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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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gebräuntes Gesicht strahlte mir entgegen.
    »Endlich mal eine Abwechslung bei diesen Übungsflügen«, sagte der Lieutenant und hob ab.
    »Das wird kein Spaß«, sagte ich gedämpft, »die Verbrecher sind bewaffnet bis an die Zähne. Wir müssen höllisch aufpassen. Haben Sie irgendwelche Waffen an Bord?«
    »Ein paar Nebelkerzen«, sagte er trocken.
    »Die Kerzen genügen. Wir nebeln sie ein, sodass sie uns nicht genau ausmachen können. Dann versuchen wir, sie mit Tränengas außer Gefecht zu setzen.«
    Er holte die flaschengroßen Apparate aus einer Kiste hervor und zeigte mir kurz, wie man sie scharfmachte. Dann zog er den unförmigen Vogel steil nach oben und kurvte über das offene Wasser hinaus. Gleich darauf sahen wir wie ein Spielzeug aus etwa sechshundert Fuß das Schiff durchs Wasser pflügen. Außerdem hatten wir einen guten Überblick über den Küstenverlauf. Und das war wichtig, denn wir konnten nicht im direkten Anflug hinuntergehen.
    Ein paar gut gezielte Schüsse, und der Helikopter würde baden gehen.
    ***
    Im weiten Bogen steuerten wir wieder die Küste an und gingen auf hundert Fuß. Jetzt peitschten die Flügel schon fast die Wasseroberfläche. Mit steil gestelltem Schwanz und voller Kraft fegten wir parallel zum Ufer auf den Ausgang der Bucht zu. Dort ungefähr mussten wir den Kurs des Kutters kreuzen. Ich hatte ein Bündel Nebelkerzen sowie zwei Tränengasbomben zusammengebunden und alle Reißschnüre zusammengeflochten. Als wir um die letzte Klippe bogen, schäumte die Bugwelle des Kahns schräg vor uns. Der Pilot ging noch etwas tiefer und kreuzte genau über der Mitte des Schiffes dessen Kurs.
    »Jetzt«, rief er mir durch den Motorenlärm zu. Ich riss an den Schnüren und warf das ganze Bündel auf den Kutter. Als ich mich etwas hinausbeugte, sah ich einen Mann auf dem Deck stehen, der in rascher Folge ein paar Schüsse aus einem Gewehr auf uns abgab.
    Die Mündungsblitze konnte ich noch ausmachen, dann platzte eine gewaltige Nebelfontäne auf. Die Ladung hatte das Schiff getroffen und versprühte ihre milchigen Dämpfe, gemischt mit Tränengas. Wir flogen in einer engen Kurve noch einmal an. Noch war die Nebelwolke relativ klein. Ich warf noch vier Tränengasbomben mitten in den Nebelberg, dann drehte der Lieutenant ab.
    Mit unverminderter Kraft lief der Kutter auf das offene Meer hinaus. Da sich die Kerzen auf ihm festgesetzt hatten, würde er für die nächsten zwanzig Minuten eingehüllt wie in einen Wattebausch bleiben. Damit war der Besatzung jede Manövrierfähigkeit genommen.
    Wir konnten beruhigt etwas höher steigen und nach dem Polizeiboot Ausschau halten. In anderthalb Seemeilen Entfernung lief uns das erste Patrouillenboot entgegen. Wir hielten direkt darauf zu, während ich mir das Sprechgerät griff und Kontakt auf nahm.
    »Können Sie mich an Bord nehmen?«, fragte ich gespannt.
    »Okay, wenn Ihr Pilot so tief heruntergeht«, krächzte es aus dem Lautsprecher. Der Lieutenant grinste nur.
    »Wollen den Jungs doch mal zeigen, was die Marine alles kann«, sagte er und ging auf Langsamflug. Mit einer Strickleiter ließ ich mich auf das Deck des inzwischen gestoppten Polizeibootes nieder. Kurz darauf nahmen wir wieder volle Fahrt auf, während ich erstaunt und erfreut Mr. High begrüßte.
    »Den Schlussakt kann ich mir doch nicht entgehen lassen«, sagte er. Mit dem Fernglas beobachtete er den Kutter, konnte jedoch keine Einzelheiten ausmachen.
    Wir näherten uns auf Rufweite. Per Sprechfunk holten wir noch einmal den Helikopterpiloten zu Hilfe. Er musste dicht über dem Kutter niedergehen und möglichst stehen bleiben, um mit seinen Rotoren den Nebel wegzudrücken. Wir gaben ihm derweil Feuerschutz, doch die Vorsicht war überflüssig.
    Als erster sprang ich an Bord. Hinter mir folgten ein paar Beamte der Wasserschutzpolizei. Wir waren alle mit Gasmasken ausgerüstet. Nagelneue Handschellen klappten um die Handgelenke des Mannes, der vorhin auf uns geschossen hatte. Es war Clay.
    Ich stürmte mit gezogener Pistole die Treppe in die Kajüte hinunter. Unten angekommen, riss ich die Tür auf und ließ mich fallen. Noch aus der Bewegung heraus drückte ich ab und traf den Arm mit dem Revolver dicht beim Handgelenk. Die Waffe polterte zu Boden, und Douglas Swifton stieß einen Entsetzensschrei aus.
    Vor ihm saß gefesselt und fast bewusstlos vor Angst Celina. Swifton hatte den Revolver an ihre Schläfe gehalten, sodass mir gar keine andere Wahl geblieben war, als zu

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