Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
Vom Netzwerk:
höre.«
    Tief sog sie den Rauch ein, dann öffnete sie endlich den Mund.
    ***
    Die beiden Männer im Chevy erreichten die Hauptstraße und fuhren weiter in Richtung Küste. Der Mann hinter dem Steuer warf einen verächtlichen Blick auf den parkenden Compact Car, dann wandte er sich der Straße zu. Die Scheinwerfer fraßen zwei lange Kegel aus der Nacht.
    »Viel Spaß bei der Suche«, grinste er und angelte nach einer Bierbüchse im Handschuhfach.
    »Lass die Sauferei«, knurrte der andere. »Noch sind wir nicht fertig. Wirst deine Nerven noch brauchen.«
    »Okay, Boss. Sollte nur ein Aufmunterungsschluck werden«, sagte der Fahrer brummig, gab aber nach.
    Schweigend setzten sie die Fahrt fort. Nach zwei Meilen bog die Straße scharf nach rechts. Sie befanden sich jetzt direkt am Wasser. Einige mittlere Wellen brachen sich an den Klippen, doch die Männer konnten nur das Gurgeln und Rauschen hören.
    »Wohin mit der Karre?«, fragte der Fahrer und drosselte die Geschwindigkeit.
    »Noch zwei Meilen, dann kommt eine Bucht. Da unten finden ihn höchstens ein paar Möwen.« Der Boss riss ein Streichholz an. Für einen Augenblick beleuchtete die flackernde Flamme das scharfkantige Profil, dann glühte nur noch die Zigarette auf.
    Als sie die Stelle erreicht hatten, stoppten sie den Wagen neben einem Bordstein. Der Boss stieg aus und holte einen Gummisack aus dem Fond. Dort drin hatten sie auf der Fahrt das Geld und die Waffen verpackt und wasserdicht verschnürt.
    Die Straße ging leicht bergan. Zu ihrer Linken fielen die Klippen etwa dreißig Yards senkrecht nach unten. Obwohl sie die Wasseroberfläche wegen der Dunkelheit nicht sehen konnten, wusste der Boss doch ganz genau, dass es unten keine Felsen gab, an denen der Chevy hängen bleiben würde.
    Dafür hatten die ständigen Wellen den Fuß der Klippe etwas ausgehöhlt. Die Wassertiefe betrug hier mehr als zwanzig Fuß, sodass der Wagen restlos untertauchen würde. Die Fensterscheibe auf der Fahrerseite war heruntergekurbelt, sodass sie von außen lenken konnten.
    Sie brauchten nur noch die Handbremse zu lösen, dann rollte der Wagen langsam weiter. Bis zur ausgesuchten Absturzstelle hatten sie etwa 30 Schritt. Dadurch würde der Chevy genügend Geschwindigkeit bekommen, um in hohem Bogen ins Wasser zu zischen. Der Fahrer lief nebenher. Genau im richtigen Moment gab er dem Lenkrad eine halbe Umdrehung und blieb stehen.
    Die Vorderräder schlugen ein, Metall kreischte gegen Steinbrocken, aber die anderthalb Tonnen konnten nicht mehr aufgehalten werden. In hohem Bogen schoss der Wagen in die Tiefe. Nach zweieinhalb Sekunden platschte es gewaltig auf. In Sekundenschnelle schoss das aufgewühlte Meerwasser ins Innere, und der Wagen tauchte unter.
    »Detroit wird für Ersatz sorgen«, grinste der Fahrer, »und der, der morgen früh seine Kiste vermisst, muss eben zu Fuß gehen.«
    »Nimm den Sack und halte keine Volksreden«, knurrte der Boss. Er hatte eine Taschenlampe und beleuchtete den Weg, den sie einzuschlagen hatten. Nach etwa fünfhundert Yards verließen sie die Hauptstraße und machten sich an den Abstieg zum Wasser.
    Hier gab es für einen geschickten Mann keine Schwierigkeiten, da die Felsen zwar unregelmäßig, aber nicht steil abfielen. Mit der Lampe fanden sie den Weg ziemlich schnell.
    Als sie die ersten Wellen um die Füße spürten, zogen sie wie auf ein Kommando die Jacketts aus. Die Schuhe flogen im hohen Bogen ins Wasser, die Jacken schnürten sie zusammen und banden sie an den Sack. Dieser wurde vom Fahrer des Wagens auf den Rücken genommen und mit einem Stück Seil gesichert. Dann wateten sie ein paar Meter in das kalte Wasser.
    »Hier ist die Leine«, sagte der Boss gedämpft. Er hatte das eine Ende einer langen Leine in der Hand, mit deren Hilfe sie zu ihrem Ziel finden wollten.
    Zu dem kleinen Kutter, der in einer Viertelmeile Entfernung ankerte.
    Nachdem sie ein paar Mal kräftig durchgeatmet hatten, stürzten sie sich in die Fluten. Wie ein Schlag traf sie das kalte Wasser, aber sie bissen die Zähne zusammen.
    Der Fluchtweg war exakt vorbereitet worden. Als sie mit klammen Händen und steif gefroren zu dem Kutter kamen, hätte keiner mehr die Kraft gehabt, emporzuentern. Aber die Strickleiter baumelte noch am alten Platz. Mühsam hangelten sie empor. Nass wie gebadete Katzen, suchten sie schleunigst die Kajüte auf, um eine Flasche Whisky durch die Kehle zu jagen. Das brachte ihre Lebensgeister wieder auf Vordermann.
    Es war alles da für

Weitere Kostenlose Bücher