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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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Wahrscheinlich waren es winzige Öffnungen an der Decke. Jedenfalls wurde der Gestank immer unerträglicher.
    Leider hatte ich keine Klimaanlage im Jaguar. Aber auch so musste er mir helfen, auch wenn die Stoßstange dabei drauf ging. Ich schloss alle Fenster und ließ den Motor an. Nach vorn und hinten hatte ich jeweils etwa drei Schritt Platz.
    Ich fuhr nach vorn, bis ich die Stirnwand berührte. Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch. Dadurch erhöhten sich zwar die giftigen Abgase im Inneren, aber hoffentlich nicht mehr für lange. Ruckartig ließ ich die Kupplung greifen. Die Räder drehten quietschend durch, der Wagen machte einen wilden Satz nach hinten und rammte mit voller Wucht die rückwärtige Klappe. Ich wiederholte das Manöver, dann warnte mich das Knirschen von reißendem Metall. Ich sprang schon etwas schwindlig heraus, nachdem ich den Motor wieder abgestellt hatte. Leicht benommen näherte ich mich dem Wagenende.
    Ein schmaler Lichtschein fiel durch eine Ritze. Ich presste mein Gesicht an den Spalt und zog die Lungen voll mit der frischen Luft. Es war höchste Zeit gewesen.
    Zwar hatte das Tor gehalten, aber durch die Wucht des Anpralls hatte sich der Stahl etwas verbogen. Entkommen konnte ich zwar noch nicht, aber ich würde bei Bewusstsein bleiben.
    Nachdem ich wieder etwas auf dem Damm war, presste ich mein Taschentuch vor den Mund und schlüpfte noch einmal in den Jaguar. Aus der schwarzen Tasche holte ich ein Stiftmikrofon mitsamt dem Miniaturverstärker. Ein Stück Kabel schloss ich an die Autobatterie an, dann hängte ich den Sender durch den Spalt ins Freie. Mehrmals gab ich meinen Hilferuf durch. Da ich mit dieser Anordnung nicht empfangen konnte, hatte ich leider keine Gewissheit, ob mein SOS irgendwo ankam.
    Ich konnte nur hoffen und abwarten. Mein Blick glitt über die verbeulte Stoßstange des Jaguars, doch der Schaden war nicht groß. Wenn es weiter keine Beulen gab, konnte ich mich beglückwünschen.
    In diesem Augenblick erreichten wir eine Teerstraße. Der Fahrer schaltete, und der Transporter wurde schneller. Meiner Schätzung nach fuhren wir jetzt in Richtung Osten.
    Eine winzige Chance blieb mir, den eiskalten Verbrechern zu entkommen. Und ich war gewillt, diese Chance zu nutzen.
    ***
    Phil schaute zweimal hin, dann rieb er sich die Augen. Neben ihm standen die beiden Cops vom Revier Bayonne und bearbeiteten ungerührt ihren Kaugummi.
    »Da stimmt doch etwas nicht«, dachte Phil laut.
    »Well, vielleicht ist Ihr Freund zum Essen gefahren«, sagte der baumlange Sergeant zu seiner Linken.
    »Wir schauen in der Piermont Street nach«, entschied Phil. Nach zwei Minuten hatten sie das Anwesen erreicht.
    »Nummer 65?«, sagte der Sergeant erstaunt, »die Bude steht doch schon seit acht Monaten leer. Wen suchen Sie dort?«
    »Den gestrigen Tag«, brummte Phil und ging als erster auf das Haus zu. Schon aus einiger Entfernung sah er, dass die Haustür nur angelehnt war. Phil stieß sie auf, sodass das Tageslicht voll hereinflutete. Eine andere Tür schwang leicht im Luftzug. Im Übrigen sah alles so verlassen aus wie nach einem Indianerüberfall. Sie fanden einen umgestürzten Sessel, leere Flaschen und volle Aschenbecher. Von den Bewohnern keine Spur.
    Nach wenigen Minuten wussten sie, dass der Schlupfwinkel endgültig geräumt war. Phil begab sich zum Telefon zurück und rief die FBI-Zentrale an. Er schilderte den mysteriösen Vorfall und bat um Fahndung nach dem Jaguar.
    Danach rief er den Revierführer an. Phil brauchte einen Wagen und einen Spezialisten für Fingerabdrücke, der sich in dem Schlupfwinkel an die Arbeit machen sollte. Bevor der Funkwagen eintraf, durchstöberte Phil mit den beiden Beamten den Salon. Sie fanden nichts von Bedeutung. Schließlich leerte Phil den Papierkorb auf dem Fußboden aus. Er sezierte die einzelnen Zettel, die er 24 zwischen den Bananenschalen und Kronenkorken fand.
    Die Ecke von einem Notizzettel fesselte plötzlich seine Aufmerksamkeit. Aus den wenigen Buchstaben, die noch leserlich waren, entzifferte er die Adresse der Morgan Fruit Company, Westinghouse Street. Das war ein wichtiges Beweisstück, dass die Gangster mit der Ermordung von Mark McComb zu tun hatten.
    Der Streifenwagen hielt vor dem Haus. Phil stürzte hinaus und gab dem Corporal Weisung, alle erreichbaren Abdrücke aufzunehmen. Dann setzte er sich neben den Fahrer und nahm sich das Sprechgerät. Er rief die Zentrale der Citizen Police.
    »Der Wagen kam

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