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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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hatten, als wir bei Newton, dem Arbeitsvermittler, waren.
    Was ich erwartet hatte, traf ein.
    Ihre Papiere waren von Glen Snyder unterzeichnet worden. Sie waren alle noch nicht sehr lange hier, sie waren in Abständen von jeweils einer Woghe angekommen. Ich notierte mir die Ankunftszeiten, in der Hoffnung, daraus einen Anhaltspunkt finden zu können. Dann wandte ich mich wieder an Paulding: »Diese Männer sind illegal eingewandert!«, sagte ich.
    »Wie bitte?«, fragte Paulding und starrte uns verständnislos an.
    »Ich sagte, dass diese Papiere hier gefälscht sein müssen, dass die Männer nicht beim Einwanderungsbüro verzeichnet sind.«
    »Aber das… das ist doch unmöglich!« Pauldings Augen waren hell und ungläubig. Er sah von uns zu den Papieren, die wir in der Hand hielten, dann klammerte er sich an seinen Tisch und wiederholte: »Nein, nein, es ist nicht möglich!«
    Miss Rowland stand in einer Ecke. Ihre Augen waren schmal, und ihr dünnlippiger Mund war eng zusammengekniffen. Sie sagte nichts.
    »Illegal, sagen Sie?«, begann Paulding wieder, und seine Stimme bebte. »Das kann nicht sein!«
    »Aber es ist so. Haben Sie nie bei der Einwandererzentrale angerufen, um Glen Snyder zu sprechen?«
    »Mister Snyder? Nein, er hat ein Privatbüro in der 153. West. Ich rufe ihn gleich an, er kann die Sache sicher aufklären, er ist ein großartiger Mensch.«
    Paulding griff nach dem Telefon auf Miss Rowlands Tisch.
    Ich winkte ab.
    »Nein, bitte nicht, wir werden ihn selbst fragen.«
    Plötzlich richtete sich Paulding kerzengerade auf.
    »Aber wissen Sie, was Sie da andeuten? Sind Sie sich klar darüber, dass Sie einen ungeheuren Verdacht aussprechen?«
    Er brach ab und fuhr sich mit einem weißen Taschentuch über die Stirn. »Nein«, stöhnte er entnervt, »das ist nicht möglich. Mister Snyder ist ein Gentleman durch und durch!«
    »Hat Mister Snyder Ihnen einmal einen Ausweis gezeigt?«
    »Ja, sicher. Er ist Mitglied im Green Square, dem bekannten Golfclub, und an seiner Bürotür sind auch amtliche Stempel angebracht.«
    »Wir werden uns die Sache ansehen, vielleicht irren wir uns«, sagte ich gegen meine Überzeugung. Dann drehte ich mich zu Miss Rowland um.
    »Was meinen Sie dazu?«
    Sie fuhr erschrocken zusammen, dann blinzelte sie mit den kleinen, knopfartigen Augen und quetschte zwischen ihren Lippen hervor: »Ich weiß nichts, überhaupt nichts! Ich tue nur meine Arbeit und damit Schluss!«
    »Wir werden uns jetzt diesen Mister Snyder ansehen. Rufen Sie ihn bitte nicht an, wir möchten ihn überraschen.«
    »Aber natürlich. Ich hoffe so sehr, dass Sie unrecht haben!«, sagte Paulding bekümmert und brachte uns an die Tür.
    Wir verabschiedeten uns und fuhren diesmal auf der anderen Seite hinunter.
    Als wir im Auto saßen, meinte Phil: »Ich möchte mir gern einmal die Gegend in der Süd-Bronx ansehen, wo die Puerto Ricaner alle wohnen. Vielleicht finden wir doch die große Familie von Chico Comala.«
    »Nein, noch nicht«, sagte ich nachdenklich, während ich den Jaguar hinaus auf den Express Highway lenkte. »Wir haben es mit einer ganzen Organisation zu tun. Erst schleusen sie einen Haufen Leute rein, dann geht etwas schief und einer wird ermordet. Aber damit nicht genug: Ein Mittelsmann und der Fahrer des Pontiac müssen dran glauben. Es sieht so aus, als fürchte sich die Bande vor etwas. Wir dürfen die anderen Puerto Ricaner nicht dadurch in Gefahr bringen, dass wir sie befragen. Wir können sie nicht alle gleichzeitig überwachen.«
    »Okay, fahr kurz in der 69. Straße vorbei, dann bitten wir gleich um einen Haussuchungsbefehl.«
    ***
    Als wir in unser Büro kamen, hatten wir Zeit, die neuesten Ergebnisse auf unseren Tischen zu prüfen, bis der Haussuchungsbefehl ausgestellt wurde.
    Erstens fanden wir eine Liste der Untersuchungshäftlinge vor, die vor Kurzem auf Kaution freigelassen worden waren.
    Neben Hyram Waverly gehörten ein gewisser Leo Carter und ein Red Griggs, Inhaber einer kleinen Druckerei, dazu.
    Und auch Dick Bowman, der Schlägertyp im Hinterhofaufzug, war entlassen worden, allerdings war er schon verurteilt worden, und der Rest der Strafe war ihm auf Fürsprache Pauldings erlassen worden.
    »Den können wir streichen, aber die anderen scheinen einiges zu bieten«, sagte Phil.
    »Leo Carter hatte eine Autowerkstatt«, sinnierte ich, »das dürfte zu denken geben. Und Griggs besitzt eine Druckerei.«
    Wir notierten uns die Adressen und sahen dann das andere Material durch.
    Eine

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