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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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ist. Bei allen unseren Ermittlungen, Snyder, ist das Wort Newark nur ein einziges Mal vorgekommen. Wann war das?«
    Snyder zuckte die Achseln.
    »Jedenfalls bei einem Gespräch, bei dem ich nicht zugegen war«, sagte er überzeugt.
    »Sie irren«, widersprach Phil. »Sie waren dabei. Aber ich habe es aufgeschrieben und weiß es deshalb jetzt wieder. Hier!«
    Er hielt einen Zettel hoch. Snyder hatte die Pfeife weggelegt.
    »Und?« fragte er gespannt. »In welchem Zusammenhang fiel das Wort Newark? Wer sagte es? Wer, Decker?«
    »Die Schwester der von den Jugendlichen mißhandelten Geschäftsführerin des Einkaufszentrums. June Golling. Sie sagte, sie wäre Modezeichnerin, und sie wäre in Newark gewesen, als ihre Schwester von den Jugendlichen überfallen wurde. Sie sei erst gegen zwei Uhr nachts nach Hause gekommen von Newark.«
    »Richtig«, murmelte Will Snyder nachdenklich. »Jetzt erinnere ich mich. Ihre gründliche Methode hat doch etwas für sich, Decker.«
    »Es gibt noch etwas, was diese June Golling verdächtig macht«, meinte Phil.
    »Was? Noch etwas? Nun sagen Sie es schon!«
    »Ich hörte es gestern abend von Jerry am Telefon. Beim FBI in New York war ein Captain von den Wachmannschaften des Zuchthauses erschienen. Man hatte dort einen Kassiber abfangen können, der an einen zur Begnadigung anstehenden Zuchthäusler gerichtet war. Der Captain wollte, daß der Zettel nach Fingerspuren untersucht würde. Natürlich tat man ihm den Gefallen. Und wissen Sie, was für Spuren gefunden wurden, Snyder?«
    »Keine Ahnung! Etwa die von June Golling?«
    »Nein, sondern die Fingerspuren von Jack Sorrensky, von dem Manne, der vor elf Jahren den Uberfll auf die Mac-Mahone-Lohngelder organisiert hatte.«
    »Donnerwetter! Und was stand auf dem Zettel?«
    »Ich weiß es nicht wörtlich. Sinngemäß aber hieß es ungefähr: ›Melde dich im Hause 518, Fulham Road, L. P.! ‹ Was sagen Sie dazu?«
    »L. P.?« wiederholte Snyder. »Das könnte doch Lincoln Park heißen!«
    »Sehr richtig. Und wer wohnt in der Fulham Road, Nummer 518?«
    »June Golling«, sagte Will Snyder.
    ***
    Ich ließ mich mit der Wohnung des Bundesanwaltes verbinden. Eine Frau meldete sich.
    »Wohnung Baldwin.«
    »Hier spricht John D. High vom FBI«, sagte ich. »Spreche ich mit Mrs. Baldwin?«
    »Nein. Ich bin Janes Freundin, Helen Lock.«
    »Wie geht es Mrs. Baldwin?«
    »Den Umständen entsprechend. Inzwischen hat sie sich schon wieder ein wenig erholt.«
    »Glauben Sie, daß ich ein paar Worte mit ihr sprechen könnte?«
    »Ich will sie fragen. Warten Sie bitte einen Augenblick.«
    »Ja. Danke.«
    Es dauerte ein Weilchen, bis ich Jane Baldwins weiche Altstimme vernahm. Ich entschuldigte mich dafür, daß ich sie stören mußte.
    »Das macht doch nichts«, erwiderte sie. »Ich hatte mir sogar schon überlegt, ob ich sie nicht anrufen solle. Aber dann wußte ich nicht, ob sie Sonnabend im Büro zu erreichen wären und ob Sie sich meiner überhaupt erinnern würden.«
    »Aber wir haben uns doch schon einige Male gesehen, Mrs. Baldwin. Und mit ihrem Gatten arbeiten wir ja ständig zusammen.«
    »Ja, natürlich. Ich frage mich, ob das FBI nicht etwas unternehmen kann.«
    »Das ist auch unsere Überlegung. Mrs. Baldwin. Aber zunächst einmal: Wie geht es James?«
    »Er liegt im Medical Center. Die Ärzte haben mich nicht im Zweifel darüber gelassen, daß er in Lebensgefahr schwebt. Oh, Mister High, es war furchtbar…« Ihre Stimme brach ab, ich hörte eine tiefes Schluchzen, einen tiefen Atemzug, und dann fuhr sie fort: »Es waren zwei Männer. Einer setzte mir ein Messer an den Hals, der andere schlug pausenlos auf James ein. Sobald James den leisesten Versuch der Gegenwehr machte, drohten sie, mich vor seinen Augen zu erstechen. Da ergab er sich in sein Schicksal. Er war ja so tapfer. Er hat sich meinetwegen halbtot schlagen lassen. Zum Schluß nahmen sie sogar ein Messer…«
    Jane Baldwin schluchzte wieder. Ein Messer, wiederholte eine Stimme in meinem Gehirn. Bei einem Bundesanwalt. Und bei Jerry, einem Mann der Bundespolizei, fanden wir im Wagen sein von Messerstichen zerfetztes Jakkett…
    »Können Sie mir die beiden Männer beschreiben?« fragte ich.
    »Ich will es versuchen. Obgleich ich darin sicher sehr ungeschickt sein werde. James könnte das bestimmt besser als ich.«
    »Wir wollen es einmal versuchen. Fangen wir mit der Größe an.«
    »Gut. Also es waren zwei von sehr unterschiedlicher Größe. Der eine war größer als ich, etwa so
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