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0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
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Neville.
    Das Fuchsgesicht huschte hinaus. Neville riegelte sich wieder ein. Er war von einer inneren Unruhe erfüllt.
    Wenn das Fuchsgesicht sich jetzt mit den großen Tieren der New Yorker Unterwelt in Verbindung setzte, konnte vielleicht doch noch eine nützliche Information für das FBI dabei herausspringen. Die Unterwelt reagiert empfindlich auf Verbrechen, die ihr angekreidet werden könnten, ohne daß es jemand aus ihren Reihen war.
    Es gab gewisse ungeschriebene Spielregeln, gegen die auch die finstersten Gangstertypen nicht verstoßen durften, wenn sie nicht aus der Unterwelt ausgestoßen werden wollten, und Außenseiter hatten nur geringe Chancen. Neville hoffte, daß es dem Copkiller im Falle Edwin Fuller nicht anders ergehen würde.
    Aus den angekündigten zehn Minuten wurde eine gute Viertelstunde, dann endlich kam das Fuchsgesicht zurück. Neville ließ ihn wieder in die Kabine.
    Das Gespräch drehte sich um den Mord an Hatkins. Neville berichtete, daß man zur Tätzeit in der Nähe von Hatkins’ Wohnung einen schwarzen Mercury gesehen hatte. Als er seinen Bericht beendet hatte, sagte Fuchsgesicht schließlich:
    »Wir haben einen Hinweis, können aber nicht garantieren, ob er stichhaltig ist.«
    »Das werden wir herausfinden.«
    Fuchsgesicht machte eine kleine Pause. Er beugte den Kopf noch näher zu Neville hin:
    »Noch vor einer Woche fuhr Jack Sorrensky einen schwarzen Mercury.«
    ***
    Die Luft im kleinen Sitzungsaal war zum Schneiden dick. Ungefähr vierzig Leute von den Zeitungen hockten auf ihren Stühlen, die meisten rauchten, und einige von ihnen rauchten ein Kraut, für das die Hersteller bestimmt keine Steuern zu zahlen brauchten, weil niemand auf den Gedanken kommen konnte, es für Tabak zu halten.
    Es war ungefähr halb zwei, als ich meine Ansprache beendet hatte. Wie überall gibt es auch in den Staaten Organisationen und Institutionen, die über großen Einfluß verfügen. Daß die Presse zu den mächtigsten Institutionen gehört, ist so sicher wie das Gold in den Tresoren der New Yorker Weltbank. Und da es in dieser mehr als verwickelten Geschichte ganz danach aussah, als könnten wir Verbündete brauchen, versuchte ich, die Presse als ersten Bundesgenossen zu gewinnen und dadurch die Öffentlichkeit als zweiten.
    Ich hatte ganz offen unsere Karten au: den Tisch gelegt, ohne besonders hervorzuheben, daß es zugleich auch alle Karten waren, die sich in unserer Hand befanden, denn übermäßig viel wußten wir an jenem Sonnabend, dem 16. Mai, mittags gegen halb zwei wirklich noch nicht. Ich hatte von dem Polizistenmord gesprochen und von der Rolle, die eine Bande von Jugendlichen aus Bronx ir. Lincoln Park gespielt hatte. Ich hatte den Tod von Esmeralda Golling, der Leiterin des Einkaufzentrum, geschildert und erwähnt, wie wir durch das Autokennzeichen auf die Spur der Jugendlichen gekommen waren. Ich hatte gesagt, daß zur Stunde eine Aktion im Gange sei, um alle diese Jugendlichen zu einem Verhör einzusammeln.
    Auf eine Zwischenfrage hatte ich erwidert, daß wir nicht daran dächten, die ganze Bande gleich hierzubehalten, daß höchstens gegen einige ein vorläufiger Haftbefehl beantragt werden würde, wenn es unsere Vernehmungsbeamten für erforderlich halten sollten.
    Nur den Namen Jack Sorrensky brachte ich nicht ins Spiel. Wir hatten keinerlei Beweis dafür, daß er mit all diesen Dingen etwas zu tun hatte, und bei einem Burschen wie Sorrensky hält man im eigenen Interesse den Mund, solange man keine unwiderleglichen Beweise hat. Als ich die ganze Geschichte schließlich mit dem Bericht beendete, wie wir Jerrys Jaguar aufgefunden hatten, sah ich zum ersten Male in einigen Gesichtern so etwas wie Betroffenheit. Und dann parsselten ihre Fragen auf mich herein.
    Eine rothaarige Reporterin, die eher wie ein Sängerin von einem First-Class-Nachtclub am Broadway aussah, schien die Meinung aller Anwesenden auszusprechen, als sie aufstand und nach einigen begeisterten Pfiffen ihrer männlichen Kollegen endlich so viel Ruhe fand, um zu sagen:
    »Es ist keine Frage, daß die Presse in New York die Suche nach dem verschwundenen G-man unterstützen wird, soweit es in ihrer Macht liegt. Um so mehr, als es sich um Cotton handelt. Wir alle kennen ihn, und wir halten ihn für einen sehr fairen Burschen, der obendrein sympathisch ist, was man gewiß nicht von allen Polizisten sagen kann.«
    Ein allgemeines Gelächter unterstrich ihre trockene Bemerkung. Das rothaarige Mädchen ließ sich nicht
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