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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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illegalen Geschäften gehabt«, sagte Mr. High langsam, »dabei scheint er diesem Douglas Swifton in die Quere gekommen zu sein.«
    »Dann muss Swifton aber auch in Mexiko City gewesen sein«, wandte ich ein.
    »Möglich. Aus Chicago ist er längere Zeit schon weg, hier aber erst gestern aufgetaucht. Ich schlage vor, Sie konzentrieren die Fahndung nach Swifton und behalten dabei Osgood im Auge. Denn nur um uns einen Gefallen zu tun, hat er Ihnen den Tipp mit Swifton nicht gegeben, Jerry.«
    »Wer versteckt sich eigentlich hinter der Telefonnummer, die wir in der Halle fanden?«, fragte Phil.
    »Augenblick, ich frage nach«, sagte Mr. High und wählte die Nummer der Technischen Zentrale.
    Er notierte sich das Ergebnis und legte auf.
    »Piermont Street 65, Bayonne«, las er uns vor.
    »Das liegt an der Upper New York Bay, südlich von Jersey City«, sagte Phil sofort, »ich kenne die Gegend. Eine Menge einzelner Villen und Wochenendhäuser.«
    »Dort scheint also Douglas Swifton seine Stellung bezogen zu haben. Vielleicht freut er sich über unseren Besuch.«
    »Gut, ich lasse inzwischen Osgood bewachen«, sagte Mr. High, »außerdem gebe ich Nachricht an das Revier Bayonne, es soll mit Ihnen Kontakt halten. Da Swifton eine größere Leibwache haben könnte, nehmen Sie lieber Verstärkung mit.«
    Mr. High entließ uns, und wir nahmen Kurs auf Jersey City. Wir blieben etwa 30 Yards vor dem Haus Nr. 65 stehen. Haus war geschmeichelt. Es war eine windschiefe Hütte, die gut und gerne 50 Jahre dem Wind getrotzt hatte. Das Eingangstor hing schief in den Angeln und war schon lange festgerostet. Die Läden waren geschlossen.
    »Willst du etwa warten, bis jemand herauskommt?«, murrte Phil. »Da können wir noch lange warten.«
    »Glaube ich nicht. Lauf zum nächsten Revier und hole Verstärkung, damit wir eventuell die Gegend abriegeln können.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und versuchte meinen knurrenden Magen zu beruhigen. Ich starrte ununterbrochen auf den Hauseingang.
    ***
    Zehn Minuten wartete ich konzentriert. Hinter mir wurde endlich die Wagentür aufgerissen. Ohne mich umzudrehen, brummte ich ein paar enttäuschte Worte zu Phil.
    »Lass an und fahr ab, Buddy«, sagte eine eiskalte Stimme. Gleichzeitig wurde mir ein kreisrundes Stück Stahl in die Seite gehalten.
    Mechanisch drehte ich den Schlüssel im Zündschloss. Surrend sprang der Motor an, während ich schon den ersten Gang einlegte.
    Wieso hatten die Gangster so schnell herausgefunden, dass ich sie überwachte? Ich war mir meiner Sache so sicher gewesen, dass ich auf jede Sicherheitsmaßnahme verzichtet hatte. Das rächte sich nun. Ich war überrumpelt worden. Gleichzeitig erwachte jedoch meine Neugier.
    »Nächste links«, zischte der Mann wie eine gereizte Klapperschlange vor dem Zubeißen. Ich gehorchte mechanisch. Fast unbeweglich saß ich hinter dem Steuer. Ich versuchte, das Gaspedal langsam niederzutreten. Je schneller der Wagen fuhr, je mehr musste dem Kerl die Lust vergehen, mitten in der Raserei den Fahrer unschädlich zu machen. Ein führerloser Rennwagen ist für alle Insassen gleich gefährlich.
    Doch er durchschaute den Versuch, ehe ich den Jaguar erst halbwegs auf Touren hatte. Der verteufelte Druck mit der Pistole wurde stärker, als er mir befahl, auf 30 Meilen pro Stunde herunterzugehen. Wir hatten die Richmond Avenue erreicht und fuhren in Richtung Jersey City zurück. An der Kreuzung mit dem New Jersey Turnpike befahl er mir, nach links einzubiegen.
    Langsam rollten wir auf die Kontrollstationen zu, wo wir unser Ticket in Empfang nehmen mussten, denn der Turnpike ist gebührenpflichtig. Ich witterte eine Chance. Zu meiner Verblüffung dachte der Gangster gar nicht daran, die Waffe wegzunehmen. Rechts neben uns fuhr ein mit zwei Personen besetzter Chevy, doch den Insassen fiel nichts auf. Ich stoppte an der Barriere.
    Der Kontrollbeamte schob mir den Zettel durch die halb heruntergekurbelte Scheibe. Ich zögerte mit dem Anfahren.
    »Baustellen?«, murmelte ich heiser, um ihn zu bewegen, den Kopf durch die Scheibe zu stecken. Er musste doch einfach sehen, was mit mir los war.
    »Keine«, brummte der Mann. »Weiter«, drängte er dann. Entmutigt gab ich Gas.
    Was war bloß los? Handelte es sich am Ende nur um einen harmlosen Kugelschreiber, den ich in der Seite spürte?
    Ich versuchte den Kopf zu drehen, aber das Klicken hielt mich zurück. Es war unverkennbar der Sicherungshebel einer Automatic, der vor- und

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