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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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Fusel. Vielleicht panscht der Besitzer dieser Bruchbude seinen guten Whisky mit unversteuertem Stoff aus den Schwarzbrennereien, die einfach nicht auszurotten sind, dachte Neville. Der Gestank deutet darauf hin. Ich werde den zutändigen Leuten von der Stadtpolizei mal einen entsprechenden Tip geben.
    Die Herrentoilette betrat er erst, als er sich noch einmal vergewissert hatte, daß er nicht beobachtet wurde. An der linken Wand zog sich eine Reihe von vier Kabinen hin. Neville huschte in die erste, riegelte sie ab und wartete. Er ließ seinen Zigarettenstummel in das Porzellanbecken fallen und zündete sich eine neue Zigarette an.
    Auf seiner Armbanduhr kontrollierte er die Zeit. Es waren sieben Minuten vergangen, als er die Tür quietschen und Schritte hörte. Neville riegelte die Kabine auf. Der Mann, der neben der Musikbox gesessen hatte, drängte sich herein. Er war zwischen fünfzig oder sechzig Jahre alt, mittelgroß und hatte ein Fuchsgesicht.
    Neville zupfte eine Zwanzig-Dollar-Note aus der Hosentasche. Das Fuchsgesicht begann zu zucken. Neville nahm die Zigarette aus dem Mund.
    »Einer unserer Leute ist verschwunden«, sagte er leise. »Jerry Cotton. Sein Wagen wurde in Newark gefunden, sein Jackett lag auf dem Vordersitz, blutgetränkt und von Messerstichen zerfetzt. Was steckt dahinter?«
    Das Fuchsgesicht hatte den Kopf vorgeneigt, um Nevilles Flüstern besser verstehen zu können. Mit ebenso leiser Stimme kam die Erwiderung:
    »Nichts, was von hier aus organisiert worden wäre. Entweder ein verrückter Einzelgänger oder eine Bande, die nicht in New York sitzt.«
    »Sicher?«
    »Absolut sicher.«
    Neville schob die Unterlippe vor und dachte nach. Dann stellte er sehr leise seine weiteren Fragen:
    »Auf Bundesanwalt Baldwin wurde ein Mordanschlag unternommen. Von wem?«
    »Keine Ahnung. Hier ist schon darüber gesprochen worden. Es herrscht miese Stimmung, und man ist wütend über diese Kerle.«
    »Man hat einen gewissen Malcom Weethers tot aufgefunden. Ebenfalls schwer mißhandelt, wie der Bundesanwalt, ebenfalls Messerstiche, wie bei Cottons Jackett und beim Bundesanwalt. Gibt es eine Verbindung?«
    »Bisher ist nichts bekannt.«
    »Wer ist dieser Weethers überhaupt gewesen?«
    »Völlig uninteressante Figur. Arbeitet in der Stadtverwaltung von Manhattan.«
    »Warum ist er dann ermordet worden?«
    »Niemand weiß es.«
    »Drüben in Jersey ist ein Cop erschossen worden, aus einem kleinen Nest namens Lincoln Park.«
    »Wir haben davon gehört.«
    »Habt ihr irgendeinen Tip?«
    »Nein. Vorgänge außerhalb New Yorks kümmern uns nicht.«
    »Wer ist Pitt Krash?«
    »Krash? Der von der Mac-Mahone-Sache?«
    »Ja. Was betreibt er jetzt?«
    »Keine Auskunft.«
    Neville schnaufte ärgerlich, aber er wußte, daß es sinnlos gewesen wäre, diese Frage zu wiederholen.
    Wenn das Fuchsgesicht eine Auskunft verweigerte, hätte man sie höchstens mit mittelalterlichen Foltermethoden aus ihm herauspressen können.
    »Wo kann man Krash finden?«
    »Keine Auskunft.«
    »Kennt ihr Jack Sorrensky?«
    »Leitete die Mac-Mahone-Sache.«
    »Das wissen wir auch«, brummte Neville. »Wo steckt er jetzt?«
    »Das ist nicht bekannt.«
    Neville kramte in seinem Gedächtnis nach unklaren Dingen, nach denen er noch nicht gefragt hatte. Dann fiel ihm die Geschichte mit der Bande von Jugendlichen ein, deren Anführer Stearne Hatkins in der Bronx ermordet worden war.
    »Was ist mit dem Mord an Stearne Hatkins? Das ist der Junge, dessen Gang —«
    »Bekannt«, unterbrach ihn das Fuchsgesicht. »Die jungen Idioten, die drüben in Jersey eine Frau totgeschlagen haben. Es heißt, daß der Chef der Bande, dieser Hatkins, Selbstmord beging. Das Gescheiteste, was er tun konnte.«
    »Es war kein Selbstmord.«
    »Was?« Fuchsgesicht warf überrascht den Kopf zurück und starrte Neville aus großen Augen an. »Bestimmt nicht? Das ist zuverlässig?«
    »Hundertprozentig«, flüsterte Neville. »Und -«
    Sie mußten ihr Gespräch unterbrechen, weil die Tür quietschte und zwei Männer die Herrentoilette aufsuchten. Als sie nach einiger Zeit wieder verschwanden, nahm Neville den Faden des Gesprächs wieder auf.
    »Der junge Hatkins wurde erschossen. Mit der selben Pistole, aus der auch der Cop drüben in Lincoln Park ermordet wurde.«
    »Verdammt«, brummte Fuchsgesicht. »Damit greift der Polizistenmord ja auch auf New York über. Das wird Ärger geben. Bleiben Sie hier. Ich komme zurück. Es kann zehn Minuten dauern.«
    »Okay«, flüsterte
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