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0396 - Leonardos Zauberbuch

0396 - Leonardos Zauberbuch

Titel: 0396 - Leonardos Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht das Fantastische manchmal wirklicher als die sogenannte Realität?
    Gegen einen, solchen Gegner war nichts auszurichten. Ihm konnte man nur beikommen, indem man ihn mit seinen eigenen Waffen schlug. Mit Magie.
    Vielleicht war es besser, wenn Terzotti sich die Hilfe des Fürsten der Finsternis versicherte…
    ***
    Die Druidin war nur einige hundert Meter entfernt wieder aufgetaucht. Sie war in Staub und zwischen Spinnweben in einem Büroraum der ehemaligen Fabrik angekommen. Zumindest sah es so aus, als habe es sich um einen Büroraum gehandelt; die unterschiedlichen vergilbten Tapeten deuteten auf Regalschränke an den Wänden hin, und es gab die Telefonanschlüsse in der Wand.
    Aber darauf achtete Teri kaum. Sie fühlte den heißen Schmerz der Kugel, die durch ihren Körper geflogen war, und der Schock ließ sie zittern, der dadurch gekommen war, daß der Schuß sie ausgerechnet im Sprung noch erwischte. Das mußte sie erst einmal geistig verarbeiten.
    Sie tastete nach der Stelle, an der sie getroffen worden war. Die Berührung schmerzte, und sie konnte sich nur langsam bewegen, um den Schmerz unter Kontrolle zu halten. Nur allmählich ebbte er ab, aber bei jeder schnellen Bewegung kam er von neuem.
    Es war äußerlich keine Verletzung zu erkennen, aber Teri ahnte, daß jederzeit Blutgefäße reißen konnten. Der Treffer im entstofflichten Zustand mußte etwas an der Gewebefestigkeitverändert haben. Die Kugel hatte zwar keinen richtigen Wundkanal gerissen, aber es mochte so sein wie eine verheilende Wunde.
    Wenn sie nicht vorsichtig war, brach diese Wunde, die keine war, auf. Und dann konnte es ihr schlecht ergehen. Der Treffer mußte ihre linke Lungenspitze unter der Schulter gestreift haben.
    Sie fragte sich, wie sie so sehr hatte überrascht werden können. Da mußte doch der Teufel seine Hand im Spiel haben. Sie war doch wachsam und vorsichtig gewesen. Unter normalen Umständen hätte sie die Nähe des Schützen spüren müssen. Seine Bewußtseinsaura hätte ihn doch verraten.
    Diesmal tastete sie bewußt nach ihm. Sie fand ihn immer noch in der Tiefe, und in Gedanken versunken. Er grübelte, wie er mit dem Fürsten der Finsternis in Verbindung treten konnte, ohne die Unterstützung der anwesenden Sektenmitglieder. Wenn, dann wollte er diese Sache allein durchführen, denn er konnte nicht schon wieder eine Versammlung einberufen, nachdem sie sich erst gestern getroffen hatten! Bei aller Autorität und Macht, die er besaß, war das schlicht unmöglich.
    Aber andererseits fehlte ihm auch das Wissen, den Fürsten direkt anzusprechen. Denn das Buch, aus dem er die Anrufungsformeln hätte entnehmen können, war ja von dem Verräter gestohlen worden…
    Dumpf entsann Teri sich, daß der andere Mann gestern einen schweren Gegenstand mit sich geschleppt hatte, der durchaus ein Buch sein konnte. Im gleichen Augenblick aber wurde ihr auch klar, daß sie es bei dem Schützen mit dem Mann zu tun hatte, gegen den sie gestern schon gekämpft hatte. Jetzt erst erkannte sie sein Gedankenmuster wieder. Vorher hatte sie nicht darauf geachtet.
    »Die Welt ist doch klein«, murmelte sie.
    Daß er eine Beziehung zum Höllenfürsten besaß, hatte sie seinen Gedanken entnehmen können. Wie er aber zu Merlin stand und warum diese Sekte hier Silbermond-Magie pervertiert hatte, konnte sie nicht erkennen. Dieser Mann, der sich Ettore Terzotti nannte, dachte gar nicht daran, daran zu denken.
    »Na, Freundchen, dich kriege ich«, murmelte sie. Sie bereitete sich darauf vor, Terzotti mit einem magischen Angriff unter ihre Kontrolle zu nehmen, peilte sich auf ihn ein und erreichte ihn mit einem zeitlosen Sprung.
    Hinter ihm kam sie aus dem Nichts.
    Er mußte den Windhauch gespürt haben, der in dem gerade noch windstillen Raum entstand, als ihr entstehender Körper die vorhandene Luft an dieser Stelle verdrängte. Terzotti, immer noch die Pistole in der Hand, fuhr herum.
    Diesmal ließ Teri Rheken sich davon nicht überraschen. Sie setzte ihre Para-Kraft ein. Sie wußte selbst nicht, wie grell ihre Augen in hellstem Schockgrün aufstrahlten, als sie mit all ihrer Macht versuchte, Terzotti unter hypnotische Kontrolle zu bekommen.
    Er hatte keine Chance.
    Er verlor sich in dem grünen Leuchten aus ihren Augen, das durch seine Intensität verriet, mit welcher enormen Stärke sie ihre Druiden-Kraft gegen ihn einsetzte. Er war schon hypnotisiert, ehe er begriff, von welcher Seite der Angriff auf ihn geführt wurde.
    »Leg die Pistole

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