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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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abgestellt worden, aber das Motorengeräusch war jetzt zu hören.
    Der Wagen musste jeden Moment da sein. Hastig kletterte sie in ihr Auto und drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang an, sie riss den Gang hinein, die Reifen scheuerten über den Sandweg. Nur weg von der Straße!, war ihr erster Gedanke. Ohne Lichter folgte sie dem Feldweg und bog nach knapp fünfzig Yards um eine Strauchgruppe.
    Gerade noch rechtzeitig, denn im selben Moment bog der Polizeiwagen in den Feldweg ein und näherte sich mit Vollgas der Hütte.
    Weiterfahren hatte für sie keinen Zweck. Sowie die Cops den Motor abstellten, mussten sie das Geräusch ihres Wagens hören. Sie ließ das Fahrzeug stehen und verschwand zu Fuß. Die Gegend war nicht sehr einladend, aber sie bot genügend Versteckmöglichkeiten. Wie ein gejagtes Wild schlich sie von Busch zu Busch und begann einen großen Kreis um Chester zu schlagen.
    Wem sie die Freundlichkeit zu verdanken hatte, darüber gab es bei ihr keinen Zweifel. Sie hatte sich prompt hereinlegen lassen. Die beiden hatten also genau gewusst, dass sie verfolgt wurden. Daher das primitive Manöver mit der einsamen Hütte und dem Versteckspielen.
    Ihre Hand krampfte sich um den Browning, der in der Tasche ihrer eng anliegenden Hose steckte. . Hass blitzte in ihren dunkel geränderten Augen auf, während sie weiter durch die Nacht lief.
    ***
    Phil war ausgeflogen. Ich fand nur einen flüchtigen Hinweis auf dem Schreibtisch, dass er unterwegs war, um den Tatwagen zu inspizieren. Langsam hatte unsere Routinefahndung also doch Erfolg. Wenn wir auch noch nicht die Falle endgültig zuschnappen lassen konnten, so sammelte sich doch schon ein Mosaiksteinchen nach dem anderen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass die Nacht schon fast vergangen war. Es war kurz nach drei Uhr morgens, als ich mir aus der Kaffeemaschine einen Espresso sprudeln ließ, der so dick wie Sirup und so schwarz wie ein Frack im Tunnel war.
    Er weckte sämtliche Lebensgeister. Ich verzichtete auf das bisschen Schlaf, das noch herauszuholen war und begab mich noch einmal ins Archiv. Hier hatte ich eine Welle mit ein paar bestimmten Akten zu tun, dann ließ ich ein Fernschreiben nach Mexiko City los.
    Die Antwort würde bestimmt ein paar Stunden auf sich warten lassen, aber dafür hatten die Kollegen dort unten auch 39 Grad im Schatten, wahrend wir uns Wollschals um die Nase wickeln mussten.
    Aus meinem Schrank holte ich ein anderes Jackett und sah wieder vornehm wie ein Herzog beim Bridge aus. Dann begab ich mich ins Freie und startete den Wagen.
    Ich hatte zwar noch Zeit, aber diesmal wollte ich nicht zu spät kommen. Brent L. Osgood schien die feine Witterung eines Edelmarders auf Futtersuche zu haben. Er verschwand immer dann, wenn ein Mitglied der Exekutive in seiner Nähe auftauchte.
    Die Ecke der Bronx, in der Osgood wohnte, war um diese Zeit noch ruhig wie ein Mädchenpensionat am Sonntagmorgen. Hinter einigen Fenstern der Hochhäuser brannte noch Licht, aber auch die letzten Partys waren bereits im Ausklingen. Ich stellte den Wagen weit genug vom Hauseingang ab, um jeden beobachten zu können, der kam oder ging.
    Nachdem ich mir eine Zigarette angezündet hatte, schaltete ich das Funkgerät ein und lauschte den Wortfetzen, die aus verschiedenen Streifenwagen kamen. Irgendeine aufregende Sache musste gerade im Gange sein.
    Neugierig stellte ich etwas schärfer ein und hörte von dem Einsatz in Chester. Die Beamten hatten das Versteck mit den Taschen und dem Zeitungspapier gefunden. Auch der Wagen war ihnen beim Absuchen des Geländes in die Hände gefallen.
    Ich meldete mich bei der Zentrale und bat darum, den Besitzer sofort festzustellen. Zehn Minuten später hatte ich den Namen, den ich fast erwartet hatte. Die Theorie, die sich mir in den letzten Stunden aufgedrängt hatte, schien sich langsam zu bestätigen.
    Elf Minuten vor sechs Uhr stoppte plötzlich ein Yellow Cab vor dem Apartmenthaus. Bevor noch jemand ausstieg, hatte ich schon den Jaguar verlassen und überquerte mit langen Schritten die Fahrbahn.
    Schräg von hinten, eilte ich auf das Taxi zu und erreichte es, als der hintere Wagenschlag aufgerissen wurde. Ein Mädchen mit Kopftuch und patschnassen Hosenbeinen stieg aus. Sie drehte mir den Rücken zu und reichte dem Fahrer einen Geldschein durch das offene Fenster.
    »Hallo, Celina«, sagte ich aufgeräumt, »Ihr Mentor wird Sie doch nicht ausquartiert haben?«
    Sie fuhr auf dem Absatz herum. Gehetzt und unsicher blickte

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