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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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sah mich an. Wir kannten uns schon lange. Langsam sagte er: »Es kam mir gleich sonderbar vor, denn die Windschutzscheibe ist unversehrt.«
    »Können Sie ihn rausholen?«
    »Ich weiß nicht. Eine Tür ist zwar offen, aber sie ist so verbogen, dass ich schlecht rein kann. Der Wagen hängt sehr schief. Ich muss ihn erst absichern, sonst rutscht er mir weg.«
    »Der Wagen ist abgepanzert, oder?«
    »Ja, vorn und an beiden Seiten mit Stahlplatten ausgelegt, dadurch ist der sehr viel schwerer. Ich hoffe, die Sache geht glatt.«
    Er warf einen Blick auf den heraufziehenden Nebel, der vom East River herankroch.
    »Beeilen wir uns«, sagte er, dann stapfte er mit seinen Flossen über die Wiese zu dem Bergungskran.
    Er knotete ein dünnes Perlonseil an die Hebekette und ließ sich dann wieder in das Wasser gleiten.
    Langsam verloren sich die Luftbläschen aus seinem Atemgerät, die Schnur rollte ab. Dann schien er unten zu sein.
    Es dauerte ein paar Minuten, dann straffte sich die Kette, wir bemerkten unten eine Bewegung, dann wurde es wieder still.
    Wir warteten. Nichts geschah.
    Plötzlich gab es einen Ruck an der Kette. Sie war oben schon an der Winde befestigt worden, trotzdem schien es uns, als wäre sie jetzt zum Zerreißen gespannt.
    Dann rührte sich nichts mehr.
    Ich rannte zum Bergungswagen.
    »Was ist los?«, brüllte ich.
    »Keine Ahnung«, sagte der Fahrer. Er hatte die Kette unten befestigt und dann den Wagen bewegt. »Morton wird gleich hochkommen.«
    Aber Morton kam nicht hoch.
    ***
    Ich lief zu Mortons Ausrüstungswagen, schnappte mir die zweite Garnitur seines Tauchanzugs und lief zu Phil. Er half mir beim Umkleiden, und ich streifte in fliegender Hast den schwarzen Anzug über. Dann hob Phil mir die Ersatzflasche auf den Rücken, ich schnallte die Riemen fest, steckte mir ein feststehendes Messer in den Gürtel und lief zum Ufer.
    Ich zog die Flossen an, stülpte die Maske über und sprang in das kalte Wasser.
    Sofort erfasste mich die starke Strömung. Ich biss die Zähne in das weiche Mundstück meines Atemgeräts und ließ Wasser in meine Brille. Dahn sah ich hinunter.
    Ich konnte nur das Auto erkennen, von Morton keine Spur.
    Aber das Wrack lag jetzt anders als vorhin, ich konnte die offene Tür nicht mehr sehen.
    Ich merkte, dass mich die Strömung wegriss, und klammerte mich in den Lehm der Uferwand. Aber meine Hände glitten ab, und ich wurde wieder abgetrieben.
    Mit aller Kraft schwamm ich gegen die Strömung, wich den Wirbeln aus und schwamm so weit, bis ich hinter dem Auto war, dann ließ ich mich erst wieder tiefer sinken.
    Als ich bei dem Auto war, wurde die Strömung so stark, dass ich mich kaum halten konnte. Instinktiv wollte ich nach dem Wrack fassen, um mich zu halten.
    Da sah ich Morton. Vielmehr seine Beine.
    Das Auto hatte seine Lage verändert und war tiefer gesunken. Dabei musste es seitlich gekippt sein und Morton begraben haben.
    Mir fuhr ein eisiger Schreck durch die Glieder. Ich schwamm auf die andere Seite und wurde sofort wieder weggerissen. Ich blickte nach oben, aber vom Ufer war nur ein heller Schimmer und ein etwas dunklerer Schatten zu sehen. Und noch etwas erkannte ich.
    Einen frisch abgerissenen Felsbrocken. Dort hatte sich die Kette verhakt, und als das Auto sich bewegte, hatte sie sich losgerissen. Auf diese Weise konnte sich das Auto, das Morton fest glaubte, noch bewegen.
    Ich schwamm wieder zurück und versuchte, das schwere, dunkle Wrack von Morton wegzustemmen, aber ich schaffte es nicht. Ich hatte Mühe, mich gegen die Strömung zu halten.
    Da entdeckte ich das Perlonseil, das noch an der Kette hing, und sich jetzt wie eine hellrote Schlange um Mortons Bein geschlungen hatte.
    Ich zog mein Messer aus dem Gürtel und kappte vorsichtig das Seil. Dann schwamm ich damit auf die andere Seite des Wagens.
    Wenn Oliver Morton noch lebte, durfte ich keine Sekunde verlieren.
    Ich schlang das Seil zweimal um die Trennschiene des Seitenfensters und um die hintere Stoßstange, dann schwamm ich langsam gegen den Strom, vorsichtig das Seil locker haltend. Als ich einen vorspringenden Felsen entdeckte, hielt ich darauf zu und stemmte mich dagegen. Ich musste nicht viel dazu tun, denn die Strömung presste mich von allein dagegen.
    Das Seil spannte sich. Ich zögerte kurz. Wenn das Seil erst halten würde und dann doch reißen sollte, dann war Morton noch schlimmer dran als vorher.
    Aber ich durfte keine Zeit verlieren. Ich wartete noch einmal, dann zog ich vorsichtig weiter. Das

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