellten uns vor dem Lift, und ich drückte auf den Knopf. Eine Zeit lang geschah nichts.
    »Ich sag’s ja, die schlafen schon«, sagte Phil. Ich drückte noch einmal.
    Endlich leuchtete das Lämpchen auf, und der Lift kam heruntergesurrt.
    Als die Tür aufging, wehte uns eine Whiskyfahne entgegen, die ausgereicht hätte, einen ganzen Wolkenkratzer einzuwickeln.
    »Für heute ist der Laden zu!«, grölte uns eine Stimme entgegen.
    »Wir würden gern zu Mister Paulding in den 22. Stock«, sagte ich höflich.
    Der Bursche, zu dem die Fahne und die laute Stimme gehörten, sah uns an.
    Er war groß und massig, sein eckiger Kopf saß direkt auf den Schultern. Sein Gesicht war fast profillos, die Nase war flach und breit, die Augen lagen tief in ihren Höhlen und waren winzig klein und dicht beisammenstehend.
    Seine Pranken, mit denen er sich an der Lifttür festklammerte, waren behaart und blau angelaufen.
    »So, das würdet ihr gern, was aber, wenn ich nicht will?«
    »Sie werden schon wollen«, sagte ich, immer noch ruhig, und zeigte ihm meinen Ausweis.
    Er warf einen kurzen Blick darauf und knurrte: »Das Lesen macht mir zu viel Mühe, aber ich wette, ihr seid Polypen.«
    »Genau«, sagte ich.
    »Na, steigt schon ein, ihr Schnüffler!«
    Wir quetschten uns an ihm vorbei in den muffigen Aufzug.
    »Schön still sein, ich kann Krach nicht vertragen!«, knurrte der Bulle noch, dann schaltete er den Hebel auf Fahrt. Wir merkten, dass er uns provozieren wollte, und schwiegen.
    Nach einer Weile hielt der Lift mit einem Ruck. Der Bulle öffnete mit unbewegtem Gesicht die Tür, ließ aber den Hebel auf Fahrt.
    »Los, macht, dass ihr rauskommt, aber schnell!«, fauchte er.
    Ich ging vorbei, er folgte mir, dann kam Phil.
    Als mein Freund an der Tür ankam, machte der Kerl plötzlich eine schnelle Bewegung mit seinem Arm, und seine riesige Faust

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