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0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

0395 - Menschenschmuggel in Manhattan

Titel: 0395 - Menschenschmuggel in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenschmuggel in Manhattan
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gehört.«
    Phil ließ die Presse laufen, und ich ballerte das Magazin meiner Automatik leer, lud neu und schoss wieder.
    In dem Moment ging das Licht aus.
    Die Presse ratterte noch, ein paar Sekunden unregelmäßig weiter, dann erstarb das Geräusch. Plötzlich war es unheimlich still. Und stockdunkel. Nur das leise Plätschern und die Kälte, die allmählich höher kroch, verriet uns, dass das Wasser unvermindert stieg.
    »Los, wir klettern auf die Presse, dann sifid wir etwas höher!«, sagte ich heiser in die Richtung, in der ich Phil vermutete. Langsam tastete ich mich selbst dorthin.
    Für einen Moment waren wir im Trockenen. Allmählich stieg das Wasser aber auch bis zu unserer Höhe hinauf.
    Das Gurgeln um uns wurde lauter und unheimlicher. Wir konnten nichts sehen. Wahrscheinlich hatte das Wasser einen Kurzschluss verursacht.
    Ich hatte noch die leer geschossene Pistole in meiner Hand.
    »Wie viel Patronen hast du noch?«, fragte ich Phil leise.
    »Zwölf, glaube ich.«
    »Gib mir deine Reservepatronen, dann versuche ich’s noch einmal«, sagte ich.
    Fünfmal ballerte ich, dann war es unheimlich still.
    Kein Geräusch drang von außen zu uns herein, nur das monotone Gluckern des Wassers. Wir mussten uns auf die Presse knien. Und trotzdem reichte uns das Wasser jetzt schon zum Gürtel.
    Wir hatten keine Chance.
    Oder doch?
    »Phil!«, brüllte ich plötzlich auf und stieß ihn vor Aufregung beinahe von der Presse.
    »Was ist?«
    »Die Tür!«
    »Na und? Wir haben sie genug untersucht, sie sitzt fest!«
    »Ja, das meine ich ja! Mir ist eine Idee gekommen. Das Wasser ist jetzt höher als die Tür, aber für mein Gefühl steigt es immer noch mit der gleichen Geschwindigkeit.«
    »Ja eben, das beweist, dass sie kein Wasser durchlässt. Sie sitzt fest wie ein Korken in der Flasche.«
    »Das ist unsere Chance, wir sitzen in keiner gewöhnlichen Flasche, sondern in einer Sektflasche!«
    »So etwas nennt man Galgenhumor!«, meinte Phil leise.
    »Wenn das Wasser bis an die Decke steigt und den ganzen Raum ausfüllt, wird es ja nicht einfach stoppen. Es wird weiter einströmen, und das ergibt einen ziemlichen Überdruck. Die Tür sitzt fest, aber sie ist der schwächste Punkt des Raumes. Das Wasser wird sie hinausdrücken wie einen Sektkorken!«
    Wir waren wie verrückt vor Freude. Plötzlich gab es wenigstens eine winzige Chance, wo vorher keine mehr gewesen war.
    Das Wasser stieg unaufhörlich weiter.
    Dann musste ich den Kopf schräg halten, um möglichst lange Luft zu bekommen. Jetzt war nur noch ein Teil meines Gesichtes über Wasser. Ich holte tief Luft.
    Dann füllte das Wasser den ganzen Raum aus. Meine Lungen schienen zu bersten. Nichts geschah.
    Das Wasser sank nicht. Eine Zeit lang hielt die wellenartige Bewegung an, dann wurde es wieder still. Ich versuchte, oben an der Decke entlang zu tasten, aber es gab keine Luft.
    Da verstand ich, was los war.
    Das Wasser stand in dem nach oben führenden Kanalrohr. Da das Rohr höher war als dieser Keller, stieg das Wasser dort nur langsam weiter. Es konnte noch ewig dauern.
    Diese Gedanken schossen mir blitzschnell durch den Kopf. Ich packte Phil und gab ihm ein Zeichen.
    Er reagierte schwach. Dann stieß ich mich von der Druckerpresse ab und schob mich durch das Wasser zum Eingang.
    Ich fand das Rohr und quetschte mich hinein. Es schien mir jetzt viel winziger als vorhin.
    Dann kam ich an die Gabelung. Ich richtete mich auf und stieß mich ab. Ich schrammte an den Wänden, aber ich kam hoch. Gierig sogen sich meine Lungen voller Luft.
    Der Überdruck hatte die Luft in dem Kanalrohr zusammengepresst und den oberen Kanaldeckel aus den Fugen gerissen. Ich sah ein halbmondförmiges Stückchen Himmel, packte nach den Sprossen der Leiter.
    Phil hätte längst da sein müssen. War er zurückgeblieben?
    Ich holte tief Luft und tauchte wieder hinunter.
    Zurück war der Weg viel schwerer. Der Kanal war zu eng, und das Wasser stieg. Ich musste mich von Sprosse ziu Sprosse nach unten drücken.
    An der Gabelung berührte meine Hand etwas Weiches. Es war Phils Mantelstoff. Ich tastete weiter, erwischte seinen Kragen, packte ihn und zog. Als ich Phil in dem senkrechten Rohr hatte, merkte ich, dass er völlig leblos war.
    Ich hob ihn über mich und drückte mich ab. Wie stiegen wieder nach oben.
    Als die Luft sein Gesicht berührte, kam er zu sich. Er atmete tief ein.
    »Ich fürchte, das war zu viel für mich«, murmelte er.
    Ich zog Phil etwas weiter von dem Rohr weg und stand

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